Emil von Behring

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Emil Behring, um 1896

Emil Adolf Behring, ab 1901 von Behring (* 15. März 1854 in Hansdorf, Kreis Rosenberg in der Provinz Preußen; † 31. März 1917[1] in Marburg) war ein deutscher Mediziner, Immunologe, Serologe und Unternehmer. Er war Professor der Hygiene und Bakteriologie in Marburg, Begründer der passiven antitoxischen Schutzimpfung („Blutserumtherapie“) und erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Anfang desselben Jahres wurden er und seine Familie von Kaiser Wilhelm II. in den erblichen Adelsstand erhoben.

Besonders aufgrund seiner Erfolge bei der Entwicklung von aus Blutserum als Antitoxin gewonnenen Arzneimitteln gegen die Diphtherie, welches er in Zusammenarbeit mit Kitasato Shibasaburō und Paul Ehrlich entwickelte, sowie mit dem Antitoxin gegen den Wundstarrkrampf (Tetanus) wurde er in der Presse als „Retter der Kinder“ und – da das Tetanusheilserum (Tetanusantitoxin) insbesondere den Verwundeten des Ersten Weltkriegs zugutekam – als „Retter der Soldaten“ gerühmt. Behring wurde daraufhin 1915 von Kaiser Wilhelm II. mit dem Eisernen Kreuz am weißen Bande ausgezeichnet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil Adolf von Behring, 1914
Diphtherie-Impfausweis mit Hinweis auf von Behring

Emil Adolf Behring (ab 1901 Emil von Behring) wurde als Sohn des Lehrers Georg August Behring (1819–1886) und dessen zweiter Frau Augustine Zech (1828–1892) geboren. Sein Vater hatte aus erster Ehe bereits vier Kinder, und Emil war das erste von weiteren neun.[2] Ein Stipendium des preußischen Staates ermöglichte ihm das Abitur am Königlichen Gymnasium in Hohenstein. Am 2. Oktober 1874 trat er in die Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen (die berühmte militärärztliche Akademie „Pepinière“) in Berlin ein, wo er auf Staatskosten gegen eine achtjährige militärärztliche Dienstverpflichtung nach dem Examen sein Studium der Medizin absolvierte. 1878 wurde er an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität mit der Dissertation Neuere Beobachtungen über die Neurotomia opticociliaris zum Dr. med. promoviert; seine Approbation als Arzt erhielt er 1880. Danach war er als Truppenarzt in der Provinz Posen tätig, die Stationen waren Wohlau (1878–1880), Posen (1880–1883), Winzig (1883–1887) und Bojanowo (1887).

Die an Militärhygiene, Versorgung von Wunden und Verhinderung von Seuchen orientierte Aus- und Fortbildung der Militärärzte sensibilisierte Behring für Seuchenprävention und Hygiene. Weitere wichtige Eindrücke erhielt Behring bei dem Pharmakologen Carl Binz in Bonn und in seiner Zeit als Assistent von Robert Koch und später als Oberarzt an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité von Kochs Preußischem Institut für Infektionskrankheiten in Berlin. Seine Arbeiten an der Serumtherapie begann Behring 1890 mit dem Japaner Kitasato Shibasaburō, mit dem er den Aufsatz Über das Zustandekommen der Diphtherieimmunität und der Tetanusimmunität bei Thieren veröffentlichte. Der Aufsatz gilt als Grundlage der Serumtherapie und 1890 als Jahr der Entdeckung des spezifischen Diphtherie- und Tetanusantitoxins durch Emil Behring. Ende des Jahres 1891 wurde das aus dem Serum von Schafen gewonnene Diphtherieheilserum (Diphtherie-Antitoxin) erstmals an zwei an Diphtherie erkrankten Kindern in der Chirurgischen Universitätsklinik Ernst von Bergmanns eingesetzt – allerdings erfolglos, da die verwendete Dosierung des Antitoxins zu gering war. Zur Entwicklung eines wirksamen Heilserums trug maßgeblich die Mitarbeit seiner Kollegen Paul Ehrlich und Erich Wernicke bei. Die Grundidee der von Behring und den Berliner Kollegen realisierten Blutserumtherapie basiert auf der Annahme, dass es möglich sei, die Erreger von Infektionskrankheiten nicht mit desinfizierenden Chemikalien, sondern mit Antitoxinen zu bekämpfen – also mit solchen Gegengiften, die vom Körper selbst im Rahmen der Abwehrreaktion produziert werden.

Aus wissenschaftlicher Sicht war der Durchbruch Anfang 1894 gelungen, als das Diphtherieheilserum nicht nur in den Berliner Kliniken, sondern auch in Leipzig und anderen Städten erfolgreich zum Einsatz gekommen war. Das Mittel löste darüber hinaus den bis dahin während der Behandlung durchgeführten Luftröhrenschnitt ab und wurde von Otto Heubner während des Internationalen Hygiene-Kongresses in Budapest als das „Behring’sche Gold“ bezeichnet.[3] Es fehlte Behring jedoch an finanzstarken nichtstaatlichen Partnern, um seine bahnbrechende Idee einer Antitoxinbehandlung in großem Stil zu verwirklichen. Bereits im Herbst 1892 erkannte das Vorstandsmitglied der Farbwerke Hoechst, der Chemiker August Laubenheimer, die Tragweite der Ideen Behrings und gewann ihn für eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Im August 1894 begann die Produktion in Frankfurt-Höchst; im November desselben Jahres wurde eine Serumproduktionsstätte mit zunächst 57 Pferden unter Anwesenheit von Behring und Robert Koch in Höchst eingeweiht.[4] Bis zum Ende des Jahres wurden bereits über 75.000 Serumfläschchen versandt, im Betriebsjahr 1895 betrug der Netto-Reingewinn 706.770 Mark.[5] Die Farbwerke boten ein Diphtherieheilserum nach Behring und Ehrlich an, das eine Heilungsrate von 75 Prozent bei dieser bis dahin meist tödlichen Kinderkrankheit erzielte. Im Oktober 1894 wurde Behring dank der Vermittlung des Ministerialbeamten Friedrich Althoff zum Hygiene-Professor an der Universität Halle ernannt.

Im Jahr 1895 berief Friedrich Althoff bzw. der preußische Staat Behring, der in Halle keinerlei Lehrerfolge verzeichnen konnte, an die Universität Marburg als Ordinarius für Hygiene und Direktor des Hygienischen Instituts der Medizinischen Fakultät. Noch im selben Jahr war auf dem Schlossberg ein für damalige Verhältnisse sehr gut ausgestattetes Privatlaboratorium, mit Mitteln der Farbwerke und 25.000 Goldfranc aus dem ihm in Frankreich verliehenen „Prix Alberto Levi“, eingerichtet worden, zu dem auch ein kleiner Stall für die Versuchstiere gehörte. Im Jahr 1901 wurde Behring mit dem ersten Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet, nachdem er bereits am 18. Januar 1901 (in Preußen) nobilitiert worden war (ab dann Emil Adolf von Behring). Kaiser Wilhelm II. verlieh ihm 1903 den Titel „Excellenz“ als Wirklicher Geheimer Rat.

Den Gedanken an ein eigenes Unternehmen erwog Behring im Laufe des Jahres 1903, woraufhin 1904 noch weitere Ländereien und ein Gutshof am Schlosspark zu dem Laboratorium hinzukamen, die den Grundstock für das Behringwerk bildeten. Ein Grund, die Selbständigkeit in einem eigenen Unternehmen anzustreben, war die Veränderung der bisherigen Vertragsverhältnisse mit den Farbwerken in Höchst, bei denen der bis dahin als Mittler fungierende August Laubenheimer 1903 aus dem Vorstand ausschied.

Labor von 1913 in der Wannkopfstraße in Marburg

Behring notierte anlässlich seiner Marburger Unternehmensgründung folgende Worte: „Die umfangreichen und recht kostspieligen Baulichkeiten, Ländereien, Viehbestände, Laboratoriumseinrichtungen, wozu noch auf besondere Ziele gerichtete Abteilungen mit zahlreichem Dienerpersonal kommen, sind vereint zu einem Gesamtunternehmen, das den Namen Behringwerk bekommen hat.“ Doch trotz der nun gewonnenen Selbstständigkeit bedurfte Behring eines Geschäftspartners, da er von der kaufmännischen Führung eines Betriebes und vom Vertrieb seiner Produkte nicht viel verstand. Am 7. November 1904 stand ihm bei der Eintragung des neuen Unternehmens als „Behringwerke oHG“ ins Handelsregister der Marburger Apotheker Carl Siebert als Teilhaber und Partner zur Seite. Der Betrieb wurde mit anfänglich zehn Mitarbeitern aufgenommen. Ein rasantes Wachstum des Unternehmens bedingte 1914 die Umwandlung des Behringwerkes in die Behringwerke Bremen und Marburg Gesellschaft mbH.

Gemeinsam mit seinem japanischen Kollegen Shibasaburo Kitasato isolierte Behring in Robert Kochs Institut für Infektionskrankheiten auch das Tetanustoxin. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Produktion enorm ausgeweitet, da das von Behring entwickelte Tetanusheilserum für die in den verdreckten Schützengräben liegenden Soldaten nun zum „Retter der Soldaten“[6] vor dem tödlichen Wundstarrkrampf wurde. Neben dem Tetanusheilserum wurden auch Dysenterie- und Gasbrandserum sowie Choleraimpfstoff für das Heer produziert.

Im Ersten Weltkrieg unterzeichnete Behring im Oktober 1914 den propagandistischen Aufruf „An die Kulturwelt!“, der in der internationalen Wissenschaftswelt großes Entsetzen auslöste.[7]

Mausoleum

Emil von Behring starb noch vor Ende des Ersten Weltkrieges, am 31. März 1917, im Alter von 63 Jahren als größter Grundbesitzer der Stadt Marburg, seit Sommer 1916 krank und zurückgezogen von allen wissenschaftlichen und unternehmerischen Geschäften. Die Ruhestätte befindet sich im Behring-Mausoleum auf der Elsenhöhe, benannt nach der Ehefrau Else von Behring, die einen Ausblick über Behrings ehemalige Ländereien und auf das Marburger Schloss bietet.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1874 war er Mitglied, später Ehrenmitglied des Pépinière-Corps Suevo-Borussia, das bis heute im Corps Guestphalia et Suevoborussia Marburg fortbesteht.[8]

Von November 1907 bis Sommer 1910 befand sich Behring in ärztlicher Behandlung bei dem Internisten Rudolf von Hößlin (1858–1938) in dessen Sanatorium Neuwittelsbach im Münchener Stadtteil Nymphenburg, in dem er „Erholung von der aufreibenden Arbeit zu finden hoffte“ (nach Zeiss und Bieling 1940/41, S. 497). Zumindest in dieser Zeit litt er unter starken Depressionen. Das berichtet auch einer der berühmtesten Patienten von Sigmund Freud, der „Wolfsmann“, in seinen Memoiren. Er hatte Behring bei einem Sanatoriums-Aufenthalt 1908 in der Nähe von Schloss Nymphenburg in München gesehen (Behring „litt an einer schweren Depression, die man ihm direkt vom Gesicht ablesen konnte“); die Klinik wurde von dem bekannten Psychiater Emil Kraepelin mitbetreut.[9]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochzeitsfoto von Emil Behring & Else Spinola 1896
Villa Behring auf der italienischen Insel Capri (rotes Gebäude)

1895 kaufte Emil Behring (damals noch ohne Adelstitel) eine Villa auf der Insel Capri bei Neapel,[10] die er stolz „Villa Behring“ nannte. Dorthin machten er und seine junge Frau Else Spinola (1876–1936) ihre Hochzeitsreise, nachdem sie am 29. Dezember 1896 geheiratet hatten. Sie war die Tochter des Geheimrates und Vizedirektors der Charité Werner Bernhard Spinola (1836–1900) und dessen Frau Elise Charlotte Bendix (1846–1926). Das Paar hatte sechs Söhne, Fritz, Bernhard, Hans, Kurt, Emil und Otto, von denen zwei, Hans (1903–1982) und Otto von Behring (1913–2002), ebenfalls Medizin studierten.

Zu Paten wählte von Behring prominente Wissenschaftler und Persönlichkeiten wie Émile Roux, Erich Wernicke, Wilhelm Conrad Röntgen, Ilja Iljitsch Metschnikow und Friedrich Althoff.[11] Der zweite Sohn, Bernhard (1900–1918), fiel während des Ersten Weltkriegs als Fähnrich in Frankreich.

Sein Neffe Walter Bieber (1890–1972) studierte ebenfalls Medizin und arbeitete von 1919 bis 1923 als Oberarzt am Institut Emil von Behring in Marburg. Später war er Leiter des Seuchenreferats im Reichsministerium des Innern in Berlin.

Hitler erklärte Else Spinola 1934 zur „Edelarierin“, nachdem man von Behring wegen Verunreinigung germanischen Bluts durch das Tierblut-Serum verleumdet hatte. Der Stürmer hatte behauptet, Behring habe sein eigenes Blut „versaut.“[11] Am fünfzigsten Jahrestag der Entdeckung der Serumtherapie im Jahr 1940 veranstaltete der nationalsozialistische Staat zudem eine große Gedenkfeier mit Gelehrten aus 23 Nationen.[11]

Mehrere Mitglieder der Familie Behring waren Lehrer, so der Großvater Johann Friedrich († 1853, Lehrer in Gramten, Kreis Rosenberg), der Vater Georg August (Lehrer in Raudnitz, Klein-Sehren, Chroste und Hansdorf), die Brüder Otto (1845–1898, Lehrer in Daulen), Albert (1864–1913, Lehrer in Hansdorf) und Paul (1867–1928, Lehrer in Danzig). Die Schwester Bertha (1859–1927), die selbst vor ihrer Eheschließung in der Hansdorfer Schule unterrichtete, war mit dem Lehrer Hermann Bieber (1863–1926) verheiratet. Deren Sohn Hermann Bieber (1895–1926) war später ebenfalls Lehrer in Hansdorf.[12] Der erste Sohn Bertas und Hermanns war der spätere Professor und Medizinalrat Johannes Walter Bieber (1890–1971), der während seines Medizinstudiums in Marburg zeitweise in der Villa der Familie Behring in der Wilhelm-Roser-Straße wohnte.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westdeutsche Briefmarke (1954) zum 100. Geburtstag von Paul Ehrlich und Emil von Behring

Benennungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emil-von-Behring-Preis der Universität Marburg.
  • von Behring (Mondkrater)
  • Asteroid (65685) Behring
  • 1915, zum 25. Jahrestag der Entdeckung des Diphtherie-Serums, Gedenkmünze mit seinem Bild[16]
  • 1940, zum 50. Jahrestag der Entdeckung des Diphtherie-Serums, gab die Deutsche Reichspost zwei Gedenkbriefmarken heraus.
  • 1942, Benennung der auf dem Hause der vormaligen Marburger Burschenschaft Germania unterhaltenen Kameradschaft des NSDStB als Kameradschaft Emil von Behring. Verleihung des Namens in Gegenwart des Rektors, zahlreicher Professoren und von Vertretern der Marburger Behringwerke[19]
  • 1954, zum 100. Geburtstag, gab die Deutsche Bundespost eine Gedenkbriefmarke für den nur einen Tag älteren Paul Ehrlich und Emil von Behring heraus. Gleichfalls eine Sonderbriefmarke im Jahre 2004 zum 150. Geburtstag der beiden.
  • HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin-Zehlendorf
  • Emil-von-Behring-Kaserne, Giebelstadt, Landkreis Würzburg, Sanitätsschule der Luftwaffe (Kaserne seit 1996 außer Dienst)
  • Emil-von-Behring-Gymnasium, Spardorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt
  • Emil-von-Behring-Gymnasium, Großhansdorf, Kreis Stormarn
  • Emil-von-Behring-Schule (Gesundheit – Ernährung – Soziales), Geislingen/Steige
  • Emil-von-Behring-Schule in Marburg (www.evb-schule.de)
  • Emil-von-Behring-Straße in Langenhagen
  • Emil-von-Behring-Straße in Helmstedt
  • mindestens zehn weitere Emil-von-Behring-Straßen und elf weitere Von-Behring-Straßen in deutschen Städten

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abhandlung: Über das Zustandekommen der Diphtherie-Immunität und der Tetanus-Immunität bei Tieren. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. No. 49 vom 4. Dezember 1890. Gemeinsam mit Shibasaburô Kitasato.
  • Das Tetanusheilserum und seine Anwendung auf tetanuskranke Menschen. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1892.
  • Die praktischen Ziele der Blutserumtherapie und die Immunisirungsmethoden zum Zweck der Gewinnung von Heilserum. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1892.
  • Die Geschichte der Diphtherie, mit besonderer Berücksichtigung der Immunitätslehre. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1893 → Neuauflage: Thieme Verlagsgruppe, Stuttgart 1972, ISBN 3-500-24480-7.
  • Gesammelte Abhandlungen zur ätiologischen Therapie von ansteckenden Krankheiten. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1893.
  • Das neue Diphtheriemittel. O. Häring, Berlin 1894 → Neuauflage:(= Medizin Nobelpreisträger Schriften. Band 9) Salzwasser-Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-86444-918-5.
  • Die Bekämpfung der Infectionskrankheiten. Hygienischer Theil. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1894.
  • Bekämpfung der Infectionskrankheiten. Infection und Desinfection, Versuch einer systematischen Darstellung der Lehre von den Infectionsstoffen und Desinfectionsmitteln. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1894.
  • als Hrsg., mit Albert Eulenburg: Lehrbuch der allgemeinen Therapie und der therapeutischen Methodik. 1898.
  • Immunität. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1901.
  • Diphtherie. Begriffsbestimmung, Zustandekommen, Erkennung und Verhütung. August Hirschwald, Berlin 1901.
  • Die Serumtherapie in der Heilkunde und Heilkunst. 1901.
  • Tuberkulosebekämpfung. Vortrag gehalten auf der Versammlung von Naturforschern und Ärzten am 25. September 1903 in Kassel. Vogel, Leipzig 1903.
  • Tuberkulosebekämpfung. Vortrag gehalten im Deutschen Landwirtschaftsrat am 14. März. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1903.
  • Tuberculoseentstehung, Tuberculosebekämpfung und Säuglingsernährung. August Hirschwald, Berlin 1904.
  • The Suppression of Tuberculosis. Together with Observations Concerning Phthisiogenesis in Man and Animals, and Suggestions Concerning the Hygiene of cow stables, and the Production of Milk for Infant feeding, with special Reference to Tuberculosis. 1904.
  • Moderne phthisiogenetische und phthisiotherapeutische Probleme in historischer Beleuchtung. Marburg 1905.
  • Einführung in die Lehre von der Bekämpfung der Infektionskrankheiten. August Hirschwald, Berlin 1912.
  • Emil von Behring’s gesammelte Abhandlungen. Marcus & Weber, Bonn 1915. (2013, ISBN 978-3-86444-862-1).

Forschung, Archiv, Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das 2011 der Philipps-Universität Marburg übereignete Archiv des Forschers wurde bis Mai 2012 für das Internet aufbereitet und stand dort unter www.uni-marburg.de/behring-digital zur Verfügung.[20]
  • Außerdem gibt es in Marburg die Emil-von-Behring-Bibliothek/Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin (www.uni-marburg.de/fb20/evbb).
  • Der Förderverein Emil von Behring e. V. unterstützt medizinhistorische Arbeiten und pflegt den Behring-Nachlass (www.uni-marburg.de/fb20/evbb/behring-digital/foerderverein).
  • Ferner arbeitet von Marburg aus die Von Behring-Röntgen-Stiftung (www.br-stiftung.de).

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Mit aller mir zu Gebote stehenden Rücksichtslosigkeit. Emil von Behring. Marburger Nobelpreisträger 1901. Ausstellung des Kulturamtes der Stadt Marburg, 12. Dezember 2001 bis 28. Januar 2002 im Rathaus der Stadt Marburg
  • 2011: Leben und Wirken Emil von Behrings, Südsaal, Landgrafenschloss Marburg aus Anlass der Übereignung des persönlichen und des Firmenarchivs an die Philipps-Universität Marburg
    • „Blut ist ein ganz besonderer Saft“. Emil von Behring 1854–1917. Wissenschaftler, Nobelpreisträger. Unternehmer. Kommunalpolitiker. Ausstellung vom 15. Juni bis zum 18. September 2011 im Landgrafenschloss Marburg.
  • 2013: Eröffnung der Dauerausstellung „Blut ist ein ganz besonderer Saft“. Emil von Behring 1854–1917 im Gebäude Bahnhofstraße 7 in Marburg im Zuge der Behring-Route Marburg. Die Ausstellung ist momentan durch Corona bedingt geschlossen und nur für wissenschaftliche Recherchen zugänglich. (www.marburg.de/behring-route).[21]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sönke Wortmann (Regie), Dorothee Schön, Sabine Thor-Wiedemann (Drehbuch): Charité, ARD, 2017, sechs Teile (Die historische Figur E. v. Behrings ist eine der Hauptrollen der Fernsehserie, Spielfilm).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lebenswerk des Nobelpreisträgers Emil von Behring
  • Richard Bieling: Der Tod hatte das Nachsehen. Emil von Behring – Gestalt und Werk. Bielefelder Verlag, Bielefeld 1954.
  • Ulrike Enke: Behrings Nachlässe – Behrings Biographien. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 37, 2014, S. 216–239.
  • Ulrike Enke: „A prince’s palace it seems to be“. – Zur Frühgeschichte von Behrings Institut für experimentelle Therapie, einem Wohnhaus und Forschungsinstitut auf dem Marburger Schlossberg. Mit einem Anhang von Kai Umbach zum Grundbesitz Emil von Behrings. In: Katharina Schaal (Hg.): Von mittelalterlichen Klöstern zu modernen Institutsgebäuden. Aus der Baugeschichte der Philipps-Universität Marburg. Münster: Waxmann Verlag, 2019, S. 187–217.
  • Ulrike Enke: Emil von Behring (1854 – 1917): Wissenschaftler, Hochschullehrer, Unternehmer. In: Christian Kleinschmidt (Hrsg.): Seuchenbekämpfung, Wissenschaft und Unternehmensstrategien. Die Behringwerke und die Philipps-Universität Marburg im 20. Jahrhundert. Hessische Kommission Darmstadt / Historische Kommission Hessen, Darmstadt / Marburg 2021 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte; 187), ISBN 978-3-88443-342-3, S. 15–24.
  • Ulrike Enke: Emil von Behring 1854 – 1917. Immunologe – Unternehmer – Nobelpreisträger. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5501-9.
  • Werner E. Gerabek: Emil Adolf von Behring. In: Horst Kant und andere: Harenberg Lexikon der Nobelpreisträger. Alle Preisträger seit 1901. Ihre Leistungen, ihr Leben, ihre Wirkung. Hrsg. vom Harenberg Lexikon Verlag. Harenberg, Dortmund 1998, S. 20 f.
  • Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6.
  • Werner Köhler: Behring, Emil von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 160 f.
  • Paul de Kruif: Roux und Behring. Gegen die Diphtherie! In: Paul de Kruif: Mikrobenjäger. (Originalausgabe: Microbe Hunters. Harcourt, Brace & Co., New York 1926) Orell Füssli Verlag, Zürich/Leipzig 1927; 8. Auflage ebenda 1940, S. 175–197.
  • Derek S. Linton: Emil von Behring. Infectious Disease, Immunology, Serum Therapy. American Philosophical Society, Philadelphia 2005, ISBN 0-87169-255-4 (engl.).
  • Hans Schadewaldt: Die Anfänge der Immunologie. Emil Behrings Serumtherapie. In: Heinz Schott (Hrsg.): Meilensteine der Medizin. Harenberg, Dortmund 1996, ISBN 3-611-00536-3, S. 375–380.
  • Hans Schadewaldt: Behring, Emil von. In: Charles Coulston Gillispie (Hrsg.): Dictionary of Scientific Biography. Band 1: Pierre Abailard – L. S. Berg. Charles Scribner’s Sons, New York 1970, S. 574 – 578.
  • Hellmuth Unger: Unvergängliches Erbe. Das Lebenswerk Emil von Behrings. Gerhard Stalling Verlagsbuchhandlung, Oldenburg i.O./Berlin 1940.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emil von Behring – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 915 Nr. 5708, S. 234 (Digitalisat).
  2. Hermann (1856–1924), Ernst Wilhelm (1857–1904), Anna Bertha (1859–1927), Bernhard Robert (1861 bis ca. 1896), August Ludwig (* 1862), Albert (1864–1913), Paul Richard (1867–1928) und Emma (1869–1926). – Nach Ruth Hoevel, Karl Otto: Die Familie des Serumforschers Emil v. Behring. In: Archiv ostdeutscher Familienforscher. 3. Band 1967, S. 226.
  3. Ulrike Enke: 125 Jahre Diphtherieheilserum: „Das Behring’sche Gold“. Deutsches Ärzteblatt, 4. Dezember 2015, abgerufen am 4. November 2019.
  4. Arnold Eiermann: Die Einrichtung zur Darstellung des Diphtherie-Heilserums in den Höchster Farbwerken. In: Münchener Medicinische Wochenschrift. Band 41, 1894, S. 1038–1040.
  5. Carola Throm: Das Diphtherieserum. Ein neues Therapieprinzip, seine Entwicklung und Markteinführung. Stuttgart 1995, S. 54 und 206.
  6. Vgl. auch Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 73–109, hier: S. 83.
  7. Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6, S. 86.
  8. Kösener Corpslisten 1960, 61/99
  9. Muriel Gardiner (Hrsg.): Der Wolfsmann vom Wolfsmann. Frankfurt am Main 1972, S. 75.
  10. Behring-Nachlass digital Philipps-Universität Marburg uni-marburg.de.
  11. a b c Bernhard vom Brocke: Emil von Behring, in: Wolfgang U. Eckart und Christoph Gradmann (Hrsg.): Ärztelexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, 1. Aufl. 1995 C. H. Beck München S. 50–52, Ärztelexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart, 2. Aufl. 2001, S. 36–38, 3. Aufl. 2006 Springer Verlag Heidelberg, Berlin, New York S. 37–39. doi:10.1007/978-3-540-29585-3.
  12. Ruth Hoevel, Karl Otto: Die Familie des Serumforschers Emil v. Behring. In: Archiv ostdeutscher Familienforscher. 3. Band 1967, S. 226–228.
  13. Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6, S. 82.
  14. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 123.
  15. Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6, S. 82.
  16. a b c d nach NDB
  17. Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6, S. 82.
  18. Kornelia Grundmann: Emil Von Behring in Marburg – Ein Lesebuch (= Magistrat der Universitätsstadt Marburg [Hrsg.]: Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur. Band 112). Rathaus-Verlag, Marburg 2019, ISBN 978-3-942487-14-6, S. 85 f.
  19. Verband der Alten Herren der Marburger Burschenschaft Germania e. V. (Hrsg.): 150 Jahre Marburger Burschenschaft Germania - Chronik und Geschichte(n) 1868/2018. Marburg 2018, S. 155.
  20. Briefe und Notizen im Internet. In: FAZ. 5. Mai 2012, S. 58.
  21. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Auf den Spuren des großen Mediziners Emil von Behring. (Blut ist ein ganz besonderer Saft / Behring-Route, Marburg) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2: Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 201–202.