Eppie Wietzes

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Eppie Wietzes
Nation: Kanada Kanada
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Kanada 1967
Letzter Start: Großer Preis von Kanada 1974
Konstrukteure
1967 Lotus • 1974 Team Canada
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
2
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Egbert „Eppie“ Wietzes (* 28. Mai 1938 in Assen, Niederlande; † 11. Juni 2020[1]) war ein kanadischer Automobilrennfahrer. In den Jahren 1967 und 1974 bestritt er den Großen Preis von Kanada der Formel 1.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960er-Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1960er-Jahren machte Wietzes erstmals durch diverse Renneinsätze in GT- und Sportwagen-Rennen von sich reden. 1963 erhielt er ein Engagement in der USRRC, musste dieses jedoch aufgrund eines schweren Unfalls im Jahr 1964, bei dem er sich schwere Beinverletzungen zuzog, vorzeitig beenden.

1966 bestritt Wietzes in einem Ford GT40 für das kanadische „Comstock-Racing-Team“ die sechs Saisonrennen der neu gegründeten kanadischen CanAm-Serie, wobei sein bestes und einziges Ergebnis in den Meisterschaftspunkten der sechste Rang in Mosport war.

Ebenfalls 1966 nahm Wietzes gemeinsam mit Craig Fisher am 12-Stunden-Rennen von Sebring teil, zog sich jedoch vom laufenden Rennen zurück.

Als 1967 der erste Große Preis von Kanada der Formel-1-Geschichte in Mosport stattfand, mietete Wietzes den dritten Werks-Lotus und bekam mit dem konkurrenzfähigen Lotus 49 somit das gleiche technische Material wie Teamkollegen Jim Clark und Graham Hill. Trotzdem hatte Wietzes im Qualifying aufgrund seiner Unerfahrenheit im Umgang mit Formel-1-Autos 8,4 Sekunden Rückstand auf die Pole-Position von Clark und qualifizierte sich als 17. für den Start, fiel jedoch wegen einer nassen Zündung während des Rennens aus. Wietzes wurde nachträglich disqualifiziert, weil er beim Versuch, das Auto wieder zu starten, fremde Hilfe in Anspruch nahm.

1968 kehrte Wietzes als Fahrer in die USRRC zurück und beendete die Meisterschaft in seinem McLaren M6B auf dem siebten Rang in der Gesamtwertung.

Da sich die USRRC 1969 auflöste, wechselte Wietzes in die „Canadian Formula Atlantic“, deren Meisterschaft er 1969 in einem Lola T142 und 1970 in einem McLaren M10 gewann.

1970er und 1980er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1970 bis 1975 fuhr Wietzes ebenfalls für McLaren bzw. Lola in der Formel 5000, wo er stets konstante Leistungen zeigte. Sein bestes Saisonresultat war dreimal der vierte Rang in der Meisterschaftswertung.

Nachdem Wietzes beim Großen Preis von Kanada 1973 in Mosport als erster Safety-Car-Fahrer der Grand-Prix-Geschichte zum Einsatz kam, erkaufte er mit einem Brabham BT42 für das kommende Jahr erneut ein Formel-1-Engagement mit seinem Privatteam „Canada F1 Racing“. Mit großer Mühe konnte Wietzes sich für den 26. und sogleich letzten Startplatz qualifizieren. Jedoch musste er das Rennen nach einem Motorschaden vorzeitig beenden.

1976 bis 1985 fuhr er in der US-amerikanischen Trans-Am-Serie, deren Meisterschaft er 1981 in einer Chevrolet Corvette mit zwei Saisonsiegen für sich entschied.

Außerdem nahm Wietzes in den 1970er und 1980er Jahren einige Male an den Langstreckenrennen 6-Stunden-Rennen von Mosport und 24-Stunden-Rennen von Daytona teil, allerdings ohne dabei große Erfolge zu erzielen.

1993 wurde Wietzes zur Ehrung seiner fast dreißigjährigen Motorsport-Karriere in die „Canadian Motorsports Hall of Fame“ aufgenommen.[2]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird.

Einzelergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Wagen Motor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 WM Punkte
1967 Team Lotus Lotus 49 Cosworth V8 RSA MON NED BEL FRA GBR GER CAN
DSQ
ITA USA MEX 0
1974 Team Canada F1 Racing Brabham BT42 Cosworth V8 ARG BRA RSA ESP BEL MON SWE NED FRA GBR GER AUT ITA CAN
DNF
USA 0
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 Kanada Comstock Racing Team Ford GT40 Kanada Craig Fisher zurückgezogen
1975 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 365 GT4/BB Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Milt Minter Rang 6
1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peerless Hendrick Chevrolet Camaro Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jack Baldwin Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1966 Comstock Racing Ford GT40 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
DNF
1977 Jim Busby Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
DNF
1980 Fifth Essence Racing Chevrolet Corvette Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
DNF
1981 Carter Racing
Cooke Woods Racing
Chevrolet Camaro
Lola T600
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF 2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marcus Pye: Two-time F1 starter and 1981 Trans-Am champion Eppie Wietzes dies. In: autosport.com. Abgerufen am 13. Juni 2020 (englisch).
  2. Eppie Wietzes. In: cmhf.ca. Canadian Motorsport Hall of Fame, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).