Eva Strittmatter

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Eva Strittmatter, 2009
„Strittmatter-Haus“ in Schulzenhof, 2014
Grabstätte Eva und Erwin Strittmatter
Grabstätte Matthes Strittmatter

Eva Strittmatter, geborene Braun (* 8. Februar 1930 in Neuruppin; † 3. Januar 2011 in Berlin), war eine deutsche Dichterin und Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eva Strittmatter legte 1947 das Abitur ab und begann an der Humboldt-Universität zu Berlin das Studium der Germanistik, Romanistik und Pädagogik. 1950 heiratete sie und brachte 1951 einen Sohn, Ilja, zur Welt. Die Ehe wurde jedoch bald wieder geschieden. Noch vor der Scheidung lernte sie Erwin Strittmatter kennen, den sie 1956 heiratete und mit dem sie drei weitere Söhne hatte, darunter der Autor und Schauspieler Erwin Berner.

Seit 1951, nach dem Abschluss ihres Studiums, arbeitete Eva Strittmatter freiberuflich beim Deutschen Schriftstellerverband der DDR als Lektorin. Ab 1952 veröffentlichte sie literaturkritische Arbeiten in der Literaturzeitschrift ndl. Von 1953 bis 1954 war sie Lektorin beim Kinderbuchverlag Berlin. Zudem wurde sie 1953 Mitglied des ndl-Redaktionsbeirates. Seit 1954 war sie freie Schriftstellerin. Sie veröffentlichte eher unpolitische Werke, darunter vor allem Gedichte, aber auch Prosa für Kinder und Erwachsene.

Zu ihren und ihres Mannes Bekannten zählten unter anderem die DDR-Schriftsteller Hermann Kant und Christa Wolf, aber auch international bekannte Schriftsteller wie Lew Kopelew und Halldór Laxness. Von 1960 bis 1972 unternahm sie in ihrer Eigenschaft als Mitglied der Auslandskommission des Schriftstellerverbandes der DDR zahlreiche Reisen in die Sowjetunion und nach Jugoslawien. 1993/1994 starben innerhalb von nur neun Monaten ihre Mutter, ihr Mann Erwin und ihr Sohn Matti. Sie lebte im brandenburgischen Schulzenhof, wohin sie 1957 mit ihrem Mann gezogen war.

Die Textilkünstler Christa Hoffmann und Günter Hoffmann schufen 30 Gobelins zum Werk von Eva und Erwin Strittmatter.[1]

Eva Strittmatter wurde auf dem Friedhof Schulzenhof neben ihrem Mann beigesetzt. Die Grabstätte des Sohnes Matthes gen. Matti (1958–1994) befindet sich ebenfalls auf dem Friedhof Schulzenhof, gegenüber von Eva und Erwin Strittmatter.

Ihre Bibliothek befindet sich heute in der Akademie der Künste Berlin.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1973: Ich mach ein Lied aus Stille
  • 1975: Mondschnee liegt auf den Wiesen
  • 1977: Die eine Rose überwältigt alles
  • 1980: Poesiealbum 149, (Auswahl: Edith George, Grafik: Hubertus Giebe), Verlag Neues Leben, Berlin
  • 1980: Zwiegespräch, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar
  • 1983: Heliotrop, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar
  • 1983: Beweis des Glücks
  • 1988: Atem
  • 1989: Die heimliche Freiheit der Einsamkeit
  • 1990: Unterm wechselnden Licht
  • 1991: Einst habe ich drei Weiden besungen
  • 1997: Der Schöne (Obsession), Aufbau-Verlag, Berlin, ISBN 3-7466-1329-9.
  • 2001: Morgens, abends
  • 2002: Liebe und Haß. Die geheimen Gedichte. 1970–1990. Aufbau-Verlag, Berlin, ISBN 3-7466-1330-2.
  • 2005: Der Winter nach der schlimmen Liebe. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1996/1997, 2005, ISBN 3-351-03029-0.
  • 2005: Landschaft
  • 2006: Sämtliche Gedichte
  • 2008: Für meine Schulzenhof-Freunde. Edition Zwiefach, Berlin, ISBN 978-3-940408-04-4.
  • 2008: Seele seltsames Gewächs
  • 2009: Wildbirnenbaum. Gedichte, Aufbau-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-351-03273-9.
  • 2010: Zwischenspiel – Lyrik, Fotografie. Zusammen mit Rengha Rodewill. Plöttner Verlag, Leipzig, ISBN 978-3-86211-005-6.
  • 2011: Auf einmal war es schon das Leben. Gedichte, Briefe, Essays, ISBN 978-3-351-03355-2.
  • 2015: Sämtliche Gedichte : erweiterte Neuausgabe, Aufbau-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-351-03625-6

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinderbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobiografisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Herausgeberin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995: Erwin Strittmatter: Vor der Verwandlung. Aufzeichnungen
  • 2002: Erwin Strittmatter: Geschichten ohne Heimat
  • 2002: Erwin Strittmatter. Eine Biographie in Bildern

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Mai 2005 wurde mit der Einweihung des Neubaus das Gymnasium Gransee nach Erwin und Eva Strittmatter in Strittmatter-Gymnasium umbenannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eberhard Neubert: Der Dichter und seine Welt. 30 Gobelins zum Werk von Eva und Erwin Strittmatter von Christa und Günter Hoffmann. In: Bildende Kunst, Berlin, 1/1979, S. 13–16
  2. Dagmar Jank: Bibliotheken von Frauen: ein Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 2019 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen; 64), ISBN 978-3-447-11200-0, S. 211.