Dufourspitze

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Dufourspitze

Dufourspitze vom Nordend aus gesehen

Höhe 4634 m ü. M.
Lage Kanton Wallis, Schweiz
Gebirge Monte-Rosa-Massiv, Walliser Alpen
Dominanz 78,2 km → Mont Blanc de Courmayeur
Schartenhöhe 2165 m ↓ Grosser St. Bernhard
Koordinaten 633205 / 87347Koordinaten: 45° 56′ 13″ N, 7° 52′ 0″ O; CH1903: 633205 / 87347
Dufourspitze (Walliser Alpen)
Dufourspitze (Walliser Alpen)
Erstbesteigung 1855 durch Charles Hudson, J. Smyth, C. Smyth, u. a.
Normalweg anspruchsvolle Hochtour (vergletschert); Gesamtschwierigkeit AD- (AD = assez difficile, ziemlich schwierig)
pd3
pd5

Die Dufourspitze (italienisch Punta Dufour, französisch Pointe Dufour, rätoromanisch Piz da Dufour) ist mit 4634 m ü. M. der höchste Gipfel in den Walliser Alpen und der Schweiz sowie des gesamten deutschen Sprachraums. Nach dem Mont Blanc ist der Monte Rosa mit der Dufourspitze als höchstem Gipfel der zweithöchste Berg der Alpen und Westeuropas.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Berggipfel gehört zum Monte-Rosa-Massiv auf der Grenze zu Italien. Die Bergspitze liegt rund 160 m von der Staatsgrenze entfernt auf Schweizer Gebiet. Das gesamte Bergmassiv wird üblicherweise als italienisch-schweizerischer Grenzberg angesehen, sodass die Rolle des höchsten Berges, der ganz auf Schweizer Gebiet liegt, dem Dom (ebenfalls in den Walliser Alpen) zukommt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guillaume-Henri Dufour

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Dufourspitze erhielt ihren heutigen Namen im Jahre 1863 auf Beschluss des Schweizerischen Bundesrates. Die Umbenennung erfolgte zu Ehren des Schweizer Generals und Kartografen Guillaume Henri Dufour (1787–1875).[1][2][3] Er war Herausgeber des ersten exakten Landkartenwerkes der Schweiz, der nach ihm benannten Dufourkarte.
  • Auf der Dufourkarte wurde sie 1862 als Höchste Spitze bezeichnet.[4]
  • In der Schweiz hiess dieser Gipfel ursprünglich Gornerhorn[5] (= starker oder grosser Berg). In der Literatur wird vertreten, dass teilweise auch die Auffassung bestanden habe, dass der Name Gornerhorn das gesamte Bergmassiv bezeichnet habe. Gegen diese These wurde aber eingewandt, dass «ein ganzer ausgedehnter Gebirgsstock kaum als einfaches Horn bezeichnet worden» wäre.[2][3] Der Name Gornerhorn stammt von den Walsern.[5] Auch der Name Schwärzehorn war vormals geläufig.[5]
  • In Italien wurde der Gipfel La più alta cima[6] (= Hohe Spitze oder Hochspitz) und auch Rosa Bianca[5] genannt.

Besteigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbesteigung fand am 1. August 1855 durch eine von Charles Hudson geleitete Seilschaft statt. Weitere Teilnehmer der Seilschaft waren John Birkbeck, Edward J. W. Stephenson und die Brüder Christopher und James G. Smyth. Die Bergführer Johannes und Matthäus Zumtaugwald aus Zermatt und Ulrich Lauener aus Lauterbrunnen bahnten den Engländern den Weg. Charles Hudson stürzte zehn Jahre später bei der Erstbesteigung des Matterhorns während des Abstiegs zu Tode. Die zweite Besteigung fand ebenfalls noch im Jahr 1855 statt.[5]

Routen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die klassische Route über die Ostflanke wurde erstmals 1872 von den Engländern Richard und William Pendlebury und Charles Taylor, dem Schweizer Ferdinand Imseng, dem Österreicher Gabriel Spechtenhauser und dem Italiener Giovanni Oberto begangen.

Ausgangspunkt für eine Besteigung der Dufourspitze von der Schweizer Seite über den Normalweg ist die Monte-Rosa-Hütte (2883 m ü. M.).

Kugelpanorama von der Dufourspitze
Als Kugelpanorama anzeigen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Dumler, Willi P. Burkhardt: Viertausender der Alpen. 12., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-7427-2.
  • Julius Kugy: Im göttlichen Lächeln des Monte Rosa. 2 Bände. Leykam-Verlag, Graz 1940.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dufourspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Ausland, Band 66. 1893, S. 774 (Volltext in der Google-Buchsuche ). Abgerufen am 14. Mai 2023
  2. a b Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie, Bände 4 und 5. 1883, S. 234 (Volltext in der Google-Buchsuche ). Abgerufen am 14. Mai 2023
  3. a b J. J. Egli: Der schweizerische Anteil an der geographischen Namenforschung. 1884, S. 31 (Volltext in der Google-Buchsuche ). Abgerufen am 14. Mai 2023
  4. Topographische Karte der Schweiz. Blatt XXIII, 1862 (Digitalisat).
  5. a b c d e Iwan von Tschudi: Der Turist in der Schweiz und dem angrenzenden Süd-Deutschland, Ober-Italien und Savoyen. 1885, S. 294 (Volltext in der Google-Buchsuche ). Abgerufen am 14. Mai 2023
  6. Rivista illustrata settimanale. 1891, S. 2 (italienisch, Volltext in der Google-Buchsuche ). Abgerufen am 15. Mai 2023