Dominique Fernandez

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Dominique Fernandez, 2009

Dominique Fernandez (* 25. August 1929 in Neuilly-sur-Seine, Hauts-de-Seine) ist ein französischer Schriftsteller

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dominique Fernandez ist der Sohn des französischen Literaturkritikers Ramon Fernandez (1894–1944), der sich im Zweiten Weltkrieg als intellektueller Kollaborateur[1] der deutschen Besatzungsmacht exponiert hatte. Das geistige Ringen mit dieser Vaterfigur sollte eines der prägenden Themen seines Lebens werden und viel später im Roman Ramon (erschienen bei Grasset, 2008) Ausdruck finden. Nach seiner Schulzeit studierte Dominique Fernandez in Italien. 1957 und 1958 unterrichtete er die französische Sprache und Literatur an einem französischen Institut in Neapel. 1968 promovierte er über den italienischen Autor Cesare Pavese. Seine Anstellung in Neapel wurde gekündigt, nachdem er über den kommunistischen Autor Roger Vailland unterrichtet hatte.[2]

Fernandez kehrte nach Frankreich zurück, wo er zunächst Italienisch an einer Schule in Rennes unterrichtete. Später erhielt er eine Dozentenstelle an der Universität von Rennes. Fernandez schrieb mehrere Bücher und gewann 1982 den Literaturpreis Prix Goncourt. Er ist Mitglied der Académie française.

1961 heiratete Fernandez Diane Jacquin de Margerie und hat mit ihr eine Tochter. 1971 ließ sich Fernandez scheiden. Seit den 1970er Jahren lebt Fernandez offen homosexuell.[2]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biografische Romane
Essais
Romane
Sachbücher
  • Le Rapt de Ganymède. Grasset, Paris 1989, ISBN 2-246-41841-0.
    Eine Kulturgeschichte der Homosexualität.
    • Deutsch: Der Raub des Ganymed. Beck & Glückler, Freiburg 1992 ISBN 3-89470-110-2 (übersetzt von Verena Vannahme).
  • La magie blanche de Saint-Pétersbourg. Gallimard, Paris 1994, ISBN 2-07-053272-0.
  • L’amour des mythes et les mythes de l’amour. Artois Presses, Arras 1999, ISBN 2-910663-34-5.
  • L’amour qui ose dire son nom. Art et homosexualité. Stock, Paris 2005, ISBN 2-234-05747-7.
    • Englisch: A Hidden Love. Art and Homosexuality. 2002.
  • L’Art de raconter. Grasset, Paris 2007, ISBN 2-246-71931-3.
  • Le loup et le chien. Un nouveau contrat social. Pygmalion, Paris 1999, ISBN 2-85704-570-0.
    • Englisch: The Wolf and the Dog.
  • Mère méditerranée. Grasset, Paris 1983, ISBN 2-253-02538-0 (EA Paris 1965)
    • Deutsch: Süditalienische Reise. Insel Verlag, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-458-32776-2 (übersetzt von Julia Kirchner)
Vorworte

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dominique Fernandez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. François Broche: La cavale des collabos. Nouveau Monde éditions, Paris 2023, ISBN 978-2-38094-444-0, S. 420 f.
  2. a b GLBTQ: Dominique Fernandez (Memento vom 7. Januar 2008 im Internet Archive)
  3. Antonio Gonzalez Cerna: 15th Annual Lambda Literary Awards. In: Lambda Literary. 10. Juli 2003, abgerufen am 27. März 2019.