Ernst August Abel

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Ernst August Abel, auch Ernst August d'Abele und Ernst August d'Abelle (* um 1720 in Zerbst; † um 1790 in Hamburg[1] oder Darmstadt[2]) war ein deutscher Miniaturmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst August Abel stammte aus einer Künstlerfamilie und war einer der Söhne des berühmten Gambenvirtuosen Christian Ferdinand Abel, der in Köthen als „Premier-Musicus“ in Johann Sebastian Bachs Hofkapelle wirkte. Der Geiger, Komponist und Maler Leopold August Abel, der Maler Ernst Heinrich Abel sowie der Gambist Carl Friedrich Abel waren seine Brüder.

Abel arbeitete in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in mehreren Städten Deutschlands und Europas, darunter London, Paris und Hamburg.[1] Er war 1778 in Köln tätig, in Frankfurt am Main und am Hofe des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg. Im Alter von knapp 60 Jahren heiratete er in Darmstadt eine junge Frau und ließ sich mit ihr 1780 in Hamburg nieder. In Hamburg befinden sich einige seiner Miniaturen im Privatbesitz alter hanseatischer Familien. Er arbeitete in den verschiedensten Techniken. Bekannter in der Literatur ist sein (nicht überliefertes) Porträt Georg Christoph Lichtenbergs.[3] Es soll auch eine satirische Radierung mit dem Titel Aufzug einer Hamburgischen Bürgerwehr von seiner Hand gegeben haben.[1] Eine Zeichnung, die vier Generationen der Familie Sillem zeigt, gehört zu seinen Werken. Sie befand sich im Besitz eines Dr. Sillem.[4] Ein Aquarellbildnis der Sängerin Anna von Obloo, einer Stieftochter des in Braunschweig tätigen Theaterunternehmers Filippo Nicolini, ist auf der Rückseite mit Abel pinxit 1755 versehen. Es konnte jedoch nicht genauer zugeordnet werden, von welchem der Brüder es stammt.[5] Es wird aber als sein Werk angesehen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ernst August Abel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gustav Pauli: Abel (d’Abele oder d’Abelle), Ernst August. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 17–18 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Ernst August Abel. In: Neil Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800 (pastellists.com PDF).
  3. Bernd Achenbach, Ulrich Joost: Lichtenbergs äussere Erscheinung: eine kritische Ikonographie. Wallstein Verlag, 1991, S. 32.
  4. Alfred Lichtwark: Das Bildnis in Hamburg – als Manuskript gedruckt. Verlagsanstalt und Druckerei A. G., Hamburg 1898, S. 16–17 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Die Sängerin Anna von Obloo. In: Versteigerungskatalog – Antiquitäten Abteilung I. Galerie Hugo Helbing, München 1917, S. 36, Tafel 35, Nr. 156 (Textarchiv – Internet Archive, Textarchiv – Internet Archive).
  6. Abel, Ernst August, Anna von Obloo-Braunschweig in einer Hosenrolle, 1755 (Min 96). Provenienzforschung Germanisches Nationalmuseum.