Douglas Murray (Autor)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Douglas Murray

Douglas Kear Murray (* 16. Juli 1979) ist ein britischer Autor und Publizist. Er beschäftigt sich mit politischen Themen und ist als Islamkritiker hervorgetreten. Er ist Associate Editor des Wochenmagazins The Spectator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Douglas Murray – The migrant crisis of 2015 and its ongoing effects

Murray besuchte die St Benedict’s School in Ealing in West London, das Eton College in Eton (Berkshire) und das Magdalen College an der Universität von Oxford, wo er Englisch studierte.[1]

Im Alter von 20 Jahren veröffentlichte Murray eine Biografie über Lord Alfred Douglas und wurde daraufhin von britischen Zeitungen als jüngster Biograf Englands bezeichnet.[1] Kurze Zeit später verfasste er ein Stück mit dem Namen Nightfall über die Versuche Raoul Wallenbergs, Adolf Eichmann von der Umsetzung der „Endlösung“ abzubringen.

2007 gründete Murray das Centre for Social Cohesion (wörtlich: „Zentrum für gesellschaftlichen Zusammenhalt“), eine Denkfabrik in London mit politischem Schwerpunkt. Das ehemalige Mitglied James Brandon berichtet, dass es versucht habe, den Leiter Murray zu deradikalisieren, da dieser nicht zwischen Islam und Islamismus unterschieden habe, allerdings schließlich aufgab und das Centre verließ.[2] Im April 2011 vereinigte sich die Organisation mit der nach Henry M. Jackson benannten Henry Jackson Society, einer anderen Denkfabrik in London, die sich besonders mit internationaler Politik beschäftigt. Seither ist Murray Co-Direktor der Henry Jackson Society.[3] Er ist außerdem Mitglied im internationalen Beirat des „NGO Monitor“,[4] einer Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Jerusalem, die die Aktivitäten anderer Nichtregierungsorganisationen analysiert und auswertet. Seit Anfang 2020 ist er neben Toby Young ein Co-Direktor der Free Speech Union, einer überparteilichen Organisation, die sich für die Meinungsfreiheit einsetzt.

Murray ist ein scharfer Kritiker des Islams. Bei einer Veranstaltung zum Gedenken an Pim Fortuyn im Jahr 2006 sagte er, der Kulturrelativismus sei das Hauptproblem in Westeuropa – der Relativismus sei die „primäre Krankheit“ des Westens, die „die opportunistische Infektion durch den Islam so tödlich gemacht hat“.[5] Murray bezeichnete „Islamophobie“ als „unsinnigen Begriff“, da es „eine beträchtliche Anzahl an Gründen gibt, einige – obwohl sicherlich nicht alle – Aspekte und Versionen des Islam zu fürchten“.[6] 2017 erschien sein Buch The Strange Death of Europe: Immigration, Identity, Islam, das die Sunday-Times-Bestsellerliste anführte. Der erste Satz des Vorworts lautet: „Europe is committing suicide“ (in der deutschen Ausgabe: „Europa begeht Selbstmord“). Im Buch wirft Murray dem politischen Establishment vor, die nationalen Interessen der eigenen Bevölkerung vernachlässigt und gleichzeitig Massenmigration gefördert zu haben, ohne die sinkenden Geburtenraten westlicher Länder zu berücksichtigen. Die christliche Kultur und Identität Europas sei dabei missachtet worden. Im Buch, das von Bernard Henri-Lévy und Viktor Orbán gelobt wurde, bezieht er sich positiv auf die EDL und Pegida.[7]

Murray ist Mitherausgeber (Associate Editor) des Spectator[8], Senior Fellow am National Review Institute, und veröffentlicht regelmäßig Beiträge in britischen und amerikanischen Medien. Er tritt regelmäßig bei Fox News und Fox Business auf.[9] Er schreibt eine Kolumne für die New York Post.[10]

Douglas Murray war ursprünglich praktizierender Anglikaner. 2008 erklärte er jedoch in einem Artikel der Zeitschrift The Spectator, wie das Studium des Islam und des Koran zum Verlust seines eigenen Glaubens geführt hat.[11] Er vertritt seitdem eine atheistische Weltanschauung. Auch Atheisten sollten allerdings anerkennen, so Murray, dass Religion nicht wertlos oder ausschließlich schädlich sei. Gläubige stellten die großen Lebensfragen, die alle Menschen angehen. Im Gegensatz zur Religion habe der Atheismus bisher kaum Antworten auf die wichtigen Fragen, etwa nach menschlichem Leiden und dem Tod, nach Reue, Vergebung und Versöhnung.[12]

Seine Biographie Bosie über das Leben von Lord Alfred Douglas wurde 2001 mit dem Lambda Literary Award in der Kategorie Gay biography/autobiography ausgezeichnet.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Koautor:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Douglas Murray – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rezension zu Murrays Biografie über Lord Alfred Douglas nytimes.com, 18. Juli 2000.
  2. James Brandon: Reining in the preachers of hate. In: The Guardian. 13. Januar 2009, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 10. Juli 2023]).
  3. Henry-Jackson-Society: Professional Staff henryjacksonsociety.org
  4. NGO Monitor: International Advisory Board ngo-monitor.org
  5. What are we to do about Islam? Speech by Douglas Murray at the Pim Fortuyn Memorial Conference 2006 militantislammonitor.org, 5. März 2006. Zitat: “At the heart of this problem is the primary disease – the AIDS of the West – the disease which has made the opportunist infection of Islam so deadly. That disease is relativism.”
  6. Douglas Murray: The Outsider's Diary (Memento vom 11. August 2018 im Internet Archive) Standpoint Magazine, August 2008. Abgerufen 26. April 2018.
  7. Blake Stewart: The Rise of Far-Right Civilizationism. In: Critical Sociology. Band 46, Nr. 7-8, November 2020, ISSN 0896-9205, S. 1207–1220, doi:10.1177/0896920519894051 (sagepub.com [abgerufen am 8. Juli 2023]).
  8. Douglas Murray, Author at The Spectator. 6. Juli 2023, abgerufen am 9. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. Douglas Murray | The Times & The Sunday Times. Abgerufen am 9. Juli 2023.
  10. Douglas Murray – FAIR. Abgerufen am 9. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Douglas Murray: Studying Islam has made me an atheist spectator.co.uk, 29. Dezember 2008.
  12. Douglas Murray: Atheists vs Dawkins spectator.co.uk, 9. Februar 2013.
  13. The 2009 Charles Douglas Home Memorial Trust Award essay The Times, 30. Dezember 2009
  14. The 2011–2012 Prize ewartbiggsprize.org.uk