Einwanderung in die Vereinigten Staaten

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Einwanderer leisten den Eid (oath of allegiance) bei der Einbürgerung.
Bevölkerungsentwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika seit 1770

Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten beeinflusst maßgeblich die Demografie und Kultur des Staates. Seit der Staatsgründung ließen sich in hoher Zahl Migranten aus religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Motiven nieder oder wurden zwangsweise als Sklaven angesiedelt.

Die ersten Einwanderer stammten aus dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden; ihren Höhepunkt erreichte die Immigration 1892 bis 1924. Heute leben in den Vereinigten Staaten mehr legale Einwanderer als in jedem anderen Staat der Welt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwanderung in die nordamerikanischen Kolonialgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Columbus erfolgte die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents durch Europäer aus drei Hauptrichtungen:

Weitere große Immigrationswellen waren:

Einwanderung von 1776 bis 1849[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 9 Prozent der amerikanischen Bevölkerung waren zum Ende des 18. Jahrhunderts Deutsche. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten 500.000 Deutsche nach Amerika aus (siehe: Dreißiger, Gießener Auswanderungsgesellschaft und Mainzer Adelsverein). Viele von ihnen flüchteten aufgrund der gescheiterten Revolution von 1848 aus Deutschland (siehe: Forty-Eighters).

1845–1849 herrschte in Irland die Große Hungersnot, derentwegen Millionen Iren nach Amerika geflohen sind.

Nationale Herkunft weißer Amerikaner nach einer Volkszählung von 1790 in Prozent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staat Prozent
England England 59,7
Nordirland/Ulster 10,5
Deutschland 8,9
Irland 5,8
Schottland 5,3
Wales 4,3
Niederlande 3,1
Frankreich Konigreich 1791 Frankreich 2,1
Schweden Schweden 0,3

Einwanderung von 1820 bis 1924[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreichisch-ungarische Auswanderer auf einem Schiff der Austro-Americana in Triest
Einwanderungszahlen von 1820 bis 2003

Ab 1820 wurden Daten über Einwanderung im neu gegründeten Department of Immigration Statistic zentral erfasst und archiviert. Es sind sämtliche Daten über Herkunft, Zahl, Niederlassungsort, Beschäftigung und Ähnliches der Einwanderer einzusehen. Für Einwanderer, die von 1892 bis 1924 über Ellis Island einreisten, gibt es eine Online-Suche.[1]

Ereignisse, die maßgeblich den Zuwanderungsfluss beeinflusst haben:

Zwischen 1850 und 1930 immigrierten 5 Millionen Deutsche in die USA. Zwischen 1876 und 1910 verließen rund 3 Millionen Personen Österreich-Ungarn in Richtung Vereinigten Staaten – vorwiegend über die großen deutschen Reedereien Norddeutscher Lloyd (Bremen) und Hamburg-Amerika-Linie (Hamburg), aber auch über Triest mit der Austro-Americana. In der Zeit von 1840 bis 1930 kamen 900.000 Frankokanadier ins Land und siedelten vorwiegend in Neuengland. In den Jahren 1910 bis 1920 wanderten über 2 Millionen Italiener ein.

1882 wurde der Chinese Exclusion Act, der chinesische Arbeiter von der Einwanderung ausschloss, verabschiedet. Er wurde erst 1943 aufgehoben. Danach galt für chinesische Immigranten bis 1965 die Quotenregelung von 1924. Sie erlaubte nur 105 chinesische Neuimmigranten pro Jahr (siehe die Geschichte der Chinesen in den Vereinigten Staaten und Sino-Amerikaner).

Die USA förderten die Einwanderung während der Zeit der westwärtigen Besiedelung (Frontier) beispielsweise durch den Homestead Act, der Neubürgern Land aus Gemeinbesitz als Eigentum zusicherte, wenn sie dieses für mindestens fünf Jahre nutzten.

Einwanderungspolitik seit 1924[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1921 wurde die Einwanderung zum ersten Mal einer Quote unterworfen (Emergency Quota Act). Drei Jahre darauf folgte der Immigration Act von 1924. Die in beiden Gesetzen beschlossenen Quoten sollten die Einwanderung aus Süd- und Osteuropa zugunsten der Einwanderung aus Nord- und Westeuropa eindämmen und ganz allgemein den „weißen“ Charakter der Bevölkerung sichern. Dazu wurde die Zahl der Neueinwanderer pro Land auf drei % des Anteils an der Bevölkerung von 1890 begrenzt.[4]

Zwischen 1933 und 1945 wurden etwa 220.000 Europäer als Flüchtlinge in den USA registriert. Die meisten hatten einen jüdischen Hintergrund. Jedoch beantragten mehrere hunderttausend weitere Europäer mit jüdischen und anderem kulturellen Hintergrund Visa, die abgewiesen wurden.[5]

Nach dem Zweiten Weltkrieg (speziell in den ersten Nachkriegsjahren) hatten viele Menschen in vielen Ländern Europas (das zu erheblichen Teilen zerstört war und wo vielerorts Hunger, Not und Wohnungsmangel herrschten) den Wunsch, in die USA auszuwandern.

Ab 1965 wurden die Reihenfolge der Antragstellung, die Herkunft nach Weltregion (Hemisphäre) und Fragen der Familienzusammenführung berücksichtigt. Seit 1978 gilt für die Einwanderung in die USA eine weltweit einheitliche Quote.

Durch die Aufhebung des rassistischen Quotensystems von 1924 änderte sich die Zusammensetzung der Einwandernden dramatisch. Waren 1970 noch 62 % der im Ausland geborenen Bewohner der USA Europäer, so sank dieser Anteil bis 2000 auf 15 %.[6] Auch die Zahl der Einwanderer nahm stark zu. Sie betrug von 1951 bis 1960 2,5 Millionen, von 1971 bis 1980 4,5 Millionen und in den 1990er Jahren über 10 Millionen.[7]

Aufgrund der veränderten Migrationsmuster wurden die Hispanics zur größten ethnischen Minderheit der USA (2000: 35,2 Millionen, davon über 20 Millionen aus Mexiko, siehe Mexikanische Amerikaner). Ihre Zahl stieg allein von 1990 bis 2000 um 61 %.[8] Die Einwanderung in den 1990er Jahren übertraf in absoluten Zahlen sogar die Masseneinwanderung Ende des 19. Jahrhunderts. Allerdings lag der relative Anteil der im Ausland geborenen Bewohner Anfang des 20. Jahrhunderts höher als heute. Er betrug 1910 15 %, sank bis 1970 auf 5 % und stieg bis 2000 wieder auf circa 10 %.[6]

Illegal Eingewanderte sind in den USA schon immer weitgehend von staatlicher Fürsorge ausgeschlossen. Der Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act (PRWORA) schloss 1996 weitere Einwanderergruppen davon aus. Nach PRWORA können staatliche Mittel nur dem zukommen, der „qualifizierter“ Einwanderer gewesen ist und dies auch weiterhin ist, wobei zu den „qualifiziertern“ Einwanderern beispielsweise Flüchtlinge, Asylbewerber und Halter einer Green Card zählen. Illegale Einwanderer, Touristen, Studenten und bestimmte kurzzeitige Arbeitsmigranten zählen nicht dazu. Ausnahmen gelten unter anderem für Notfall-Medicaid, für die Schulverpflegung und für die kurzfristige Katastrophenhilfe.[9] 1997 bis 2002 entstanden Ausnahmen von PRWORA für bereits vor 1996 in den USA lebende Einwanderer bezüglich der Vergabe von Essensmarken und der Hilfe an Menschen mit Behinderung.[10] 2002 und 2009 wurden Ausnahmen für Schwangere und für sich rechtmäßig in den USA aufhaltenden Kinder umgesetzt, welche Zugang zu Medicaid und dem Kinderkrankenversicherungsprogramm CHIP zu gewährten.[11][9] Die Bundesstaaten können weitere Ausnahmen für vor 1996 angekommene Einwanderer schaffen und zudem eigene Mittel für andere Einwanderergruppen bereitstellen, sofern sie dies ausdrücklich in einem bundesstaatlichen Gesetz festlegen,[10] was in den meisten Bundesstaaten so geschah.[11] So entstand für Bundesstaaten ein Anreiz, die Einbürgerung zu fördern, da die Betroffenen dann aus der bundesstaatlichen Förderung in die staatliche Förderung übergehen. Dies führte, zusammen mit weiteren Regelungen wie dem Green Card Replacement Program von 1992 und der Citizenship USA Initiative von 1995, zu einem Anstieg der Einbürgerungen.[10]

Nach Regierungsangaben erhielten 2003 463.204 Personen die US-Staatsbürgerschaft; der Durchschnitt über die Jahre 1997–2003 beträgt etwa 634.000.

Lateinamerikanische Einwanderungsgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch: Wetback, Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, Harvest of Empire, Mexikanische Amerikaner, Migrationstreck von Zentralamerika bis zur Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten, Migration über Zentralamerika Richtung USA

Europäische Einwanderungsgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den großen europäischen Einwanderergruppen zählen die Deutschen (siehe Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten, Deutschamerikaner), Iren (siehe Irischamerikaner) und Italiener (siehe Italoamerikaner).

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Einwanderungen aus der Schweiz fanden vorwiegend in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Die Gründe dazu waren meistens wirtschaftlicher Natur, die Schweiz galt zu diesem Zeitpunkt als eines der ärmsten Länder Europas.

Jahr Anzahl
bis 1820 25.000
1820–1860 40.000
1860–1880 50.000
1880–1890 82.000
1890–1920 90.000

Bis 1820 wanderten rund 25.000 Schweizer vorwiegend mit dem Ziel Pennsylvania und North/ South Carolina ein. Generell war im 19. Jahrhundert das Ziel der Mittlere Westen sowie die Pazifikküste. Die italienischsprachigen Schweizer bevorzugten Kalifornien. Es wurden einige Schweizer Siedlungen gegründet wie New Glarus in Wisconsin, Gruetli-Laager in Tennessee oder New Bern in North Carolina.[12]

Schweden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mehrheit der schwedischen Einwanderer kam am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA. Gewöhnlich wanderten sie über New York in den Mittleren Westen. Im Jahre 1900 war Chicago nach Stockholm die Stadt mit der größten Anzahl schwedischer Einwohner weltweit. Viele andere ließen sich in Minnesota, Michigan und Wisconsin als Farmer nieder.

Griechenland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim United States Census 2000 gaben 1.153.295 Menschen an, griechischer Abstammung zu sein, von denen 365.435 Griechisch sprachen. Sie konzentrierten sich vorwiegend in New York, Chicago und Florida.

Einwanderung von Griechen in die USA:

Jahr Anzahl
1890–1917 450.000
1918–1924 70.000
1925–1945 30.000
1946–1982 211.000

Amerikaner griechischer Abstammung sind Telly Savalas, Jennifer Aniston und Michael Dukakis.

Sklaven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mehrheit der afrikanischen Sklaven wurde noch vor der Unabhängigkeit der USA (1776) ins Land gebracht. Als erster Muslim, dessen Anwesenheit in Nordamerika dokumentiert ist, gelangte der marokkanische Sklave Estevanico 1528 schiffbrüchig an den Ort des heutigen Galveston in Texas.[13] Laut Schätzungen wurden vor 1776 etwa 300.000 Sklaven in die englischen 13 Kolonien verschifft. Zwischen dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und dem Sezessionskrieg folgten 100.000 schwarze Sklaven. In den Südstaaten, wo die Sklaverei mit der expandierenden Wirtschaft unauflösbar verbunden war, wuchs die Zahl der Sklaven bis zum Ende des Sezessionskrieges im Jahr 1865 auf etwa vier Millionen an.[14]

Aktuelle Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Flüchtlingskrise in Zentral- und Nordamerika

Einwanderungsgesetzgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das geltende Einwanderungsrecht wurde im Wesentlichen durch den Immigration Reform and Control Act (IRCA) von 1986 und den Illegal Immigration Reform and Immigrant Responsibility Act (IIRIRA) von 1996 geschaffen.

Mittelbar kann sich der Real ID Act von 2005 auf Einwanderer auswirken. Dieses Gesetz regelt vor allem den Gebrauch des Führerscheines als identification document (ID) – als Ersatz für Personalausweise, die in den USA nicht ausgegeben werden. Im Zuge der Vorkehrungen gegen Fälschungen und den Missbrauch des Führerscheines als ID verschärfte das Gesetz von 2005 die Anforderungen an die Dokumente, die zur Ausstellung eines Führerscheines vorgelegt werden müssen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Anforderungen an Dokumente, auf die sich Anträge für politisches Asyl stützen, und an andere die Einwanderung betreffende Dokumente verschärft.[15] Daraufhin demonstrierten am 1. Mai 2006 in zahlreichen Städten der Vereinigten Staaten Hunderttausende illegaler Einwanderer und US-Bürger für die Wahrung der Rechte der Migranten. Gemäß dem Leitwort „Tag ohne Einwanderer“ blieben diese an diesem Tag der Arbeit fern und machten so auch auf ihre wirtschaftliche Bedeutung aufmerksam.

Seither verhärtete sich der Streit für und gegen eine neue Einwanderungsgesetzgebung. Mehrere Gesetzesvorlagen scheiterten: der Border Protection, Antiterrorism, and Illegal Immigration Control Act (2005),[16] der Comprehensive Immigration Reform Act (2006),[17] schließlich der Secure Borders, Economic Opportunity and Immigration Reform Act (2007).[18] Entweder verfehlten sie die Zustimmung des Senates oder die des Repräsentantenhauses. Versuche, im Conference Committee zwischen den einander widersprechenden Gesetzesinitiativen beider Häuser des Kongresses zu vermitteln, scheiterten oder wurden wegen Aussichtslosigkeit gar nicht erst eingeleitet.

Flüchtlinge und Asylbewerber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigten Staaten unterscheiden zwischen Flüchtlingen (refugees) und Asylbewerbern (asylum seekers); siehe hierzu: Flüchtlingspolitik der Vereinigten Staaten nach dem Inkrafttreten der Genfer Flüchtlingskonvention. Flüchtlinge reisen nach einer Einschätzung ihres Flüchtlingsstatus durch den UNHCR über das Resettlement-Programm des UNHCR ein oder haben sich persönlich bei den Vereinigten Staaten um eine Anerkennung als Flüchtling beworben und wurden als solcher anerkannt. Die Vereinigten Staaten führen ein strenges Screening-Verfahren durch.[19]

Für jedes Jahr (fiscal year, Oktober des Vorjahres bis September) legt der Kongress eine Obergrenze für die Zahl der weltweit aufzunehmenden Flüchtlinge (worldwide refugee ceiling) und Obergrenzen für einzelne Regionen fest.[20] Die weltweite Obergrenze der USA lag im Jahr 1980 bei 231.700, wurde in den folgenden Jahren verringert, erreichte im Jahr 1986 mit 67.000 einen Tiefstand und im Jahr 1993 mit 142.000 wieder einen zwischenzeitlichen Höchststand, lag in den Folgejahren wieder niedriger, variierte in den Jahren 2001 bis 2015 zwischen 70.000 und 80.000 und stieg 2016 auf 85.000.[21] Am 6. März 2017 hob Präsident Donald Trump durch ein Dekret (Executive Order 13780) das Regierungsprogramm für die Aufnahme von Flüchtlingen für die Dauer von 120 Tagen auf und begrenzte die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge für 2017 auf 50.000.[22]

Das Office of Refugee Resettlement (ORR) soll Flüchtlingen einen erfolgreichen Start in den Vereinigten Staaten ermöglichen und sie befähigen, für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.[23]

Asylbewerber sind Personen, die auf dem Staatsgebiet der USA oder an der Grenze einen Antrag auf Asyl gestellt haben. Im Gegensatz zum Flüchtlingsprogramm unterliegt die Gewährung von Asyl keiner Obergrenze.[24] Asylbewerber können in den USA erst dann eine Arbeitserlaubnis (employment authorization) beantragen, wenn 150 Tage nach Stellung des Asylantrags verstrichen sind und noch keine Entscheidung über das Asylverfahren getroffen worden ist. Wer Asyl erhalten hat, darf arbeiten.[25]

Illegale Einwanderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den USA stellen illegal Eingewanderte geschätzt 3,5 % der Gesamtbevölkerung und 5 % der Erwerbstätigen.[26]

Zahlreiche illegal Eingewanderte zahlen Sozialversicherungsbeiträge, ohne dadurch ein Anrecht auf Leistungen zu erwerben. Denn Sozialversicherungsbeiträge von Personen, deren Sozialversicherungsnummer auf keinen vorhandenen Datensatz passt, werden an den Earnings Suspense File (ESF) weitergeleitet. Dies trifft auf illegal Eingewanderte zu, die ihrem Arbeitgeber eine falsche Sozialversicherungskarte vorgelegt haben.[27] Nach einer Schätzung zahlten illegale Einwanderer und ihre Arbeitgeber 2010 insgesamt 13 Milliarden US-Dollar ein.[28]

Minderjährige, die sich illegal in den USA aufhalten, haben laut der Rechtsprechung Anspruch auf eine Schulbildung in der (kostenlosen) öffentlichen Schule, und die Verfassung garantiert das Recht auf die zwölfjährige Schulbildung.[29]

Präsident Donald Trump ordnete am 5. September 2017 das Ende des DACA-Programmes an, mit dem bestimmte als Kinder illegal eingewanderte Personen vorläufig vor einer Abschiebung geschützt wurden und legal erwerbstätig sein konnten. Des Weiteren wurden unter seiner Regierung Abschiebungsmaßnahmen in stärkerem Maße auch auf diejenigen Menschen angewandt, die sich abgesehen vom illegalen Aufenthalt (und ggf. der illegalen Einwanderung) weitgehend an die Gesetze gehalten haben. Die vorangehende Regierung hatte 2011 den Fokus auf kriminelle Ausländer gelegt und Richtern für andere Fälle Ermessensspielräume gewährt, Verfahren formal zum Abschluss zu bringen (administrative closure). Das bedeutete, dass die Betroffenen zunächst nicht abgeschoben wurden, aber keinerlei Bleiberecht erhielten, und jederzeit einem erneuten Verfahren unterworfen werden konnten.[30][31]

Anfang 2019 wurde der Druck auf die Einwanderungsbehörden der USA durch eine ständig wachsende Zahl an Neuankünften an der Grenze zu Mexiko immer größer und die Behörde meldete Ende März, man habe die Grenze der Kapazitäten erreicht. Die meisten der Neuankömmlinge waren dabei keine illegalen Einwanderer mehr, sondern erzwangen sich per Asylantrag regulär Zugang zum Staatsgebiet der USA. Die große Zahl konnte bis zum Abschluss der Prüfung ihrer Asylanträge nicht in geschlossenen Einrichtungen festgehalten werden, so dass die Asylbewerber sich frei in den USA bewegen durften. 78.000 Personen waren es im Februar und für den März 2019 rechnete man mit 95.000 Ankünften.[32]

Angesichts des Auslaufens von CVID-19-bedingten Einreisebeschränkungen kündigte US-Präsident Biden 2023 eine Verschärfung des Asylrechts an, die einen Ansturm an der Grenze zu Mexiko verhindern soll: Wer illegal einreist, ohne zuvor Asyl beantragt zu haben, soll bis auf Ausnahmen abgeschoben werden. Asylsuchende sollen sich stattdessen über eine App für einen Termin zur Asylantragstellung anmelden.[33]

Im Dezember 2023 erreichte die Zahl der Aufgriffe von Migranten an der Grenze zu Mexiko mit fast 250.000 einen vorläufigen Höchststand. Die Zahl der Aufgriffe umfasst sowohl Ingewahrsamnahmen zum Zweck der Asylantragsprüfung als auch Ausweisungen. Pro Aufgriff kann es sich um eine Person oder um eine Gruppe von Personen handeln.[34]

Im Ausland geborene Bevölkerung der Vereinigten Staaten nach Geburtsstaat (Stand: 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr gibt das Office of Immigration Statistics das Yearbook of Immigration Statistics heraus, in dem die Einwanderungsdaten der letzten zehn Jahre bzw. seit 1820 publiziert werden.

2013 war nach Angaben des U.S. Census Bureau etwa jeder zehnte der 317.238.626 Bürger der USA in einem der 20 Haupteinwandererstaaten geboren worden.[35]

Rang Geburtsstaat Anzahl (2013)
1 Mexiko Mexiko 11.584.977
2 China Volksrepublik Volksrepublik China 3.769.999
3 Indien Indien 2.034.677
4 Philippinen Philippinen 1.843.989
5 Vietnam Vietnam 1.281.010
6 El Salvador El Salvador 1.252.067
7 Kuba Kuba 1.144.024
8 Korea Sud Südkorea 1.070.335
9 Dominikanische Republik Dominikanische Republik 991.046
10 Guatemala Guatemala 902.293
11 Kanada Kanada 840.192
12 Jamaika Jamaika 714.743
13 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 695.489
14 Kolumbien Kolumbien 677.231
15 Haiti Haiti 593.980
16 Deutschland Deutschland 584.184
17 Honduras Honduras 533.598
18 Peru Peru 440.292
19 Polen Polen 432.601
20 Ecuador Ecuador 427.906
Summe dieser 20 Staaten 30.428.465

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Einwanderungsgeschichte

Einwanderer weltweit

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ran Abramitzky, Leah Boustan: Streets of Gold: America’s Untold Story of Immigrant Success. Public Affairs, Washington, D. C., 2022, ISBN 978-1-5417-9783-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Statue of Liberty-Ellis Island Foundation: Online-Suche nach Einwanderern über Ellis Island zwischen 1892 und 1924, abgerufen am 19. September 2013.
  2. James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Köln 2011, ISBN 978-3-86647-267-9, S. 27, 121.
  3. Björn Nord: Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert. In: stadtarchiv.ulm.de. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  4. Jährliche Einwanderungsquoten nach dem Immigration Act von 1924
  5. Als Amerika die Juden im Stich ließ. In: Der Spiegel. 15. September 2022, abgerufen am 15. September 2022.
  6. a b census.gov: The Foreign-Born Population (PDF; 50 kB), chapter 17, 2000.
  7. Susan B. Carter, Richard Sutch: Historical Background to current immigration issues. In: James P. Smith, Barry Edmonston (Hrsg.): The immigration debate. Studies on the economic, demographic, and fiscal effects of immigration. The National Academies Press, Washington D.C. 1998, ISBN 0-309-05998-4, S. 289–366.
  8. census.gov: We the People: Hispanics in the United States (PDF; 430 kB), chapter 18, 2000.
  9. a b Tanya Broder, Avideh Moussavian, Jonathan Blazer: Overview of Immigrant Eligibility for Federal Programs. National Immigration Law Center (NILC), Dezember 2015, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
  10. a b c Audrey Sing: Immigrants, Welfare Reform and the Coming Reauthorization Vote. Migration Policy Institute (MPI), 1. August 2002, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
  11. a b Mapping Public Benefits for Immigrants in the States. The PEW Charitable Trusts, 24. September 2014, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
  12. Swissroots.org: Swiss Emigration 1820–1910 (Memento vom 23. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF).
  13. Encyclopedia of Muslim-American History. Hrsg.: Edward E. Curtis IV. Facts on File, New York 2010. ISBN 978-0-8160-7575-1. S. XXII.
  14. Vor 150 Jahren: Das Ende der Sklaverei in den USA. In: diepresse.com. 18. Dezember 2015, abgerufen am 18. Mai 2018.
  15. U.S.C., Titel 8: § 1229a(c)(4)(B)
  16. 109th Congress: Border Protection, Antiterrorism, and Illegal Immigration Control Act of 2005
  17. 109th Congress: Comprehensive Immigration Reform Act of 2006
  18. 110th Congress: Border Security and Immigration Reform Act of 2007
  19. Refugee Resettlement – Security Screening Information: Fact Sheet. Human Rights First, 1. Februar 2017, abgerufen am 8. März 2017 (englisch).
  20. Eva C. Schweitzer: Flüchtlingspolitik in den USA – Die Grenzen des amerikanischen Traums. In: Cicero. 6. August 2015, abgerufen am 7. März 2017.
  21. Zahlenmaterial aus der interaktiven Ansicht, verfügbar unter: U.S. Annual Refugee Resettlement Ceilings and Number of Refugees Admitted, 1980-Present. Migration Policy Institute, abgerufen am 7. März 2017.
  22. Fact Sheet: Protecting the Nation From Foreign Terrorist Entry To The United States. U.S. Department of Homeland Security, 6. März 2017, abgerufen am 8. März 2016 (englisch).
  23. The U.S. Refugee Resettlement Program – an Overview. Office of Refugee Resettlement (ORR), U.S. Department of Health & Human Services, 14. September 2015, abgerufen am 7. März 2017.
  24. Asylantrag in den USA. Voraussetzungen & Anspruch auf Arbeitserlaubnis. In: www.justlanded.de. Abgerufen am 8. März 2017.
  25. Asylum. U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS), 6. August 2015, abgerufen am 7. März 2017 (englisch).
  26. Sozialforschungsinstitut Pew Research Center, zitiert nach: Heike Buchter: Illegale Immigranten: Wehe, wenn sie gehen. Zeit online, 16. März 2017, abgerufen am 16. März 2017.
  27. Alexia Fernández Campbell: The Truth About Undocumented Immigrants and Taxes. The Atlantic, 12. September 2016, abgerufen am 16. März 2017 (englisch).
  28. Stephen Goss, Alice Wade, J. Patrick Skirvin, Michael Morris, K. Mark Bye, Danielle Huston: Effects of Unauthorized Immigration on the Actuarial Status of the Social Security Trust Funds. (PDF) In: Actuarial Note, Social Security Administration, Nr. 151. Office of the Chief Actuary, Baltimore, Maryland, April 2013, abgerufen am 16. März 2017 (englisch).}
  29. Plyler v. Doe. Zitiert nach: Holk Stobbe, Undokumentierte Migration in Deutschland und den Vereinigten Staaten: interne Migrationskontrollen und die Handlungsspielräume von Sans Papiers, Universitätsverlag Göttingen, 2004, ISBN 3-930457-69-5, S. 185. (books.google.com)
  30. Reade Levinson: Exclusive: Under Trump, prosecutors fight reprieves for people facing deportation. In: Reuters. 29. März 2018, abgerufen am 18. Mai 2018 (englisch).
  31. Laura Meckler: Trump administration arresting far more illegal immigrants without criminal convictions. In: marketwatch.com. 17. Mai 2018, abgerufen am 18. Mai 2018 (englisch).
  32. Nick Miroff und Maria Sacchetti: "U.S. has hit ‘breaking point’ at border amid immigration surge, Customs and Border Protection commissioner says" washingtonpost.com vom 27. März 2019.
  33. Wie Trump: US-Regierung will Asylrecht einschränken. In: migazin.de. 23. Februar 2023, abgerufen am 8. März 2023.
  34. John Gramlich: Migrant encounters at the U.S.-Mexico border hit a record high at the end of 2023. In: pewresearch.org. Pew Research Center, 15. Februar 2024, abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  35. Immigration Statistics | Homeland Security. Dhs.gov (22. Februar 1999). Abgerufen am 29. Juli 2013.