Ermstedt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ermstedt
Landeshauptstadt Erfurt
Wappen von Ermstedt
Koordinaten: 50° 58′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 50° 58′ 6″ N, 10° 52′ 58″ O
Höhe: 291 m ü. NN
Einwohner: 451 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. April 1994
Postleitzahl: 99092
Vorwahl: 036208
Karte
Lage von Ermstedt in Erfurt
Kirche St. Andreas (Lage→)
Gemeindehaus Ermstedt
Ermstedt war Station der Nottlebener Bahn: Wandbild in Wartehaus (Lage→)

Ermstedt ist ein Ortsteil der Stadt Erfurt in Thüringen. Es ist der westlichste Ortsteil und gehört seit 1994 zur Landeshauptstadt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ermstedt liegt auf der Alacher Höhe, einer Hochfläche im Thüringer Becken in etwa 290 Metern Höhe. Südlich des Dorfs fließt die Nesse. Die Gemarkung ist weitgehend unbewaldet und unterliegt einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Das Dorf selbst ist bis heute durch seine historischen Gehöftstrukturen geprägt. In den 1990er-Jahren entstand im Rahmen der Suburbanisierungswelle in Ostdeutschland eine neue Einfamilienhaussiedlung am östlichen Ortsrand. Nachbarorte sind Zimmernsupra im Norden, Gottstedt im Osten, Frienstedt im Südosten, Gamstädt im Süden und Nottleben im Westen. In die Erfurter Innenstadt sind es zehn Kilometer, nach Gotha etwa 14 Kilometer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Ermstedt in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Ermenstat erwähnt. Ermstedt war schon lange Zeit eng mit Erfurt verbunden und Teil des Territoriums der Stadt Erfurt. Mit diesem kam es nach der Auflösung Kurmainz’ 1802 zu Preußen, 1807 zum Fürstentum Erfurt und 1816 zum preußischen Landkreis Erfurt. Am 1. Juli 1950 wurde Gottstedt nach Ermstedt eingemeindet. Seit 1994 gehören beide Dörfer als separate Stadtteile zur kreisfreien Stadt Erfurt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1843 1910 1939 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 321[2] 355[3] 347[4] 336 384 466 456 441[5] 424[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kunsthistorisch bedeutsamste Bauwerk des Ortsteils ist die evangelische Kirche St. Andreas von 1613. Die Pfarrei gehört zum Kirchspiel Frienstedt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ermstedt ist bis heute ein landwirtschaftlich geprägter Ort mit mehreren Betrieben dieses Wirtschaftssektors. Ansonsten dominiert das suburbane Wohnen Ermstedt.

Zwischen 1926 und 1967 hatte Ermstedt einen Anschluss an der Kleinbahn Erfurt–Nottleben mit Verbindung in die Erfurter Innenstadt. Heute sorgen Buslinien für die entsprechende Anbindung zur Messe und zum Flughafen, wo in die Stadtbahnen Richtung Zentrum umgestiegen werden kann. Eine weitere Busverbindung führt nach Neudietendorf mit Übergang zum Eisenbahnverkehr. Fahrstraßen verbinden Ermstedt mit Neudietendorf im Süden, Döllstädt im Norden, Bindersleben im Osten und Nottleben im Westen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ermstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung in Stadtteilen. 1. Februar 2019, abgerufen am 10. August 2023.
  2. Handbuch der Provinz Sachsen. Magdeburg, 1843.
  3. Uli Schubert: Landkreis Erfurt. Ermstedt. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 30. Mai 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
  4. Michael Rademacher: Landkreis Weißensee. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 30. Mai 2023.
  5. Stadtteil - Ermstedt. (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive) Bevölkerung mit Hauptwohnsitz am 31. Dezember 2015. In: Stadtverwaltung Erfurt.
  6. Erfurter Statistik, Daten und Fakten 2021. (PDF; 607 kb) Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, 30. April 2021, abgerufen am 11. April 2023 (Bevölkerung der Stadtteile mit Stand 31. Dezember 2020).