E. Bertelli Ltd.

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E. Bertelli
Rechtsform Limited Company
Gründung 1929
Auflösung 1938
Sitz Feltham, Großbritannien
Leitung Enrico „Harry“ Bertelli
Branche Karosseriebauunternehmen

Die E. Bertelli Ltd. (kurz: Bertelli) war ein britischer Hersteller von Automobilkarosserien, der in den 1930er-Jahren in erster Linie Aufbauten für Sportwagen von Aston Martin fertigte. Bertelli war in dieser Zeit Aston Martins bevorzugter Karosserielieferant. Daneben gestaltete und baute Bertelli einige individuelle Sonderkarosserien für Chassis anderer Oberklassehersteller.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die E. Bertelli Ltd. wurde von Enrico „Harry“ Bertelli gegründet. Harry Bertelli war der Bruder von Domenico Augustus Cesare „Gus“ Bertelli, der 1926 zusammen mit anderen Investoren den finanziell angeschlagenen Sportwagenhersteller Bamford & Martin übernommen und als Aston Martin neu strukturiert hatte. Gus Bertelli verlegte die Automobilproduktion von Birmingham in den London Stadtteil Feltham. Im Zuge der Neuaufstellung des Unternehmens übertrug Gus Bertelli 1927 seinem Bruder Harry die Leitung der Karosserieproduktion in Feltham. Harry Bertelli übernahm zudem die Gestaltung der werksseitig angebotenen Aston-Martin-Karosserien.[1][2]

1929 lagerten die Bertelli-Brüder die Karosserieproduktion aus. Harry Bertelli gründete die E. Bertelli Ltd., die formal selbständig war, aber im Aston-Martin-Werk in Feltham untergebracht war. Bertelli gestaltete und fertigte bis 1938 die meisten werksseitig angebotenen Karosserien für Aston Martin. Die Entwürfe Bertellis zeichneten sich durch besonders niedrige Aufbauten aus; sie werden zu den schönsten britischen Karosserien dieser Ära gezählt.[1]

Daneben kleidete das Unternehmen auch „ein paar Dutzend“[3] Chassis anderer Hersteller ein, unter ihnen vier oder fünf Alvis, je zwei Fahrgestelle von MG Lagonda und Riley sowie je einen Bentley 3 ½ Litre und einen Bugatti Type 57. In größeren Stückzahlen produzierte Bertelli außerdem Aufbauten für Hudson und Lammas.

1936 verließ Gus Bertelli Aston Martin, nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten mit einem Mitinhaber gekommen war.[4] Im darauf folgenden Jahr gab Harry Bertelli die Karosserieproduktion auf und schloss den Betrieb. Harry Bertelli wurde Berater bei Atalanta Motors und gründete später ein Unternehmen, das Feuerlöschpumpen produzierte.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andrew Noakes: Faszination Aston Martin. Parragon, Bath 2006, ISBN 978-1-40547-900-4.
  • William Presland: Aston Martin V8. Crowood Press 2009, ISBN 978-1-84797 066-4.
  • Rainer Schlegelmilch, Hartmut Lehbrinck, Jochen von Osterroth: Aston Martin. Verlag Könemann, 2005, ISBN 3-8331-1058-9.
  • Nick Walker: A–Z of British Coachbuilders 1919–1960. Shebbear (Herridge & Sons Ltd.), 2007, ISBN 978-0-9549981-6-5.
  • Andrew Whyte: The Aston Martin and Lagonda. Volume 1: Six-cylinder DB models. Motor Racing Publications, London 1984, ISBN 0900549831.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bertelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andrew Whyte: The Aston Martin and Lagonda. Volume 1: Six-cylinder DB models. Motor Racing Publications, London 1984, ISBN 0900549831, S. 16.
  2. Andrew Noakes: Faszination Aston Martin. Parragon, Bath 2006, ISBN 978-1-40547-900-4, S. 20.
  3. Nick Walker: A–Z of British Coachbuilders 1919–1960. Shebbear 2007 (Herridge & Sons Ltd.) ISBN 978-0-9549981-6-5, S. 79.
  4. Andrew Whyte: The Aston Martin and Lagonda. Volume 1: Six-cylinder DB models. Motor Racing Publications, London 1984, ISBN 0900549831, S. 17.