Europapokal der Pokalsieger 1968/69

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Europapokal der Pokalsieger 1968/69
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Pokalsieger Tschechoslowakei Slovan Bratislava (1. Titel)
Beginn 18. September 1968
Finale 21. Mai 1969
Finalstadion St. Jakob-Stadion, Basel
Mannschaften 32
Spiele 51
Tore 156  (ø 3,06 pro Spiel)
Torschützenkönig Deutschland Bundesrepublik Carl-Heinz Rühl (6)
Europapokal der Pokalsieger 1967/68

Der Europapokal der Pokalsieger 1968/69 war die neunte Ausspielung des europäischen Wettbewerbs der Fußball-Pokalsieger. 32 Klubmannschaften nahmen teil, darunter 28 amtierende Pokalgewinner und vier unterlegene Pokalfinalisten (Grazer AK, Altay İzmir, Girondins Bordeaux und FK Bor). Titelverteidiger AC Mailand war nicht am Start, da er als italienischer Meister für den höherdotierten Europapokal der Landesmeister 1968/69 qualifiziert war.

Aus Deutschland nahmen der DFB-Pokalsieger 1. FC Köln, aus der DDR der FDGB-Pokalsieger 1. FC Union Berlin und aus der Schweiz der Pokalsieger FC Lugano am Wettbewerb teil. Österreich wurde vom ÖFB-Cupfinalisten Grazer AK vertreten, da Pokalsieger SK Rapid Wien als gleichzeitiger Landesmeister an dessen Europapokal-Wettbewerb teilnahm.

Das Finale bestritten Slovan Bratislava und der FC Barcelona im St. Jakob-Stadion von Basel am 21. Mai 1969. Slovan Bratislava setzte sich dabei überraschend mit 3:2 durch und wurde der erste osteuropäische Europapokalsieger.

Torschützenkönig wurde Carl-Heinz Rühl vom 1. FC Köln mit sechs Treffern.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teilnehmer spielten wie gehabt im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen den Sieger aus. Gab es nach beiden Partien Torgleichstand, entschied die Anzahl der auswärts erzielten Tore (Auswärtstorregel). War auch deren Anzahl gleich, fand ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz statt, da ein Elfmeterschießen noch nicht vorgesehen war. Ab dem Viertelfinale wäre aus kommerziellen Gründen bei Gleichstand nach zwei Spielen – unabhängig von der Anzahl der erzielten Auswärtstore – ebenfalls ein Entscheidungsspiel nötig geworden. Das Finale wurde in einem Spiel auf neutralem Platz entschieden. Bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung wäre ein Wiederholungsspiel angesetzt worden, da auch im Finale ein Elfmeterschießen noch nicht vorgesehen war.

1. Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliche Auslosung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angesichts der Ereignisse des Prager Frühlings weigerten sich die westeuropäischen Verbände, ihre Vertreter gegen die Mannschaften der an der Niederschlagung beteiligten Ostblockstaaten antreten zu lassen. Die UEFA beugte sich schließlich dem Druck und erklärte entgegen ihren Statuten die Auslosung der ersten Runde für ungültig. Eine unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführte Neuansetzung sah ausschließlich Spiele der betreffenden Ostblockstaaten untereinander vor, woraufhin deren Verbände ihre Teilnahme am Wettbewerb aus Protest zurückzogen. Von dieser Maßnahme betroffen waren Dynamo Moskau (Sowjetunion), 1. FC Union Berlin (DDR), Górnik Zabrze (Polen), Rába ETO Győr (Ungarn) und Spartak Sofia (Bulgarien). Vom reduzierten Teilnehmerfeld profitierten in der zweiten Runde der AC Turin und der FC Barcelona, die jeweils kampflos ins Viertelfinale einzogen.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
US Rumelange  Luxemburg - Malta Sliema Wanderers
Cardiff City  Wales - Portugal FC Porto
Partizan Tirana  Albanien 1946 - Italien AC Turin
Crusaders FC  Nordirland - SchwedenSchweden IFK Norrköping
Dunfermline Athletic  Schottland - Zypern 1960 APOEL Nikosia
Randers Freja  Danemark - Irland Shamrock Rovers
ADO Den Haag  NiederlandeNiederlande - OsterreichÖsterreich Grazer AK
FC Lugano  Schweiz - Spanien 1945 FC Barcelona
FC Brügge  Belgien - EnglandEngland West Bromwich Albion
Girondins Bordeaux  FrankreichFrankreich 1-1 Bulgarien 1967 Spartak Sofia
Rába ETO Győr  Ungarn 1957 1-1 Norwegen Lyn Oslo
Altay İzmir  Turkei 1-1 Polen 1944 Górnik Zabrze
Dinamo Bukarest  Rumänien 1965 1-1 Deutschland Bundesrepublik 1. FC Köln
Dynamo Moskau  Sowjetunion 1955 1-1 Königreich Griechenland Olympiakos Piräus
Slovan Bratislava  Tschechoslowakei 1-1 Island KR Reykjavík
1. FC Union Berlin  Deutschland Demokratische Republik 1949 1-1 Jugoslawien FK Bor
1 
Die Partien wurden neu ausgelost.

Wiederholte Auslosung mit Einteilung in Ost und West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hinspiele fanden vom 18. bis 20. September, die Rückspiele am 2./3. Oktober (Reykjavík gegen Piräus am 22. und Sliema gegen Rumelange am 29. September) 1968 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
US Rumelange  Luxemburg (a)2:2(a) Malta Sliema Wanderers 2:1 0:1
Cardiff City  Wales 3:4 Portugal FC Porto 2:2 1:2
Partizan Tirana  Albanien 1946 2:3 Italien AC Turin 1:0 1:3
Crusaders FC  Nordirland 3:6 SchwedenSchweden IFK Norrköping 2:2 1:4
Dunfermline Athletic  Schottland 12:10 Zypern 1960 APOEL Nikosia 10:10 2:0
Randers Freja  Danemark 3:1 Irland Shamrock Rovers 1:0 2:1
ADO Den Haag  NiederlandeNiederlande 6:1 OsterreichÖsterreich Grazer AK 4:1 2:0
FC Lugano  Schweiz 0:4 Spanien 1945 FC Barcelona 0:1 0:3
FC Brügge  Belgien (a)3:3(a) EnglandEngland West Bromwich Albion 3:1 0:2
Altay İzmir  Turkei 4:5 Norwegen Lyn Oslo 3:1 1:4
Girondins Bordeaux  FrankreichFrankreich 2:4 Deutschland Bundesrepublik 1. FC Köln 2:1 0:3
Slovan Bratislava  Tschechoslowakei 3:2 Jugoslawien FK Bor 3:0 0:2
Olympiakos Piräus  Königreich Griechenland 4:0 Island KR Reykjavík 2:0 2:0
Dinamo Bukarest  Rumänien 1965 - Ungarn 1957 Rába ETO Győr2
Spartak Sofia2  Bulgarien 1967 - Polen 1944 Górnik Zabrze2
Dynamo Moskau2  Sowjetunion 1955 - Deutschland Demokratische Republik 1949 1. FC Union Berlin2
2 
Die Mannschaften zogen ihre Teilnahme aus Protest zurück.

2. Runde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freilose aufgrund des Rückzuges der Ostblock-Mannschaften: Spanien 1945 FC Barcelona, Italien AC Turin

Die Hinspiele fanden am 12./13. November (Lyn gegen Norrköping am 31. Oktober), die Rückspiele am 27. November (Norrköping gegen Lyn am 17. November) 1968 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Lyn Oslo  Norwegen 4:3 SchwedenSchweden IFK Norrköping 2:0 2:3
ADO Den Haag  NiederlandeNiederlande 0:4 Deutschland Bundesrepublik 1. FC Köln 0:1 0:3
Dinamo Bukarest  Rumänien 1965 1:5 EnglandEngland West Bromwich Albion 1:1 0:4
Randers Freja  Danemark 8:0 Malta Sliema Wanderers 6:0 2:0
FC Porto  Portugal 1:4 Tschechoslowakei Slovan Bratislava 1:0 0:4
Dunfermline Athletic  Schottland 4:3 Königreich Griechenland Olympiakos Piräus 4:0 0:3

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hinspiele fanden am 15./30. Januar/19. Februar und 8. März, die Rückspiele am 19./8. Februar und am 5./12. März 1969 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
Dunfermline Athletic  Schottland 1:0 EnglandEngland West Bromwich Albion 0:0 1:0
Lyn Oslo  Norwegen 4:5 Spanien 1945 FC Barcelona 2:3 2:2
AC Turin  Italien 1:3 Tschechoslowakei Slovan Bratislava 0:1 1:2
1. FC Köln  Deutschland Bundesrepublik 5:1 Danemark Randers Freja 2:1 3:0

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hinspiele fanden am 2./9. April, die Rückspiele am 19./23. April 1969 statt.

Gesamt Hinspiel Rückspiel
1. FC Köln  Deutschland Bundesrepublik 3:6 Spanien 1945 FC Barcelona 2:2 1:4
Dunfermline Athletic  Schottland 1:2 Tschechoslowakei Slovan Bratislava 1:1 0:1

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slovan Bratislava FC Barcelona
Slovan Bratislava
21. Mai 1969 in Basel (St. Jakob-Stadion)
Ergebnis: 3:2 (3:1)
Zuschauer: 19.478
Schiedsrichter: Laurens van Ravens (Niederlande Niederlande)
FC Barcelona


Alexander VencelJozef Fillo, Vladimír Hrivnák, Alexander Horváth (C)ein weißes C in blauem Kreis, Ján ZlochaĽudovít Cvetler, Jozef Čapkovič, Ivan Hrdlička, Karol JoklLadislav Móder (67. Jozef Határ), Ján Čapkovič
Cheftrainer: Michal Vičan
Salvador SadurníJosep Franch (11. Jesús María Pereda), Joaquim Rifé, Ferran Olivella (C)ein weißes C in blauem Kreis, Silvestre EladioPedro Zabalza, Carlos Pellicer, Santiago Castro (46. Jorge Alberto Mendonça), Josep FustéJosé Antonio Zaldúa, Carles Rexach
Cheftrainer: Salvador Artigas
Tor 1:0 Ľudovít Cvetler (1.)

Tor 2:1 Vladimír Hrivnák (29.)
Tor 3:1 Ján Čapkovič (42.)

Tor 1:1 José Antonio Zaldúa (15.)


Tor 3:2 Carles Rexach (51.)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Europapokal der Pokalsieger 1968/69 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien