Ennsdorf

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Ennsdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ennsdorf
Ennsdorf (Österreich)
Ennsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 7,69 km²
Koordinaten: 48° 13′ N, 14° 29′ OKoordinaten: 48° 12′ 45″ N, 14° 29′ 21″ O
Höhe: 250 m ü. A.
Einwohner: 3.238 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 421 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4482
Vorwahl: 07223
Gemeindekennziffer: 3 05 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Amtshausstraße 5
4482 Ennsdorf
Website: ennsdorf.gv.at
Politik
Bürgermeister: Daniel Lachmayr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
14
6
1
14 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Ennsdorf im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Ennsdorf im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)AmstettenArdaggerAschbach-MarktBehambergBiberbachEnnsdorfErnsthofenErtlEuratsfeldFerschnitzHaagHaidershofenHollenstein an der YbbsKematen an der YbbsNeuhofen an der YbbsNeustadtl an der DonauOed-OehlingOpponitzSeitenstettenSonntagbergSt. Georgen am ReithSt. Georgen am YbbsfeldeSt. Pantaleon-ErlaSt. Peter in der AuSt. ValentinStrengbergViehdorfWallsee-SindelburgWeistrachWinklarnWolfsbachYbbsitzZeillernAllhartsbergNiederösterreich
Lage der Gemeinde Ennsdorf im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ennsdorf und Enns Reintal
Ennsdorf und Enns Reintal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Ennsdorf ist eine Gemeinde im Bezirk Amstetten in Niederösterreich mit 3238 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ennsdorf liegt an der Enns im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 7,69 km².

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden, Ortsteile sind Ennsdorf und Windpassing.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enns
(Bezirk Linz-Land)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt St. Pantaleon-Erla
(Bezirk Amstetten, NÖ)
St. Valentin
(Bezirk Amstetten, NÖ)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Schon im Jahre 1244 wurde Ennsdorf urkundlich erwähnt. Der Ort teilte die wechselvolle Geschichte der Stadt Enns, gehörte jedoch auf Grund der durch den Ennsfluss gebildeten Landesgrenze seit Beginn der Aufzeichnungen bis 1779 zu St. Valentin. Es wurde im Zuge der Josephinischen Reformen aus der Pfarre ausgegliedert, da die Einwohner einen unzumutbar weiten Weg in die Kirche hatten. Es ist wohl Kaiser Josephs Sparsamkeit zuzuschreiben, dass man von einem Kirchenneubau Abstand nahm. Stattdessen wurden Ennsdorf und Windpassing der Stadtpfarre Enns einverleibt, die auf oberösterreichischer Seite große Gebiete verloren hatte. Diese Regelung war etwas delikat, da die Ennsdorfer nun ihre Kirche und auch ihren Friedhof in Oberösterreich hatten. Zum Glück gehörten die beiden Bundesländer mit der kurzen Ausnahme von 1945 bis 1955 immer derselben Oberhoheit an.

Erst 1882 kam es auch zur politischen Loslösung von St. Valentin und zur Bildung der eigenständigen Gemeinde Ennsdorf, bestehend aus den Ortsteilen Ennsdorf und Windpassing. Zu jenem Zeitpunkt verfügte der Ort über keinerlei Infrastruktur. Erst im 20. Jahrhundert wurden das Gemeindeamt, Schule und Kindergarten, Polizeiposten und Postfiliale errichtet. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Ennsdorf ein Binder, drei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Holzschuherzeuger, zwei Landesproduktehändler, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, ein Stechviehhändler, ein Stellenvermittlungsbüro, ein Tischler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Kalkwerk und einen Zementwarenerzeuger.[1] Eine Wiedervereinigung mit St. Valentin wurde von der Bevölkerung abgelehnt, der Zusammenschluss mit Enns aufgrund der Grenze nicht möglich. Die Postfiliale wurde im Zuge der großangelegten österreichweiten Postfilialenschließungswelle wieder aufgelöst. Der Polizeiposten wurde inzwischen mit dem Polizeiposten St. Valentin zusammengelegt. Über ein religiöses Zentrum, also Kirche und Friedhof verfügt Ennsdorf bis heute nicht.

In den letzten Jahrzehnten erlebte die Gemeinde durch den Ausbau des Hafens großen wirtschaftlichen Aufschwung, was sich natürlich auch im Bevölkerungswachstum und in der Bautätigkeit auswirkt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galgenkreuz
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ennsdorf
  • Postamentsäule Galgenkreuz in der Kiesgasse
  • Theater Gewäxhaus[2]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ASKÖ Ennsdorf
  • FF Ennsdorf
  • K+, Initiative zur Förderung von Kunst, Kultur und andere unterhaltsame Sachen in Ennsdorf[3]
  • SC HITTN[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ennsdorf hat sich durch den Ausbau des Ennshafens, die Eröffnung des Rhein-Main-Donaukanals und die Errichtung des Wirtschaftsparks von einer ländlichen Gemeinde zu einem Wirtschaftsstandort entwickelt.[5] Im Zeitraum 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 23 auf 15 ab.[6]

Ennshafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Idee von Kraft-Alexander zu Hohenlohe-Oehringen wurde 1974 mit dem Bau eines Industriehafens für petrochemische Industrie begonnen. Zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Enns ausgebaggert und verbreitert und der Hafen zu einem öffentlichen Handelshafen ausgebaut, 2004 wurde das Containerterminal errichtet und 2018 eine Verladeplattform mit vier Anlegedalben eröffnet.[7] Im Jahr 2020 legten 1084 Frachtschiffe an und schlugen 922.000 Tonnen Güter um.[8]

Mehr als 60 Betriebe beschäftigen rund 2700 Mitarbeiter (Stand 2022).[9]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Lage an Donau mit dem Hafen und die direkte Anbindung an die Westbahn und die West Autobahn hat Ennsdorf eine gute Verkehrsanbindung.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ und 5 ÖVP.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 3 ÖVP, 2 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing und 2 FPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ, 6 ÖVP, 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing und 1 FPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 3 ÖVP und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, 1 FPÖ und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[15]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, 1 FPÖ und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[16]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 6 ÖVP und 1 FPÖ.[17]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1960–1998 Johann Zauner (SPÖ)
  • bis 2018 Alfred Buchberger (SPÖ)
  • seit 2018 Daniel Lachmayr (SPÖ)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Ein geteilter Schild, oben in Blau zwei goldene rechtsgewendete Adler, unten neuerlich von Silber auf Rot geteilt.“ Diese zwei Adler auf blauem Grund sind ein Teil des niederösterreichischen Wappens und die Farben Rot und Weiß sind die oberösterreichischen Landesfarben. Das Wappen soll die Lage der Gemeinde am Grenzfluss Enns zwischen Ober- und Niederösterreich symbolisieren und ein Zeichen der Verbundenheit mit beiden Ländern sein.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 2012: Enns, Oberösterreich

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ennsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 235
  2. GEWÄXHAUS auf gewaexhaus.at
  3. K+, Initiative zur Förderung von Kunst, Kultur und andere unterhaltsame Sachen in Ennsdorf auf k-plus.at
  4. HITTN | Facebook. Abgerufen am 19. März 2017.
  5. Wirtschaft in Ennsdorf. Gemeinde Ennsdorf, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ennsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  7. Geschichte. Ennshafen, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  8. Ennshafen: Deutlich mehr Umschlag im Jahr 2020. Logistik Express, 12. April 2021, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  9. Infrastruktur. Ennshafen, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 21. März 2021.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.