Disperses Publikum

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Der Begriff disperses Publikum geht auf Gerhard Maletzke[1] zurück. Damit ist gemeint, dass die Rezipienten von Massenmedien (z. B. Zeitung, Hörfunk, Fernsehen) in der Regel räumlich (vielfach auch raumzeitlich) voneinander getrennt sind. Disperses Publikum bezeichnet damit die Gesamtheit aller Rezipienten eines Medienangebots, die räumlich und zeitlich voneinander getrennt sein können.[2][3] Somit bestehen zwischen ihnen auch keinerlei direkte zwischenmenschliche Beziehungen. Zwar sind die Rezipienten untereinander anonym, dennoch wissen sie, dass sich außer ihnen noch zahlreiche andere Menschen den gleichen Aussagen der Massenmedien zuwenden.[4] Weitere Kennzeichen sind Inhomogenität und Unstrukturiertheit des dispersen Publikums: Ein disperses Publikum „weist keine Rollenspezialisierungen auf und hat keine Sitte und Tradition, keine Verhaltensregeln und Riten und keine Institutionen“.[5] Das disperse Publikum ist ein entscheidendes Kennzeichen von Massenkommunikation.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Maletzke: Psychologie der Massenkommunikation, Hamburg 1963.
  2. H. Scherer: Publikum. In: G. Bentele, H.-B. Brosius, & O. Jarren (Hrsg.): Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer VS, 2013, S. 284.
  3. J. Westerbarkey: Publikum. In: K. Artsiomenka & H. Pöttker (Hrsg.): Journalistikon – Das Wörterbuch der Journalistik. Herbert von Halem.
  4. Burkart 2002, S. 169.
  5. Maletzke 1963, S. 30.