Ein Bild malen ist wie Mais anbauen – Bauernmalerei aus Nikaragua

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Film
Titel Ein Bild malen ist wie Mais anbauen – Bauernmalerei aus Nikaragua
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 21 Minuten
Produktions­unternehmen DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Stab
Regie Karlheinz Mund
Drehbuch
Musik Carlos Mejía Godoy
Kamera Wolfgang Dietzel
Schnitt Angela Wendt

Ein Bild malen ist wie Mais anbauen – Bauernmalerei aus Nikaragua ist ein Dokumentarfilm des DEFA-Studios für Dokumentarfilme von Karlheinz Mund aus dem Jahr 1984.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernesto Cardenal, ein Priester und Dichter aus Nikaragua, gründet in den 1960er Jahren auf den Solentiname-Inseln eine christliche Kommune. Auf den Inseln wohnen und arbeiten etwa 40 Malerinnen und Maler. Nach dem Erfolg der nikaraguanischen Revolution über Anastasio Somoza Debayle 1979, wird Cardenal zum Kulturminister der neuen sandinistischen Regierung ernannt. Ein wichtiges Anliegen ist ihm, die Förderung der naiven Laienmaler im ganzen Land, wie er es bereits auf der Insel Mancarron in der Solentiname-Gruppe des Großen Sees von Nicaragua getan hatte.

Immer wieder tauchen neue naive Maler mit verschiedenen Themen und Auffassungen in den verschiedenen Regionen des Landes auf. Die malenden Bauern fabulieren ihre sozialen Utopien in kräftigen Farben und unbekümmert-heiteren Figuren. Diese naive Kunst verbindet den großen ästhetischen Reiz mit dem Lebensgefühl eines von der Unterdrückung befreiten Volkes. Ergänzt werden die kleinen Gemälde durch Fotos und Lieder der Revolution.

Produktion und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Bild malen ist wie Mais anbauen – Bauernmalerei aus Nikaragua wurde von der KAG document unter dem Arbeitstitel Bauernmalerei auf ORWO-Color gedreht.

Die Musik wurde von der nikaraguanischen Gruppe Carlos Mejia Godoy y Los de Palacaguina eingespielt.

Die erste nachweisbare Aufführung fand am 13. September 1984 in der Reihe Angebote im Berliner Kino Babylon statt.[1] Im 1. Programm des Fernsehens der DDR wurde der Film am 26. Mai 1985 das erste Mal gezeigt.[2]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Margit Voss im Neuen Deutschland machte Karlheinz Mund mit seinem Film bewusst,[3]

„welche Kraft und ungeahnten Fähigkeiten jenen Menschen zuwachsen, die, von Unterdrückung frei, ihre schöpferischen Möglichkeiten entfalten können.“

Detlef Friedrich meint in der Berliner Zeitung[4]: In dem Film

„berührt uns naive Bauernmalerei aus Nikaragua, mehr noch: macht etwas bewußt. Diese heile Bilderwelt der tropischen Vegetation und des Alltags einfacher Leute zerbrechen schwarze Figuren, Soldateska des ehemaligen Somoza-Regimes.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berliner Zeitung vom 1. September 1984, S. 12
  2. Neues Deutschland vom 25. Mai 1985, S. 15
  3. Neues Deutschland vom 13. Oktober 1984, S. 4
  4. Berliner Zeitung vom 6. Juni 1985, S. 7