Fernando Nottebohm

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Fernando Nottebohm (* 1940 in Buenos Aires, Argentinien) ist ein argentinisch-US-amerikanischer Neurobiologe und Ethologe. Er ist Professor an der Rockefeller University in New York City, New York.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nottebohm wuchs in Buenos Aires, Argentinien, auf. Er erwarb 1962 einen Bachelor in Zoologie und 1967 einen Ph.D. an der University of California, Berkeley in Berkeley, Kalifornien. Seit 1967 gehört er zum Lehrkörper, 1971 wurde er Associate Professor und seit 1976 ist er ordentlicher Professor an der Rockefeller University in New York City, New York. Zur Universität gehört das Field Research Center for Ethology and Ecology in Millbrook, Dutchess County, New York, das Nottebohm leitet.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnen des Vogelgesang-Erwerbs

Nottebohms Arbeiten umfassen sowohl Felduntersuchungen des Vogelgesanges als auch molekulare und zellbiologische Untersuchungen der Hirnfunktion. Nottebohm und Mitarbeiter entdeckten, dass bei einigen Singvögeln die Kontrolle der Stimmfunktion auf einer Seite des zentralen und peripheren Nervensystems konzentriert ist und dass saisonale Änderungen bestimmter Nuclei der Möglichkeit des Lernens bestimmter „Strophen“ zugrunde liegen. Nottebohm konnte einige der komplexen hormonellen und lernphysiologischen Mechanismen aufklären, die Ähnlichkeiten mit dem Spracherwerb des Menschen aufweisen.

Nottebohm konnte zeigen, dass bei ausgewachsenen Vertebraten (Kanarengirlitz) während des Erwerbs des Gesangs ein Ersatz von Neuronen im ausgewachsenen Gehirn stattfindet, welche Mechanismen und Regulationen dem Ersatz zugrunde liegen und dass neuronale Stammzellen beteiligt sind. Mögliche zukünftige Anwendungen dieser Forschungsergebnisse liegen in der Behandlung von Hirnverletzungen und neurodegenerativen Erkrankungen beim Menschen.

Nottebohms Studien verwenden zum Teil transgene Singvögel.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karen Hopkin: Singing in the Bird Brain. The Scientist, 1. Oktober 2006, S. 65 (online)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Center for Field Research in Ethology and Ecology der Rockefeller University (rockefeller.edu); abgerufen am 12. Juni 2011
  2. Book of Members 1780–present, Chapter N. (PDF; 797 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 10. April 2018 (englisch).
  3. Dr. Fernando Nottebohm bei der American Philosophical Society (amphilsoc.org); abgerufen am 6. September 2012
  4. Neurosciences. In: fondation-ipsen.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juli 2017; abgerufen am 6. Februar 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fondation-ipsen.org
  5. Past Winners – Rosenstiel Award – Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center – Brandeis University. In: brandeis.edu. Abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
  6. Fernando Nottebohm – The Franklin Institute. In: fi.edu. Abgerufen am 6. Februar 2016 (englisch).