Ernst Schlott

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Ernst Schlott (* 17. Dezember 1904 in Ratibor; † 20. August 1978 in Laboe) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlott, ein Sohn des Eisenbahnbeamten Paul Schlott und seiner Frau Ida, geb. Bosch, erhielt seine Schulbildung an einem humanistischen Gymnasium, das er mit dem Abitur abschloss. Danach besuchte er von 1926 bis 1927 die Berliner Schauspielschule und nahm Gesangsunterricht. Stationen seiner Bühnenkarriere waren das Schauspielhaus Zürich, die Münchner Kammerspiele, verschiedene Berliner Privattheater sowie das Theater in der Josefstadt[1] und das Deutsche Volkstheater in Wien.[2]

Seit den 1930er Jahren übernahm er zudem Rollen in Spielfilmproduktionen wie Robert Wohlmuths Nacht der Versuchung, Josef von Bákys Intermezzo und Erich EngelsDie goldene Spinne. Seinen letzten Filmauftritt hatte er als „Dr. Sinsberg“ neben Hansjörg Felmy in Kurt Hoffmanns satirischer Komödie Wir Wunderkinder nach Hugo Hartung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Schlott eine feste Anstellung als Sprecher beim Bayerischen Rundfunk[3] und wirkte in zahlreichen Hörfunk-Produktionen des Senders mit. Daneben war er umfangreich als Synchronsprecher tätig und lieh seine Stimme beispielsweise Joseph Cotten in Das Haus der Lady Alquist, Peter Cushing in Die Bestie mit dem Skalpell, Cedric Hardwicke in Der Glöckner von Notre Dame, Oscar Levant in Humoreske und Leopoldo Trieste in Vitelloni.

Ernst Schlott war ab 1939 mit Elise „Lissy“ Bühler verheiratet.[4] Nach Kriegsende lebte er mit seiner Frau in München, Krailling und ab 1973 schließlich in Ansbach. Er starb 1978 während eines Aufenthalts im Ostseebad Laboe.[5]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Schlott bei IMDb
  • Ernst Schlott bei filmportal.de
  • Arne Kaul: Schlott, Ernst. In: Synchrondatenbank. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  • Historisches Archiv – Fundstücke. Folge 29: Heißes Studio Nürnberg. In: br.de. 5. September 2013, archiviert vom Original;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edita Koch, Frithjof Trapp, Anne-Margarete Brenker (Hrsg.): Exiltheater und Exildramatik 1933–1945. Tagung der Hamburger Arbeitsstelle für Deutsche Exilliteratur 1990. E. Koch, Maintal 1991, S. 35.
  2. Bundesarchiv, Akten der Reichstheaterkammer, Personalakte Ernst Schlott, R 9361-V/62068 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  3. Monika Estermann, Edgar Lersch (Hrsg.): Buch, Buchhandel und Rundfunk 1945–1949. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1997, S. 87.
  4. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg von Berlin, Nr. 4283/1939 (vgl. Namensverzeichnis zum Heiratsregister 1939; PDF; 150 MB).
  5. Amt Probstei, Sterberegister Standesamt Laboe, Nr. 38/1978.