Diskussion:Jean-Paul Sartre

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Also die Quelle, die hier dafür angegeben wird, dass Sartre 1975 doch das Preisgeld haben wollte, ist doch einigermaßen trüb und vor allem sagt sie wenig. Es handelt sich um die Memoiren von Gyllensten (Minnen, bara minnen, also: Erinnerungen, bloß Erinnerungen), in denen er (viele Jahre später, nämlich im Jahr 2000), Folgendes schreibt (ich übersetze aus dem Schwedischen): "Zu den übrigen Kuriositäten rund um den Nobelpreis kann man das rechnen, was mit Jean-Paul Sartre passierte. Sartre erhielt den Preis 1964 …“ (damals war Gyllensten noch nicht Akademiemitglied). Und dann: "Jedenfalls ließ Sartre oder eine ihm nahestehende Person gut zehn Jahre später, im September 1975, über einen Mittelsmann von sich hören - mit der Anfrage, ob er das Geld haben könne. Das war indessen unmöglich, der Betrag war in den Stiftungsfonds eingeflossen und nicht mehr zugänglich." Das wars.

Also: Gyllensten weiß nicht mal, ob das überhaupt Sartre war. Er erinnert sich bloß, dass jemand in Sartres Namen das Geld haben wollte. Wie Thomas Steinfeld in der SZ schreibt, bestätigen die von der Nobelstiftung inzwischen freigegebenen Berichte (die Sartres Nobelpreis betreffen) diese Behauptung nicht. Er ist auch der Einzige, der das von Gyllensten aufgebrachte Gerücht korrekt zitiert: "Jean-Paul Sartre oder ein ihm Nahestehender habe sich ein Jahrzehnt später danach erkundigt, ob das Preisgeld denn noch zu haben sei." Leider tut das unser Artikel nicht.--Mautpreller (Diskussion) 12:41, 17. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]

Dann werde ich das Zitat von Gyllenstein so einarbeiten --Mike Ax (Diskussion) 12:49, 17. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]

Die Sache scheint allerdings weiter zurückzureichen. Axel Madsen schreibt in Hearts and Minds: The Common Journey of Simone de Beauvoir and Jean-Paul Sartre: „Eine erschreckende Meldung tauchte Ende September [1975, M.] auf: Ein paar junge maoistische Freunde von Sartre versuchten nachträglich die 60.000 Dollar Preisgeld zu reklamieren. Nach einer Reihe AP- und AFP-Meldungen bestätigte Stig Ramel, Präsident der Nobelstiftung, in Stockholm, dass dort ein Brief eingetroffen war, der Anspruch auf die 250.000 Kronen erhob, die Sartre mit dem Preis 1964 hätte erhalten sollen. Der Brief sei ‚aus Kreisen in Sartres Nähe‘ gekommen, sagte Ramel. Er fügte hinzu, er wisse nicht, ob der Brief von dem Schriftsteller autorisiert sei, wies aber darauf hin, dass die Nobelpreisregularien vorsähen, jegliche Ansprüche könnten längstens ein Jahr nach der Preisverleihungszeremonie erhoben werden. In Paris dementierte Sartre formell, dass er gesagt habe, er wünsche das Geld zu bekommen.“

Teresa Nentwig: „Im September 1975 […] sorgte seine Auszeichnung schließlich erneut für Schlagzeilen. In diesem Monat fragten ihm nahestehende Personen bei dem Direktor der Nobelstiftung in Stockholm [Ramel, M.] an, ob Sartre trotz seiner Weigerung, den ihm 1964 verliehenen Literaturnobelpreis entgegenzunehmen, jetzt noch die Preissumme erhalten könne. Ein Sprecher der Nobelstiftung teilte daraufhin der Nachrichtenagentur AFP mit, dass entsprechend ihren Bestimmungen die Bedenkzeit für Annahme oder Ablehnung des Preises jeweils im Oktober des auf die Ernennung folgenden Jahres auslaufe und Sartres Geld im Oktober 1965 in den Nobelfonds zurückgeflossen sei. Wenig später meldete sich Sartre zu Wort – er dementierte heftigst, den Wunsch geäußert zu haben, die Summe des Nobelpreises zu erhalten: ‚Ich dementiere nachdrücklich, erklärt zu haben, dass ich gern die Summe des Nobelpreises bekommen möchte. Ich habe niemals angebliche Freunde beauftragt, diesen albernen Schritt bei der Nobelstiftung in Stockholm zu machen.‘ [Zwei Tage später:] Der Zeitung Le Monde ließ Sartre folgende Stellungnahme zukommen: ‚Mit Bestürzung nehme ich zur Kenntnis, dass gewisse meiner Freunde in meinem Namen bei der Nobelstiftung darum gebeten haben sollen, dass man mir die Summe des Preises auszahlt, der mir 1964 verliehen worden ist. In jenem Jahr habe ich den Preis aus Gründen abgelehnt, die ich damals öffentlich dargelegt habe. […] Seitdem ist nichts passiert, was an meiner Entscheidung etwas verändert hat, und die Gründe, die mir diese Ablehnung diktiert haben, sind genau die gleichen geblieben. Infolgedessen war die Schwedische Akademie vollkommen legitimiert, mit dem Geld, das ich abgelehnt hatte, das zu machen, was sie wollte. Es wäre deshalb absurd, wenn ich mehr als zehn Jahre danach die Summe beanspruchen würde, die mir zuerkannt worden war.‘“ (T.N.: „Ein Preis wird vergeben, und ich lehne ihn ab.“ In: Robert Lorenz, Franz Walter (Hrsg.): 1964 – das Jahr, mit dem „68“ begann. Transcript, Bielefeld 2014, S. 169–185, hier: S. 184f.

Das sind die Sachen, die wir hier brauchen. Gyllenstens Nachklapp bringt überhaupt nichts Neues.--Mautpreller (Diskussion) 19:07, 18. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]

Hallo Mautpreller, super Recherche. Deine Recherche beweist, dass es eine Anfrage gab, sonst hätte Satre sich dazu nicht geäußert.
Das Nobelpreiskomitee hätte das Geld, im Falle eines positiven Bescheides, niemals an irgendwelche „Kumpels“ von Satre überwiesen. Die einzig logische Schlussfolgerung ist, dass Satre sehr wohl Kumpels mit einer Anfrage betraut hat und als diese abgelehnt wurde hat er, um sein Gesicht zu wahren, bestritten, dass diese Freunde in seinem Namen gehandelt haben. Das hätte jeder halbwegs intelligente Mensch getan.
Ich denke wir können das Kapital Nobelpreis-Geld dahingehend abschließen mit dem zusätzlichen Satz:
Satre bestritt vehement, dass diese Anfrage von ihm autorisiert war. --Mike Ax (Diskussion) 19:42, 18. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Ich hab zunächst mal die weitaus wichtigere Geschichte, nämlich die Zuerkennung und Ablehnung des Preises, nach Literatur statt Zeitungsmeldungen dargestellt. Was diese Geschichte 1975 angeht, stimme ich Dir nicht zu. Der Brief kam offenkundig nicht von Sartre und Madsens Vermutung, dass "junge maoistische Freunde" geschrieben hätten, ist aus zwei Gründen nicht abwegig: Sie hätten das Geld politisch brauchen können und sie hätten sich um Sartre, dem es nicht gutging, Sorgen machen können. Ob Sartres Dementi der Wahrheit entsprach, kann man natürlich nicht wissen, es scheint mir aber sehr plausibel und weder Madsen noch Nentwig schreiben irgendetwas über diesbezügliche Zweifel.--Mautpreller (Diskussion) 20:05, 18. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Hallo Mautpreller, Deine Argumente lassen leider einen wichtigen Fakt außer acht und zwar, dass die Akademie das Geld, im Falle eines positiven Bescheides, an niemanden Fremden ausgezahlt hätte. Schließlich handelte es sich um umgerechnet 200.000 DM, was damals ein sehr großer Betrag war. --Mike Ax (Diskussion) 21:23, 18. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]
Ich hab aus den Beschreibungen den Eindruck gewonnen, dass da jemand Erkundigungen eingezogen hat, ob das Geld prinzipiell noch zu haben ist. Es wird nirgends behauptet, dass das Geld eingefordert wurde. So etwas kann ich mir gut vorstellen. Wenn es prinzipiell noch zu haben gewesen wäre, hätte man natürlich Sartre Bescheid sagen müssen, denn wie Du sagst: Die Akademie hätte natürlich nicht irgendjemandem Geld gezahlt. Interessant ist übrigens, dass es eine undichte Stelle bei der Akademie gegeben haben muss, sonst hätte das nie in die Presse kommen können.--Mautpreller (Diskussion) 22:28, 18. Jun. 2022 (CEST)[Beantworten]

Romancier oder Philosoph[Quelltext bearbeiten]

Heute habe ich von einem Nutzer über die Wikipedia:Telefonberatung den Hinweis bekommen, dass Sartre in erster Linie Philosoph war, da er das studiert hatte und seine ersten Publikationen philosophischer Natur waren. Dem Nutzer stößt auf, dass er bei der Google-Suche als Romancier angezeigt wird. Diese Anzeige beruht ja bekanntlich auf Wikipedia bzw. Wikidata. Aus seiner Sicht sollte beides angezeigt werden und wenn das nicht möglich ist, nur Philosoph. Da ich mich in diesem Bereich zu wenig auskenne, stelle ich das gerne hier zur Diskussion. --Berlinschneid (Diskussion) 19:38, 25. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]

Schreibstil/Verständlichkeit[Quelltext bearbeiten]

Hallo liebe Wikipedianer. Auch wenn ich jetzt schon abschätzen kann, dass diese Anmerkung in einer Deutschen Wikipedia direkt zerrissen bis gelöscht wird, versuche ich es: Teile des Artikels sind wirklich sehr gut verständlich (z.B. "Aspekte des Existenzialismus" und "Leben und Schaffen"). Andere Teile sind aber derart verschachtelt und komplex, dass sie nur mit größter Mühe zu lesen sind (z.B. "Philosophie"). Ja, es handelt sich um Philosophie. Aber auch Philosophie kann man verständlich beschreiben. Ein Untergliederung von "Philosophie" könnte beispielsweise wahre Wunder wirken; ebenso wie eine Reduktion der durchaus beeindrucken Schachtelsätze. Dass in einem deutschen Artikel ein französisches Zitat steht, erheitert zwar im Lesefluss, trägt aber nicht zur Verständlichkeit bei (die Übersetzung ist in der Fußnote - und die Fußnoten haben in MediaWiki leider eine wirklich grausame Usability). (Und entschuldigt, nein, ich werde das nicht selber verbessern - weil das dann irgendein Deutscher Wikipedianer ohnehin wieder rückgängig macht.) --2001:638:A06:1090:CFC1:307C:E6D9:B828 14:06, 23. Okt. 2022 (CEST)[Beantworten]