Elbblockade

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Die Elbblockade war eine Seeblockade der Elbe- und der Wesermündung durch die britische Regierung vor Beginn des Dritten Koalitionskriegs.

Zeitraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Quellen berichten von einer durchgehenden Blockade in den Jahren 1803 bis 1806,[1] tatsächlich gab es eine Unterbrechung von fünf Monaten. Die erste Blockade dauerte von Juli 1803 bis Oktober 1805, die zweite von April bis Oktober 1806.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Mai 1803 ging die britische Regierung über den Frieden von Amiens hinweg, der im März 1802 den Zweiten Koalitionskrieg mit Frankreich abgeschlossen hatte, und erklärte den Franzosen den Krieg. Um die französische Wirtschaft zu schwächen, begann zwei Monate später die Elbblockade.

Nach der Beschlagnahmung von 3000 Tonnen Kohle blieb die Einfuhr von britischem Korn und Kohle von der Blockade ausgenommen.[3]

Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elbblockade gegen den auch für Dänemark wichtigen Hafen Hamburg traf den Handel und damit die nach Großbritannien exportierende Landwirtschaft und Seefahrer im damals dänischen Schleswig-Holstein. Von der Sperre des Hamburger Hafens profitierten kurzfristig der Hafen in Lübeck[4] sowie die Stadt Tönning, deren Hafen das Tor Hamburgs zum Seehandel wurde und sogar von Schiffen aus Südamerika angelaufen wurde.[5] In Tönning verdreifachte sich in kürzester Zeit die Einwohnerzahl.[6]

Nach der Elbblockade verfügte Napoleon am 21. November 1806 in Berlin die Wirtschaftsblockade über die britischen Inseln, die bis 1814 in Kraft blieb. Die Kontinentalsperre sollte Großbritannien mit den Mitteln des Wirtschaftskriegs in die Knie zwingen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erläuterungen zum Flottengesetz
  • Hamburg wie es war und ist. Oder Ursprung, Entwicklung, Bestand, Orts-Beschreibung, Regierung, Sitten, Gebräuche und Merkwürdigkeiten von Hamburg und seinem Gebiete. P.F.L. Hoffmannsche Buchhandlung, Hamburg 1827, S. 45 (google.de – Autor möglicherweise Carl Nicolaus Röding (1780–1839)).
  • Kommerzielle Briefe. In: Die Gartenlaube. Heft 19, 1856, S. 258–260 (Volltext [Wikisource]).
  • Astrid Petersson: Zuckersiedergewerbe und Zuckerhandel in Hamburg im Zeitraum von 1814 bis 1834. Entwicklung und Struktur zweier wichtiger Hamburger Wirtschaftszweige des vorindustriellen Zeitalters. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07265-9, S. 57 (google.de – Diss. Univ. Hamb. 1996).
  • Robert Hoeniger: Die Kontinentalsperre und ihre Einwirkungen auf Deutschland. L. Simion, Berlin 1905.
  • Georg Reimer: Die Geschichte des Aukrugs – Kirchspiel Innien. 1. Auflage. Druck von Friedrich Petersen, Husum 1913
  • Die Entwicklung des Verkehrs in Schleswig-Holstein 1750–1918. Band 26: Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte SH. Wachholtz-Verlag, 1996.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lübeck. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 10, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 947.
  2. Astrid Petersson: Zuckersiedergewerbe und Zuckerhandel in Hamburg im Zeitraum von 1814 bis 1834. S. 57
  3. Karl Heinrich Altstaedt: Schauerlüd, Schutenschupser und Kaitorten: Arbeiter im Hamburger Hafen, 2011, S. 24 books.google
  4. Hamburg. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 8. Band, S. 707.
  5. Hermann Kellenbenz: Phasen des hanseatisch-nordeuropäischen Südamerikahandels. In: Hansische Geschichtsblätter, 1960, Vol. 78, S. 87–120. Annette Christine Vogt: Ein Hamburger Beitrag zur Entwicklung des Welthandels im 19. Jahrhundert. 2003, S. 46 books.google
  6. kohlus.de Vorgeschichte des Deutsch-Dänischen Kriegs 1848-1850