Edward Norton

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Porträtfoto eines Mannes Anfang 40 mit Seitenscheitel und Dreitagebart, dunkles Jackett, weißes Hemd und silberne Krawatte
Edward Norton (2009)

Edward Harrison Norton[1] (* 18. August 1969 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Ruhm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Norton wurde in Boston geboren, wuchs aber in Columbia, Maryland auf. Er ist der Älteste von drei Geschwistern. Sein Vater, Edward Mower Norton, Jr., war Rechtsanwalt und war als solcher unter anderem für den ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter tätig. In den achtziger Jahren hatte Edward Mower Norton, Jr. eine führende Position in der Wilderness Society inne. Laut Edward Norton motivierte ihn sein Vater, sich für den Umweltschutz einzusetzen. In seiner Familie sei Umweltschutz immer ein wichtiges Thema gewesen. Er selbst hat schon in jungen Jahren für den Park Service im Grand Canyon gearbeitet und seine Schwester studierte Internationale Umweltschutzpolitik. Aufsehen erregte Edward Nortons Teilnahme am New York City Marathon 2009, bei dem er gemeinsam mit Massaikriegern startete. So gelang es ihnen, 750.000 Dollar für den Maasai Wilderness Conservation Trust zu sammeln. Darüber hinaus unterstützt Edward Norton mehrere Umweltschutzverbände wie Sea Shepherd, Save the Elephants, Greenpeace, das Earthday Network, WildAid, das Solar Neighbours Program, die African Wildlife Foundation, Global Green, die Wilderness Society, Earth Justice und die Avoided Deforestation Partners. 2010 wurde er von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum UN-Botschafter für Artenvielfalt ernannt.[2][3] Seine Mutter arbeitete als Lehrerin. Sie starb 1997 an einem Gehirntumor.

Durchbruch in Hollywood[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edward Norton (1997)

Bereits während seines Geschichtsstudiums in Yale, das er mit dem Bachelor abschloss, belegte Norton mehrere Theaterkurse. Der Durchbruch im Filmgeschäft gelang ihm 1996 mit dem Film Zwielicht, in dem er die psychologisch komplexe Rolle eines jungen Angeklagten in einem Mordfall einnimmt. Für diesen ersten Auftritt außerhalb des Theaters erhielt er bereits zahlreiche Nominierungen und gewann einen Golden Globe als bester Nebendarsteller. Seine Gage für diesen Film betrug 50.000 Dollar. Für seine Rolle als geläuterter Neonazi in American History X erhielt er mehrere Nominierungen, darunter eine für den Oscar als bester Hauptdarsteller.

Seine Rollen sind zumeist durch große Vielschichtigkeit gekennzeichnet. Bei seinem Regie-Debüt handelt es sich um eine Dreiecksbeziehung zwischen einem katholischen Priester (Norton), einem Rabbi und ihrer Sandkastenfreundin (Glauben ist alles!, 2000). Im Jahr 2019 folgte mit Motherless Brooklyn seine zweite Regiearbeit, bei der er erstmals auch als Drehbuchautor verantwortlich zeichnete. Der Kriminalfilm basiert auf einem Roman von Jonathan Lethem. Norton übernahm auch die Hauptrolle.

Norton arbeitet aber nicht nur als Schauspieler, er hat eine Ausbildung als Filmeditor und Kameramann und schnitt unter dem Namen Edward Harrison den Film Down in the Valley, in welchem er selbst auch mitspielte. In der TV-Dokumentation The Yunnan Great Rivers Expedition seines jüngeren Bruders Jim Norton führte er auch die Kamera.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner zweijährigen Beziehung mit Courtney Love trat Norton für zwei Gigs in ihrer Band Hole als Gitarrist auf. Er war mit der Schauspielerin Salma Hayek verlobt, bei deren Projekt Frida er nicht nur eine Rolle übernahm, sondern auch das Drehbuch bearbeitete. Ab März 2011 war er mit der Produzentin Shauna Robertson verlobt. Seit 2012 sind sie verheiratet.[4] Im März 2013 wurde ihr erstes gemeinsames Kind, ein Sohn, geboren.[5][4] Neben seiner Muttersprache spricht er auch Spanisch und etwas Japanisch.[6]

Im Januar 2023 trat Norton in der US-amerikanischen Fernsehsendung Finding Your Roots des Senders PBS auf, in welcher der Moderator und Historiker Henry Louis Gates, Jr. enthüllte, dass die indigene Amerikanerin Pocahontas Nortons 12. Urgroßmutter gewesen ist.[7]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darsteller

Regie

Drehbuch

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Nominiert/Gewonnen Kategorie Werk
Oscar
1997 Nominierung Bester Nebendarsteller Zwielicht
1999 Nominierung Bester Hauptdarsteller American History X
2015 Nominierung Bester Nebendarsteller Birdman
Golden Globe
1997 gewonnen Bester Nebendarsteller Zwielicht
2015 Nominierung Bester Nebendarsteller Birdman
Saturn Award
1997 Nominierung Bester Nebendarsteller Zwielicht
1999 Nominierung Bester Hauptdarsteller American History X
MTV Movie Awards
1997 Nominierung Bester Bösewicht Zwielicht
1999 Nominierung Besten Kampf Fight Club
Boston Society of Film Critics Award
1997 gewonnen Bester Nebendarsteller Zwielicht
(gemeinsam mit seinen Leistungen in Alle sagen: I love you
und Larry Flynt – Die nackte Wahrheit
)
Chicago Film Critics Association
1997 gewonnen vielversprechendster Schauspieler Zwielicht
(gemeinsam mit seinen Leistungen in Alle sagen: I love you
und Larry Flynt – Die nackte Wahrheit
)
Los Angeles Film Critics Association Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
(gemeinsam mit seinen Leistungen in Alle sagen: I love you
und Larry Flynt – Die nackte Wahrheit
)
Florida Film Critics Circle Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
National Board of Review Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
(gemeinsam mit seinen Leistungen in Larry Flynt – Die nackte Wahrheit)
Kansas City Film Critics Circle Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
Society of Texas Film Critics Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
Southeastern Film Critics Association Award
1997 gewonnen bester Nebendarsteller Zwielicht
1998 gewonnen bester Darsteller Rounders
British Academy Film Award
1997 Nominierung bester Nebendarsteller Zwielicht
2015 Nominierung Bester Nebendarsteller Birdman
Chicago Film Critics Association Award
1997 Nominierung bester Nebendarsteller Zwielicht
National Society of Film Critics Award
1997 Nominierung bester Nebendarsteller Zwielicht
Satellite Award
2019 gewonnen Auteur Award Motherless Brooklyn
Ehrenpreise

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nortons deutscher Synchronsprecher ist derzeit Andreas Fröhlich. In den Filmen American History X, Rounders und The Italian Job wurde er allerdings von Dietmar Wunder gesprochen.[9] Volker Hanisch lieh Norton in den Kinoversionen von The Illusionist und Der bunte Schleier seine Stimme, jedoch wurde er später für die DVD-Version durch Fröhlich ersetzt.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edward Norton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edward Norton – Frequently Asked Questions. Abgerufen am 19. Dezember 2006.
  2. Edward Norton: Charity Work & Causes. Abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
  3. Mairi Beautyman, ContributorFeatures Editor at TreeHugger.com, Design Journalist: Terrorists or Heroes? Sea Shepherd Fights for Marine Life. 17. Juli 2008, abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
  4. a b Edward Norton und Shauna Robertson sind Eltern (Memento des Originals vom 29. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/top.de; Meldung auf top.de vom 18. April 2013.
  5. Nardine Saad: Report: Edward Norton welcomes baby with fiancee Shauna Robertson. Los Angeles Times, 13. April 2013.
  6. Biography for Edward Norton (I); Kurzbiographie auf imdb.com
  7. Toyin Owoseje: Edward Norton discovers real-life Pocahontas is his 12th great-grandmother. In: CNN. 4. Januar 2023, abgerufen am 9. Januar 2023.
  8. Die Wahrheit über Edward Norton vs. Marvel.
  9. Edward Norton. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 28. Mai 2013.
  10. Der bunte Schleier. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 12. Juli 2016.
  11. The Illusionist. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 12. Juli 2016.