Eurogate

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Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG

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Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung September 1999[1]
Sitz Bremen, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Thomas H. Eckelmann (Vors.)
  • Michael Blach (Vors.)
  • Christian Lankenau
  • Marcel Egger
Mitarbeiterzahl 3163 (2021)[2]
Umsatz 611,9 Mio. Euro (2021)
Branche Containerumschlag
Website www.eurogate.eu
Stand: 31. Dezember 2021

Die Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG ist Europas größte reedereiunabhängige Container-Terminal- und Logistik-Gruppe mit Sitz in Bremen.

Eurogate betreibt Terminals in Deutschland (Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven), Italien (La Spezia, Ravenna, Salerno), Russland (Ust-Luga), Marokko (Tanger) und Zypern (Limassol).[3] Die italienischen Terminals werden durch die Tochtergesellschaft Contship Italia betrieben. Ein weiteres Terminal ist in Ägypten (Damietta) im Bau.

Neben dem reinen Umschlag von Containern werden auch andere Dienstleistungen angeboten, von cargomodalen Services über Container-Depot bis Container-Wartung und -Reparatur. Des Weiteren bietet das Tochterunternehmen Eurogate Intermodal Bahntransporte im Seehafenhinterlandverkehr an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Containerbrücken des Eurogate Container-Terminals in Hamburg

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Konzentration in der Containerschifffahrt zu globalen Allianzen wurden bereits Mitte der Neunziger Jahre erste Gespräche zwischen der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) und Eurokai über eine Fusion der Containeraktivitäten geführt. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Eurogate erfolgte im September 1999 zu gleichen Teilen. Die BLG brachte dabei ihre Terminals in Bremerhaven, Eurokai ihre Terminals in Hamburg und Lissabon sowie ein Drittel von Contship Italia mit Terminals in Gioia Tauro und La Spezia in die neue Gesellschaft ein.[4]

Die Entwicklung der Gesellschaft ist seither durch einen stetigen Ausbau sowie durch eine Anpassung an die sich verändernden Verkehrsströme gekennzeichnet. 2008 wurde ein neues Terminal in Tanger nahe der viel befahrenen Straße von Gibraltar eröffnet. Seit September 2012 ist Deutschlands einziger Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven mit dem neuen Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) in Betrieb. 2021 erfolgte die Eröffnung eines weiteren Terminals in Tanger. Für 2024 ist die Eröffnung eines Terminals in Damietta nahe dem Suez-Kanal geplant. Die Anteile an den Terminals in Gioia Tauro und Lissabon wurden zwischenzeitlich verkauft. Die bereits seit 2005 geplante Westerweiterung des Eurogate Container Terminal Hamburg (CTH) wurde bisher nicht realisiert.[5]

Im August 2015 verhängte das Bundeskartellamt gegen die Eurogate Intermodal und weitere Anbieter von Containertransporten, die in der FCDS zusammengeschlossen sind, ein Gesamtbußgeld von 4,56 Millionen Euro. Eurogate hatte wegen abgestimmter Verhaltensweisen bei Containertransporten im Bereich der deutschen Seehäfen Hamburg, Bremen und Bremerhaven Preisabsprachen mit anderen Anbietern getroffen.[6]

2010 wurden an den Terminals der Eurogate insgesamt 12,6 Mio. TEU umgeschlagen, 2015 14,6 Mio. TEU, 2020 11,0 Mio. TEU und 2022 11,9 Mio. TEU.[7]

Gesellschafter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tochterunternehmen und Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terminals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eurogate Container Terminal Bremerhaven (CTB) (100 % Eurogate), Umschlag 2022: 0,8 Mio. TEU
  • MSC Gate Bremerhaven (50 % Eurogate, 50 % TIL, Tochterunternehmen von MSC), Umschlag 2022: 1,2 Mio. TEU
  • North Sea Terminal Bremerhaven (NTB) (50 % Eurogate, 50 % APM Terminals, Tochterunternehmen von Maersk), Umschlag 2022: 2,6 Mio. TEU
  • Eurogate Container Terminal Hamburg (CTH) (100 % Eurogate), Umschlag 2022: 2,0 Mio. TEU
  • Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) (70 % Eurogate, 30 % Hapag-Lloyd)[8], Umschlag 2022: 0,7 Mio. TEU
  • Über Contship Italia (33,4 % Eurogate, 66,6 % Eurokai):
    • La Specia Container Terminal (LSCT) (60 % Contship Italia), Umschlag 2022: 1,1 Mio. TEU
    • Terminal Container Ravenna (TCR) (30 % Contship Italia), Umschlag 2022: 0,2 Mio. TEU
    • Salerno Container Terminal (SCT) (15 % Contship Italia), Umschlag 2022: 0,3 Mio. TEU
  • Eurogate Container Terminal Limassol (60 % Eurogate), Umschlag 2022: 0,4 Mio. TEU
  • Eurogate Tanger (TC2) (40 % CMA CGM, 20 % Eurogate, 20 % Contship Italia), Umschlag 2022: 1,4 Mio. TEU
  • Tanger Alliance Terminal (TC3) (50 % Marsa Maroc, 20 % Eurogate, 20 % Contship Italia, 10 % Hapag-Lloyd), Umschlag 2022: 1,2 Mio. TEU
  • OJSC Ust-Luga Container Terminal (20 % Eurogate), Umschlag 2022: 0,02 Mio. TEU
  • Damietta Alliance Container Terminal 2 (39 % Hapag-Lloyd, 29,5 % Eurogate, 29,5 % Contship Italia)[9]

Weitere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eurogate Intermodal (EGIM) (100 % Eurogate), Umschlag 2018: 1,046 Mio. TEU[10], 2017: 1.018.260 TEU, 2016: 968.260 TEU
  • Eurogate Technical Services (TS) (100 % Eurogate)
  • Eurokombi (50 % Eurogate, 50 % Kombiverkehr)
  • Remain GmbH Container Depot and Repair (100 % Eurogate)
  • Swop Seaworthy Packing GmbH (100 % Eurogate)

Beleuchtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2017 hat die Eurogate am Standort Bremerhaven begonnen, die konventionelle Beleuchtung des Geländes auf intelligent gesteuerte LED-Technik umzustellen. Dadurch wurde die Qualität der Ausleuchtung verbessert und der Energieverbrauch um mehr als die Hälfte gesenkt.[11][12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Über Eurogate. Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG, 12. Februar 2009, abgerufen am 23. Februar 2009.
  2. Bundesanzeiger: Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1.1.2021 bis zum 31.12.2021
  3. Eurogate Terminals. Abgerufen am 20. September 2023.
  4. Eurogate - Die Geburt eines Container-Riesen. In: Die Welt. 2. September 1999, abgerufen am 21. September 2023.
  5. Hafenausbau stockt - Streit um Hunderte Millionen-Euro. In: Hamburger Abendblatt. 30. Juni 2023, abgerufen am 21. September 2023.
  6. Kartellverfahren gegen Anbieter von Containertransporten im Bereich der deutschen Seehäfen mit Bußgeldern abgeschlossen. Pressemitteilung des Bundeskartellamtes, 25. August 2015
  7. Eurokai Jahresbericht 2010, 2015, 2020, 2022. In: Eurokai KGaA. Abgerufen am 27. September 2023.
  8. Hapag-Lloyd darf Maersk-Anteile am Jade-Weser-Port übernehmen. In: Manager Magazin. 3. Mai 2022, abgerufen am 17. September 2023.
  9. Hapag-Lloyd steigt bei Terminal in Ägypten ein. In: Täglicher Hafenbericht. 11. Mai 2022, abgerufen am 27. September 2023.
  10. Eckhard-Herbert Arndt: Nächstes Ziel: 25.000-TEU-Carrier · Eurogate setzt auf Rotterdam. In: Täglicher Hafenbericht vom 4. April 2019, S. 1+3
  11. Eurogate Bremerhaven und Hamburg setzen auf LED. .eurogate.de, 29. September 2017, abgerufen am 26. April 2019.
  12. Jan Raveling: Intelligentes Licht im Hafen. bremen-innovativ.de (Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen), 3. Dezember 2018, abgerufen am 26. April 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eurogate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien