Doesburg

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Gemeinde Doesburg
Flagge der Gemeinde Doesburg
Flagge
Wappen der Gemeinde Doesburg
Wappen
Provinz  Gelderland
Bürgermeister Loes van der Meijs (VVD)
Sitz der Gemeinde Doesburg
Fläche
 – Land
 – Wasser
12,96 km2
11,55 km2
1,41 km2
CBS-Code 0221
Einwohner 11.081 (1. Jan. 2024[1])
Bevölkerungsdichte 855 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 1′ N, 6° 8′ OKoordinaten: 52° 1′ N, 6° 8′ O
Bedeutender Verkehrsweg N317 N338
Vorwahl 0313
Postleitzahlen 6981–6984
Website Homepage von Doesburg
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
De Waag
De Waag
De WaagVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1
Martinikirche

Doesburg (Standardaussprache [dusbɵrx] (anhören/?), Dialektaussprache [du:sbœrx]) ist eine Gemeinde der niederländischen Provinz Gelderland.

Lage und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Doesburg, die nur die Stadt gleichen Namens umfasst, hatte am 1. Januar 2024 11.081 Einwohner und liegt an der Mündung der Oude IJssel in die IJssel, 10 km westlich von Doetinchem, 4 km östlich von Dieren und etwa 14 km nordöstlich von Arnheim. Der nächste Autobahnanschluss ist die N317 (3,5 km), die zur A348 ArnheimDieren (Gem. Rheden) führt.

Doesburg ist ein wichtiger Produktionsstandort für Solarmodule; weiter gibt es eine Betonfabrik und viel Kleingewerbe. Der Tourismus ist aber der bedeutendste Pfeiler der örtlichen Wirtschaft. Doesburg ist landesweit bekannt für seinen Senf (mosterd).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Doesburg ist wegen der Lage an einer Flussmündung von strategischer Bedeutung. Der Ort lag, wie die Mehrzahl der niederländischen Historiker ohne historischen Beweis dafür glaubt, in der Nähe der im Auftrag des Nero Claudius Drusus gegrabenen Wasserstraße Drususgraben (niederländisch Drususgracht).

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 11. Jahrhundert wurde Doesburg erstmals urkundlich erwähnt. Das in einem Moor gelegene Dorf erhielt 1237 Stadtrecht. Doesburg wurde 1342 von einer Überschwemmung zerstört und ein Jahr später mit einer Stadtmauer versehen. Von 1286 bis zur Übernahme durch die Protestanten 1586 hatte der Deutsche Orden das Patronat der Martinikirche, das heißt das Recht, den Pfarrer zu ernennen. Die Stadt hatte, bedingt durch den Handel und die Schifffahrt auf der IJssel, im 15. Jahrhundert ihre Blütezeit und trat 1447 der Hanse bei.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als der Doesburger Flusshafen zu versanden begann und die IJssel von zu niedrigen Wasserpegeln heimgesucht wurde, begann der Niedergang. Dennoch wurde es 1697 vom Festungsbauer Menno van Coehoorn noch mit einer modernen, starken Befestigung versehen. Im Zuge der Befreiungskriege schlossen alliierte Truppen der Nordarmee am 23. November 1813 die Festung Doesburg ein, in der sich französische Truppen verschanzt hatten; die Franzosen kapitulierten noch am selben Tag.[2]

Bis zum frühen 20. Jahrhundert war Doesburg ein Provinzstädtchen, dessen mittelalterliches Stadtzentrum größtenteils erhalten blieb. 1923 wurde der militärische Status als Festung aufgelöst, und es war eine Stadterweiterung möglich. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war es heftig umkämpft; im Rückzug befindliche deutsche Truppen zerstörten im April 1945 unter anderem den Turm der Martinikirche, der später originalgetreu wieder aufgebaut wurde. 1974 wurde Doesburg zum Beschermd Stadsgezicht (Stadtbild unter Denkmalschutz) erklärt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festungswerke blieben zum Teil gut erhalten; außerhalb davon bilden die Gräben mit den umliegenden Feldern heute ein vor allem für Ornithologen bedeutendes Naturgebiet.

Herausragende Gebäude sind:

  • die Martinikirche
  • die Senffabrik, eine Museumsanlage zur Herstellung dieses Produktes (sonntags, montags und in den Weihnachtsferien geschlossen)
  • Heimatmuseum „Rode Toren“
  • das im Stil der 1950er Jahre eingerichtete Elvis-Presley-Café in der Innenstadt
  • das kleine Fotografica-Museum mit alten Kameras usw.
  • der Jachthafen
  • Restaurant/Cafe ‚De Waag‘, das älteste Café der Niederlande.
  • Ein großer Campingplatz am Fluss.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung im Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl am 16. März 2022[3]
Wahlbeteiligung: 53,25 %
 %
40
30
20
10
0
35,39
16,92
14,55
12,62
12,07
8,46
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+8,48
−3,08
−1,64
+0,62
−1,00
−3,37
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Stadspartij Doesburg

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[3]
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
Stadspartij Doesburg 2 3 3 4 5
PvdA 7 7 5 3 3 3 3 2 2 3 3
GroenLinks 1 1
SP 0 1 2 4 4 5 6 4 3 2 2
D66 2 2 1 1 1 2 2 2
VVD 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2
CDA 5 4 5 3 3 3 1 2 2 2 1
Lijst Van Elk 0
PAD 0
PSP 0
PPR
Democraten Doesburg 0
RPF 0
Buurtbelangen 0
Gesamt 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 18. Dezember 2015 ist Loes van der Meijs (VVD) amtierende Bürgermeisterin der Gemeinde.[4] Zu ihrem Kollegium zählen die Beigeordneten Birgit van Veldhuizen-van Oort (Stadspartij Doesburg), Peter Bollen (PvdA/GroenLinks), Ellen Mulder-Metselaar (VVD) sowie der Gemeindesekretär Peter Werkman.[5]

Bekannte Bürger der Stadt Doesburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Doesburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  2. Johann Sporschil: Geschichte des Krieges des verbündeten Europas gegen Napoleon Bonaparte in den Jahren 1813, 1814 und 1815, Bd. 1: Der Feldzug von 1813, Teilband 3. Westermann, Braunschweig 1841, S. 1119–1121.
  3. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (niederländisch)
  4. Loes van der Meijs nieuwe burgemeester Doesburg. In: de Gelderlander. Wegener, 15. Oktober 2015, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch).
  5. Samenstelling college Gemeente Doesburg, abgerufen am 7. Juli 2018 (niederländisch)