Fastnet Race

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Wendemarke – Fastnet Rock

Das Fastnet Race ist eine berühmte Segelregatta für Yachten im Ärmelkanal und in der Keltischen See. Es wird in ungeraden Jahren am Ende der (alljährlichen) Cowes Week ausgetragen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der Hauptpreise ist der Fastnet Challenge Cup. Von 1957 bis 1999 war das Fastnet-Rennen die Abschlussregatta des Admiral’s Cups. Seit 2001 trägt die Regatta den Namen Rolex Fastnet Race, weil seither Rolex Hauptsponsor des Rennens ist. Das Rennen wird vom Royal Ocean Racing Club (RORC) und der Royal Yacht Squadron ausgerichtet.

Die Regatta über 608 Seemeilen startet im Solent vor Cowes, rundet Land’s End und umrundet den Fastnet Rock vor der Südwestküste Irlands. Sie rundet auf dem Rückweg die Scilly-Inseln und endete ursprünglich in Plymouth;[1] seit 2021 endet die Regatta im französischen Cherbourg.[2] Das Rennen geht über mehrere Tage und ist für Flauten und extreme Wetterlagen berüchtigt. Viele Boote erlitten Havarien.

Gedenkstein Fastnet Race 1979

Im Jahr 1979 endete das Fastnet-Rennen tragisch, als das Regattafeld in einen sehr spät vorhergesagten Orkan geriet.[3] Im Bereich der Labadie-Sandbank kenterten viele Boote. 15 Regattateilnehmer und vier weitere Segler ertranken. Mindestens 75 Yachten kenterten.[4] In der Folge wurden die Sicherheitsregeln verschärft und die Teilnehmerzahl beschränkt. Insbesondere wurde den Schiffsführern mit Nachdruck empfohlen, nur dann eine Rettungsinsel zu besteigen, wenn das Schiff bereits eindeutig sinkt oder unlöschbar brennt; denn von den 24 während des Rennens 1979 aufgegebenen Yachten sanken tatsächlich nur fünf, während Mannschaften in den Rettungsinseln ertranken. Dadurch zeigte sich, dass selbst eine schwer beschädigte Yacht in den meisten Fällen sicherer ist als eine Rettungsinsel. Das Fastnet-Rennen von 1979 gilt als größte Katastrophe des Yachtsports.

1999 war das Fastnet Race zum letzten Mal Abschlussregatta des Rennens um den Admiral’s Cups, das in der Folge mehrfach abgesagt wurde.

Der Start des Rennens 2007 wurde auf Grund der Wetterlage um 25 Stunden verschoben. Es war die erste Startverschiebung in der Geschichte des Rennens. Sturmböen und schwerer Seegang führten zu zahlreichen Schäden und zur Aufgabe des Rennens bei 207 der 271 gestarteten Schiffe. Mike Slades Icap Leopard 3 (Baujahr 2007) stellte unter diesen Bedingungen mit 44 Stunden und 18 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Berechneter Sieger wurde Ger O’Rourke mit Chieftain.

Liste der Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sieger nach berechneter Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Yacht Flagge Eigner Konstrukteur
1925 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Lt Cdr E. G. Martin Alexandre Pâris
1926 Ilex Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Royal Engineers Charles E. Nicholson
1927 Tally Ho Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Lord Stalbridge Albert Strange
1928 Niña Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Paul Hammond Starling Burgess
1929 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Bobby Somerset Alexandre Pâris
1930 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Bobby Somerset Alexandre Pâris
1931 Dorade Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Olin Stephens Sparkman & Stephens
1933 Dorade Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Olin Stephens Sparkman & Stephens
1935 Stormy Weather Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Olin Stephens Sparkman & Stephens
1937 Zeearend Niederlande Niederlande Kees Bruynzeel Sparkman & Stephens
1939 Bloodhound Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Ike Bell Camper & Nicholsons
1947 Myth of Malham Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Capt. J.H.Illingworth John Laurent Giles
1949 Myth of Malham Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Capt. J.H.Illingworth John Laurent Giles
1951 Yeoman Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Owen Aisher Camper & Nicholsons
1953 Favona Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Sir Michael Newton Robert Clark
1955 Carina Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dick Nye Philip Rhodes
1957 Carina Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dick Nye Philip Rhodes
1959 Anitra Schweden Schweden Sven Hansen Sparkman & Stephens
1961 Zwerver II Niederlande Niederlande Otto van der Vorm Sparkman & Stephens
1963 Clarion of Wight Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Derek Boyer DFC Sparkman & Stephens
1965 Rabbit Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dick Carter Dick Carter
1967 Pen Duick III Frankreich Frankreich Éric Tabarly Éric Tabarly
1969 Red Rooster Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dick Carter Dick Carter
1971 Ragamuffin Australien Australien Syd Fischer Sparkman & Stephens
1973 Saga Brasilien Brasilien Erling Lorentzen Sparkman & Stephens
1975 Golden Delicious Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Richard & Harvey Bagnall Ron Holland
1977 Imp Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten David Allen Ron Holland
1979 Tenacious Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Ted Turner Sparkman & Stephens
1981 Mordicus Frankreich Frankreich Taylor and Volterys Mauric/Gaubert
1983 Shamrock Niederlande Niederlande Maller & Snoeren Hellevoetsluis
1985 Panda Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Peter Whipp Philippe Briand
1987 Juno III Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich M. Peacock Rob Humphries
1989 Great News Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten John Calvert-Jones/Tom Blackaller Bruce Farr
1991 Min-O-Din Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich John Humphries/Matt Humphries David Thomas
1995 Nicorette Schweden Schweden Ludde Ingvall Ribadeau-Dumas/Simonis Voogd
1997 Royal Blue Schweden Schweden Gunnar Ekdahl Ribadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999 Whirlpool-Europe 2 Frankreich Frankreich Catherine Chabaud Marc Lombard
2001 Tonnerre de Breskens Niederlande Niederlande Piet Vroon Lutra Design Group
2003 Nokia Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Charles Dunstone Reichel/Pugh
2005 Iromiguy Frankreich Frankreich Jean-Yves Chateau Ron Holland
2007 Chieftain Irland Irland Ger O’Rourke Bruce Farr
2009 Rán 2 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Niklas Zennström Friedrich Judel Rolf Vrolijk
2011 Rán 2 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Niklas Zennström Judel/Vrolijk
2013 Night and Day Frankreich Frankreich Pascal Loison Jacques Valer
2015 Courrier Du Leon Frankreich Frankreich Géry Trentesaux Jacques Valer
2017 Lann Ael 2 Frankreich Frankreich Didier Gaudoux Joubert-Nivelt
2019 Wizard Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten David and Peter Askew
2021 Sunrise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Tom Kneen
2023 Caro Schweiz Schweiz Maximilian Klink Botin Partners

First Ship Home[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit First Ship Home wird diejenige Regattayacht bezeichnet, die als erste Yacht die Ziellinie überquert (engl.: line honours winner).

Jahr Yacht Flagge Eigner Konstrukteur gesegelte Zeit[5]
1925 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Lt Cdr E. G. Martin Alexandre Pâris 6d 3h
1926 Halloween Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Col J. F. N. Baxendale William Fife III. 3d 19h 5m
1927 La Goleta Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten R. St. L. Beverley Alden
1928 Niña Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Paul Hammond Starling Burgess
1929 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Bobby Somerset Alexandre Pâris
1930 Jolie Brise Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Bobby Somerset Alexandre Pâris
1931 Patience Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich H. E. West Charles Nicholson
1935 Kismet III Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich William Fife III.
1937 Bloodhound Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Isaac Bell Charles Nicholson
1939 Nordwind Deutsches Reich NS Deutsches Reich Kriegsmarine Henry Gruber[6]
1947 Latifa Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Michael Mason William Fife III.
1949 Latifa Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Michael Mason William Fife III.
1953 Bloodhound Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Isaac Bell Charles Nicholson
1955 Mare Nostrum Spanien Spanien Sparkman & Stephens
1979 Condor of Bermuda Bermuda Bermuda Bob Bell John Sharp 2d 23h 25m
1981 Condor Bermuda Bermuda Bob Bell Ron Holland
1983 Condor Bermuda Bermuda Bob Bell Ron Holland
1985 Nirvana Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Marvin Green Dave Pedrick 2d 12h 34m
1989 Steinlager II Neuseeland Neuseeland Peter Blake Bruce Farr
1995 Nicorette Schweden Schweden Ludde Ingvall Ribadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999 RF Yachting Neuseeland Neuseeland Ross Field Bruce Farr 2d 5h 8m
2001 Stealth Italien Italien Gianni Agnelli Frers 2d 10h 58m
2003 Alfa Romeo I Neuseeland Neuseeland Neville Chrichton Reichel/Pugh 2d 9h 2m 0s
2005 Maximus Neuseeland Neuseeland EBS Yachting Greg Elliott 2d 20h 2m 7s
2007 ICAP Leopard Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Mike Slade Bruce Farr 1d 20h 18m 53s
2009 ICAP Leopard Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Mike Slade Bruce Farr 2d 11h 9min 36s
2011 Banque Populaire V Frankreich Frankreich Loick Peyron VPLP 1d 8h 48m 46s
2013 Spindrift 2 Frankreich Frankreich Yann Guichard und Dona Bertarelli VPLP 1d 14h 53m 58s
2015 Spindrift 2 Frankreich Frankreich Yann Guichard und Dona Bertarelli VPLP 2d 10h 57m 41s
2017 Concise 10 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Tony Lawson VPLP 1d 18h 55m 00s
2019 Gitana 17 Frankreich Frankreich Cyril Dardashti Guillaume Verdier 1d 04h 02m 26s
2021 Maxi Edmond de Rothschild Frankreich Frankreich Guillaume Verdier 1d 9h 15m 54s

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nick Ward / Sinéad O’Brien, Allein mit dem Tod. Eine verschwiegene Tragödie vom Fastnet Race 1979. 1. Aufl. Bielefeld, 2009, ISBN 978-3-7688-2548-1
  • Svante Domizlaff, Yachten im Orkan: Das Fastnet-Rennen 1979. 1. Auflage. Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1090-9
  • John Rousmaniere, Sturm Stärke 10 – Der Schwarze Tag von FASTNET. Bielefeld 1986, ISBN 3-7688-0533-6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fastnet Race – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Royal Ocean Racing Club. Abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch, Offizielle Webseite des Royal Ocean Racing Clubs, Veranstalter des Fastnet-Rennens).

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Website: regattanews.com Karte des Regattakurses, abgerufen am 5. September 2015.
  2. Carsten Kemmling: Rekord-Flotte zum Jubiläum. In: SegelReporter. 20. Juli 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  3. Admiral's Cup 1979: Katastrophe in der Irischen See. Abgerufen am 18. März 2019.
  4. John Rousmaniere: Revisiting Lessons from the Fastnet. SailNet.com, Januar 2000, abgerufen am 25. November 2013 (englisch).
  5. d = Tag, h = Stunden, m = Minuten, s = Sekunden.
  6. website transatlanticrace.org Yachtportrait Nordwind, (englisch), abgerufen am 11. September 2015.