Erwin Halletz

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Erwin Halletz (* 12. Juli 1923 in Wien; † 27. Oktober 2008 ebenda; Pseudonym: René Roulette) war ein österreichischer Komponist, Arrangeur und Dirigent, der sowohl bekannte Schlager als auch zahlreiche Filmmusiken komponierte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erwin Halletz erhielt bereits ab seinem 6. Lebensjahr Violinunterricht, seinen ersten Auftritt absolvierte er mit 12 Jahren. Ab 1937 besuchte er die Wiener Musikakademie, wo er unter anderem bei Leopold Wlach das Fach Klarinette studierte. Nach ersten Auftritten in Bars versah er drei Jahre Militärdienst in einem Musikkorps und spielte bei Peter Kreuder sowie im großen Tanzorchester unter Kurt Graunke, das bis kurz vor Kriegsende als Unterhaltungsensemble der Wehrmacht tätig war.

Grabstätte von Erwin Halletz

Im April 1945 wurde Halletz von der sowjetischen Kommandantur in ein Orchester zur musikalischen Truppenbetreuung verpflichtet, 1946 wurde er Erster Geiger im Wiener Tanzorchester (WTO) von Horst Winter, für das er auch als Arrangeur arbeitete und seine ersten Kompositionen verfasste. Daneben war er auch Saxophonist und Sänger. Ab 1950 übernahm er die Leitung des Wiener Tanzorchesters, mit welchem er ausgedehnte Auslands-Tourneen unternahm und für Elite Spezial Schallplatten aufnahm. Die erste Filmmusik komponierte Halletz 1953 für den Film „Ein tolles Früchtchen“ (Regie: Franz Antel), insgesamt schuf er für rund 120 Filme die Musik. Mit seinem eigenen Orchester spielte er zahlreiche Aufnahmen für Austroton und Polydor ein.

1961 ging Halletz für ein Gastspiel nach Monaco. Dort wurde er Arrangeur und Dirigent des Monte Carlo Light Symphony Orchestra. Dieses „Gastspiel“ sollte schließlich 41 Jahre andauern. Ab 1979 war Halletz als Musikchef beim Eistheater Berlin und schrieb auch die Arrangements.

Halletz arbeitete mit unzähligen Größen der Film- und Musikbranche zusammen, wie Peter Alexander, Udo Jürgens, Zarah Leander, Marika Rökk, Johannes Heesters, Ted Herold oder Connie Francis.

1950 lernte er die Sängerin Nina Konsta (1918–2003) kennen, welche er 1956 heiratete.

Seit 2002 lebte Erwin Halletz wieder in Wien. Seine letzte Ruhestätte und die seiner Gattin befindet sich am Grinzinger Friedhof in Wien Gr. 32 / Reihe 5 / Nr. 27.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlager (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frontcover zu Onkel Satchmo’s Lullaby.
Label zu Sauerkraut-Polka.

Bühnenwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ich mach’ dich glücklich. Musikalisches Lustspiel, 1949
  • Träume vom Glück. Operette, 1959
  • Teenagerballett. 1960
  • Die Gräfin vom Naschmarkt. Musical, 1978

Filmmusik (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Erwin Halletz And His Orchestra - Olé“, LP, 1961, Polydor 46300 LP HM
  • „Erwin Halletz: Deutsche Filmkomponisten“, CD, Folge 8, 2001, Bear Family (BCD 16488 AR)
  • „Der Schatz der Azteken - Die Pyramide des Sonnengottes - Der letzte Ritt nach Santa Cruz“, CD, 1995, Musik Mosaik KR 001

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Flotzinger (Hrsg.): Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 494 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]