Eberhard J. Wormer

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Eberhard Jürgen Wormer (* 22. August 1951 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Medizinjournalist und Autor populärwissenschaftlicher Sachbücher und Ratgeber.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Grundschule besuchte er das Pestalozzi-Gymnasium München und das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing. Von 1971 bis 1978 studierte er Germanistik, Geschichte und Sozialkunde für das Lehramt am Gymnasium an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er absolvierte im Anschluss ein Studium der Medizin an der Technischen Universität München und der Universität Regensburg. 1985 wurde er als Arzt approbiert. Für die Promotion bearbeitete er Handschriften bayerischer Physikatsärzte (Physikatsberichte) aus dem 19. Jahrhundert im Rahmen einer deskriptiven Studie.[1] 1986 schloss er die Promotion ab und arbeitete als praktischer Arzt in Nürnberg. Er lektorierte für den Medizinverlag Urban & Schwarzenberg.[2] 1987 trat er eine Stelle als Redakteur im Medikon-Verlag an.[3] Seit 1988 ist Wormer als freier Journalist und Autor tätig, 1989 bis 2010 für die Fachzeitschrift Praxis-Depesche.

Von 2003 bis 2005 befasste sich Wormer für Eli Lilly mit dem Thema Bipolare Störung und mit dem atypischen Neuroleptikum Olanzapin. Durch diese Zusammenarbeit entstanden ein Buch, eine kommentierte Online-Edition des Originaltextes von Emil Kraepelin[4] sowie Fachartikel.[5] Von 2004 bis 2008 war er für Fresenius Biotech im Bereich medical publishing (klinische Studien, Produktmonographie) für den polyklonalen Antikörper ATG tätig.[6] Durch diese Arbeit gewann er Einblicke in alle Aspekte der Transplantationsmedizin sowie in historische und aktuelle globale Entwicklungen auf diesem Gebiet.

Ein Schwerpunkt von Wormers Arbeiten betrifft seit 1995 populärwissenschaftliche Veröffentlichungen zu medizinischen und wissenschaftlichen Themen.[7] Er veröffentlichte Ratgeber und Monographien der Themengebiete Medizin und Gesundheit für Publikumsverlage.[8][9] Für den Lingen-Verlag in Köln fungierte Wormer von 2007 bis 2020 als Herausgeber und Autor von Gesundheitsratgebern für den Massenmarkt.[10] Darüber hinaus ist er als Übersetzer aus dem Englischen tätig.[11] In jüngster Zeit veröffentlicht er Bücher und Diskussionsbeiträge über medizinisch umstrittene Themen wie Vitamin D, Vitamin B12, Herzglykoside zur Behandlung der Herzinsuffizienz, Homocystein oder die Resistenzproblematik von Antibiotika.

Kulturelles Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kindheit begann er Klavier und Geige zu spielen, bildete sich autodidaktisch weiter und absolvierte 1978 die Private Jazz School München (Joe Haider). Bis 1989 arbeitete er auch als professioneller Musiker, überwiegend als Pianist in unterschiedlichen Musikgenres und Formationen.[12] 1993 inszenierte und produzierte er den Songcontest Der wahre Grand Prix in München.[13] 1995 stellte Wormer im Kunsthof Türkenhof in München das Zweipersonenstück Haie und Hasen (Seascape with sharks and dancer) des US-Dramatikers Don Nigro[14] in eigener Übersetzung vor. Hauptdarsteller waren Johanna S. Gordon[15] und Christian A. Koch.[16] 1996 inszenierte er den monologischen Einakter Cincinnati von Don Nigro, gleichfalls in eigener Übersetzung, der in Freiburg und München gezeigt wurde.[17] Seit 2011 ist er als Produzent und Keyboarder an einem Münchner Classic-Rock-Projekt beteiligt.[18]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • AZ Stern der Woche 1995[19]
  • Medienpreis Bipolar 2002[20]
  • Medienpreis Bipolar 2003[21]
  • Medienpreis Bipolar 2004[22]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kürschners Deutscher Sachbuch-Kalender 2003/2004. KG Saur, München 2004, S. 840
  • Who’s who in the world, ed. 18 (2001). Berkeley Heights, NJ, Marquis 2001, S. 2410

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Leben der Oberpfälzer in Gesundheit und Krankheit an der Schwelle zum Industriezeitalter. Nach den Physikatsberichten der Bezirksärzte aus den Jahren 1858 bis 1861. Diss. med. TU-München 1986.
  2. z. B. Thure von Uexküll, Wolfgang Wesiack: Theorie der Humanmedizin. Grundlagen ärztlichen Denkens und Handelns. Urban & Schwarzenberg, München 1988, ISBN 3-541-13501-8.
  3. Myron G. Sulyma, Eberhard J. Wormer (Hrsg.): Lexikon Angiologie Phlebologie. Medikon Verlag, München 1987/1992/1993, ISBN 3-923866-49-6; Myron G. Sulyma, Eberhard J. Wormer (Hrsg.): Herz Kreislauf Lexikon. Medikon Verlag, München 1983/1985/1992/1994, ISBN 3-923866-55-0.
  4. Das manisch-depressive Irresein. In: Emil Kraepelin: Psychiatrie. Ein Lehrbuch für Studirende und Aerzte, 1899.
  5. Bipolare Erkrankung: Leben im Sog der Emotionen. Naturamed 19 (12) (2004) 20–24; Das Adipositas-Dilemma. Gewichtsmanagement unter atypischen Antipsychotika. Neurotransmitter 16 (6) (2005) S. 52–55.
  6. ATG-Fresenius S. Product Monograph. Gräfelfing 2005/2006; ATG-Fresenius S. Conditioning in Stem Cell Transplantation. Gräfelfing 2008; EuroCollins. Solution for perfusion and storage of isolated kidney grafts. Gräfelfing 2008.
  7. Bsp.: Heilkraft des Salzes. Südwest, München 1995, ISBN 3-517-01597-0.
  8. Eberhard Jürgen Wormer und Klaus Degitz: Sanfte Hilfe bei Neurodermitis. Midena, Augsburg 1997, ISBN 3-310-00436-8; Prostata. Probleme erkennen und behandeln. Midena, Augsburg 1998, ISBN 3-310-00458-9; Eberhard Jürgen Wormer (Hrsg.): Omas großes Buch der Hausmittel. Weltbild, Augsburg 2003, ISBN 3-89604-893-7; als Hrsg. mit Johann A. Bauer: Medizin und Gesundheit. Neues großes Lexikon. Lingen, Köln 2004.
  9. z. B. Bipolar. Depresión Y Manía. Ediciones Robinbook, Teià 2004, ISBN 84-7927-717-3.
  10. z. B. Ausgaben der Reihe Gesundheit, Vitalität & Lebensfreude.
  11. z. B. Lars Krutak: Spiritual Skin: Magical Tattoos and Scarification. Edition Reuss, Aschaffenburg 2012, ISBN 978-3-943105-11-7; Thomas E. Levy: Heilung des Unheilbaren. Vitamin C. Kopp, Rottenburg 2015, ISBN 978-3-86445-235-2; Stephen Harrod Buhner: Pflanzliche Virenkiller. Herba Press, Glattbach 2016, ISBN 978-3-946245-01-8.
  12. Musikalische Biographie (Memento vom 3. September 2018 im Internet Archive)
  13. Robert Eckert: Schoko-Jungs sahnen ab. Münchner Abendzeitung 17. Mai 1993, S. 9); Witzischkeit kennt keine Grenzen. Süddeutsche Zeitung 18. Mai (113) 1993, S. 15; CD/Booklet: Der Wahre Grand Prix. Schlager '93. Rough Trade/BSC Music 1993
  14. Biographie Don Nigro
  15. Interview: Schöne neue Welt für Darsteller. computer & co, Magazin für Computer und Kommunikation, Süddeutsche Zeitung, (9) 1996, S. 14
  16. Gert Gliewe: Messerscharfes Duett. Spielart: "Haie und Hasen" im Türkenhof. AZ vom 19. Juni 1995
  17. Pasinger Fabrik. Zwei Münchner Erstaufführungen. Applaus (10) 1996, S. 30; Malve Gradinger: Monolog über den Schmerz. Münchner Merkur vom 15. November 1996
  18. Blow The Tubes
  19. Münchner Abendzeitung, Samstag/Sonntag, 24./25. Juni 1995, S. 11
  20. Deutsches Ärzteblatt 100(25), 2003, S. A-1767
  21. Deutsches Ärzteblatt 101(37), 2004, S. A-2487
  22. Deutsches Ärzteblatt 102(40), 2005, S. A-2733