Eberhard Bosslet

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Eberhard Bosslet (* 8. Juli 1953 in Speyer) ist ein deutscher Künstler.

Die erste Fotografie aus der Fotoreihe „Schrott & Sonne“

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bosslets Atelierhaus in Dresden[1]

Von 1975 bis 1982 studierte er Malerei an der Hochschule der Künste Berlin bei Raimund Girke. Ende der 1970er Jahre wandte er sich Installationen und Skulpturen zu. Seit Anfang der 1980er Jahre aktualisierte er mit seinen Eingriffen in den architektonischen Innen- und Außenraum den Begriff der Intervention. 1981 war er Mitbegründer des Projektraumes/Galerie MOPEDS sowie der Künstlergruppe MATERIAL & WIRKUNG e. V., beide in Berlin. 1991 wurde ihm ein Stipendium in der Deutschen Akademie Villa Massimo zuerkannt[2]. 1997 wurde er als Professor für Skulptur und Raumkonzepte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden berufen, wo er als Professor für Skulptur und Raumkonzepte tätig war, bis er nach 22 Jahren im Jahr 2019 emeritierte. Seit 2019 lebt und arbeitet Bosslet in Berlin.

Bosslet verwendet in seinen Arbeiten ausschließlich Produkte und Technologien aus der industriellen und gewerblichen Wirklichkeit. Sie sind immer wesentlicher, sichtbarer und ästhetischer Bestandteil seiner Werke. Dabei nutzt er unedle, gewöhnliche Werkstoffe, die als Objekte in ungewöhnlichen Konstellationen verbunden werden.

Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler Bosslets sind u. a. Susan Donath, Martin Eder, Jáchym Fleig, Dirk Heerklotz, Marcel Walldorf, Manaf Halbouni, Thomas Judisch, Manuel Frolik, Stephanie Lüning, Heinz Schmöller und André Tempel.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interventionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1983: Arbeiten an Ruinen: „Bauzeichnungen, Reformierungen und Begleiterscheinungen“ hierbei Transformierung der Gegebenheiten an Industrie- und Wohngebäuden durch linearen oder flächigen Farbauftrag.

Installationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunst aus Schalung: Seit 1985 verwendet Eberhard Bosslet in Skulpturen und Installationen Schalungssysteme und Deckenstützen der Bauindustrie. Es sind „Unterstützende Maßnahmen“. Hierbei erzeugt Bosslet eine Neuordnung der Ausstellungsräume bei scheinbarer Stabilisierung und Destabilisierung der Bausubstanz durch den Einbau konstruktiver Gebilde. Bei seinen „Modulare Strukturen“ handelt es sich um freistehende Skulpturen aus den Schalungselementen des Baugewerbes.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: documenta 8, Kassel (Katalog), Deutschland
  • 1987: Bremer Kunstpreis 1987, Kunsthalle Bremen,(Katalog)
  • 1988: Spaces 88, Museo d'arte contemporanea Prato, Italia, (Katalog)
  • 1989: D & S Ausstellung, Hamburger Kunstverein, (Katalog)
  • 1991: EUROCARD, John Gibson Gallery, New York, USA
  • 1992: Kunst werkt / Art works, Foundation, Stedelijk Museum Amsterdam
  • 1992: Humpty Dumty's Kaleidoscope, Museum of Contemporary Art, Sydney, Australia, (Katalog)
  • 1993: Eberhard Bosslet & Lawrence Gipe, Düsseldorfer Kunstverein, (Katalog)
  • 1998: Material & Wirkung, Bosslet, Klotz, Sattel, Kunsthaus Dresden
  • 1999: Areale – Kunst im Industriellen Sektor, Brück/Linthe
  • 2000: Kabinett der Zeichnung, Kunstverein Düsseldorf
  • 2001: Skulpturenufer Remagen, Arp Museum, Bahnhof Rolandseck
  • 2002: Positionen einer Generation, Galerie Friebe - Kraushaar, Düsseldorf
  • 2003: Unexpected selections from the Martin Margulies Collection Martin Margulies, The Art Museum, Miami, FL, USA, Katalog
  • 2004: WorldWatchers, Kunsthaus Dresden
  • 2004: Konstruktion I Statik, loop - raum für aktuelle Kunst, Berlin
  • 2006: Faszination Fußball, Pfalzgalerie Kaiserslautern, D, (Katalog)
  • 2006: Kunst in der Filzfabrik, Speyer, D,
  • 2007: 1plus aus Dresden, Schloss Waldthausen bei Mainz, D
  • 2008: Ostrale 08, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Dresden, D
  • 2008: Sleeping Beauties, Realace, Berlin, D
  • 2009: 2. Bienal de Canarias, Arte, Arquitectura y Paisaje, La Regenta, Las Palmas Gran Canaria, E
  • 2009: Lanzarote Now, Taller de Arte, Tias Lanzarote, E
  • 2009: berufen, Hochschule für Bildende Künste Dresden, D
  • 2009: Ostrale 09, Internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste Dresden, D
  • 2010: 1. Biennale für Internationale Lichtkunst, Unna, D
  • 2012: Participar, El Matadero, Goetheinstitut, Madrid, ES
  • 2012: 2nd Ural Industrial Biennial of Contemporary Art, Ekaterinburg, RUS
  • 2016: Luminale, Frankfurt, D

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gloria Picazo, Miro Camps: Eberhard Bosslet Intervenciones/Interventionen. Katalog. Fundación Miró. Barcelona 1985.
  • Hans Gercke, Norbert Messler, Raimund Stecker: Eberhard Bosslet. Katalog. Heidelberger Kunstvereins. Heidelberg 1987.
  • Britta Schmitz: Eberhard Bosslet. Katalog. Neue Nationalgalerie Berlin, 1989.
  • Martin Bochynek: Eberhard Bosslet. Katalog. Kunsthal Rotterdam 1993.
  • Ellen Seifermann, Martin Bochynek: Eberhard Bosslet - Malerei. Katalog. PLANEN des Heilbronner Kunstvereins 1995.
  • Susanne Meyer-Büser: Eberhard Bosslet, Interventionen II. Katalog. Sprengel-Museum Hannover, 1995.
  • Bosslet-Archiv, CD-ROM für PC Werkverzeichnis von 1979 bis 2003, Kunsthalle Mannheim 2000, 3. erg. u. überarb. Ausg. 2003.
  • Ernest W. Uthemann, Work Groups, Stadtgalerie Saarbrücken/ Backnang 2006.
  • Isabella Kreim, Interview im booklet zum CD-ROM Bosslet Archiv, 1979–2009, Kunstverein Ingolstadt, 2009.
  • Bosslet-Archiv, CD-ROM mit Booklet, 6. erg. u. überarb. Ausgabe anlässlich der Ausstellung Heimleuchten Trier, 2013 in der Galerie Junge Kunst Trier

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eberhard Bosslet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Winfried Schenk: Sackgasse Zinggstraße: Über den Werdegang einer Anfrage in der Bürgersprechstunde. Pieschen-Aktuell.de, 2. Juli 2018, abgerufen am 13. August 2018.
  2. Villa Massimo | Stipendien. Abgerufen am 22. August 2019.