Fernmeldeturm Hohe Wurzel

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Fernmeldeturm Hohe Wurzel
Bild des Objektes
Datei:Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Wiesbaden).jpg
Basisdaten
Ort: Berg Hohe Wurzel, Taunusstein-Bleidenstadt
Land: Hessen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 615 m ü. NHN
Koordinaten: 50° 6′ 32,8″ N, 8° 8′ 0,3″ O
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Baustoffe: Beton, Stahlbeton
Gesamthöhe: 133 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, Richtfunk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Hessen)
Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Hessen)
Fernmeldeturm Hohe Wurzel
Lokalisierung von Hessen in Deutschland

Der Fernmeldeturm Hohe Wurzel befindet sich auf dem gleichnamigen Berg im Taunus. Es ist ein 133 Meter hoher Fernmeldeturm in Stahlbetonbauweise, welcher das Rhein-Main-Gebiet im Gleichwellenbetrieb mit anderen Standorten mit digitalem Fernsehen DVB-T2 HD und digitalem Radio versorgt. Er wurde im Jahr 1983 erbaut und ersetzte einen älteren Gittermast.

Frequenzen und Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges UKW-Radio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Hohe Wurzel waren im Genfer Wellenplan 1984 die Frequenzen 100,6, 104,5 und 107,9 zur Versorgung Rheinhessens vorgesehen. Die Frequenzen 100,6 und 104,5 wurden zum Fernmeldeturm Ober-Olm verlagert, der zwar für Rheinhessen nicht optimal ist, aber das Rhein-Main-Gebiet weit besser versorgt als die Hohe Wurzel. Hintergrund: Der Hessische Rundfunk hatte sich gegen die Verbreitung des rheinland-pfälzischen privaten Radio 4 vom Standort Hohe Wurzel gewandt, da Privatfunk damals (1986) in Hessen noch nicht zulässig war, und vor dem VG Wiesbaden Recht bekommen.[1] Die Frequenz 107,9 wurde zunächst für SWR4 Rheinland-Pfalz in der Regionalversion Mainz verwendet, da für dieses noch keine anderen Frequenzen zur Verfügung standen. Erst mit der Aufschaltung zahlreicher Füllsender konnte die Frequenz an den Privatfunk abgegeben werden.

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
107,9 Rockland Radio ROCKLAND D3AA Mainz 6,2 D (120°-250°) H

Die vier bekanntesten in Hessen empfangbaren Hörfunk-Programme des Hessischen Rundfunks (hr1, hr2-kultur, hr3 und hr4), der Privatsender Hit Radio FFH sowie der Sender Deutschlandfunk werden für das Rhein-Main-Gebiet vom Sender auf dem Großen Feldberg ausgestrahlt.

Für das angrenzende Rheinland-Pfalz bietet der Südwestrundfunk über den Sender Donnersberg die Programme SWR1 Rheinland-Pfalz, SWR2, SWR3 und SWR4 Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern).

Digitales Radio (DAB)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DAB wird im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Die Aufschaltung des DAB-Kanals 7B, dem landesweiten Multiplex des Hessischen Rundfunks erfolgte am 4. Mai 2022.

Block Programme ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
7B 
hr Radio 
(D__30122)
DAB+-Multiplex des HR:
  • hr1 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr1 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr1 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr2 (136 kbps)
  • hr3 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr3 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr3 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr4 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr4 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr4 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • YOU FM (88 kbps)
  • hr-iNFO (88 kbps)
  • hr EPG (32 kbps)
  • hr journaline (32 kbps)
  • hr TPEG (32 kbps)
5 D (320°-180°)

Digitales Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DVB-T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Oktober 2004 und schließlich am 6. Dezember 2004 startete am Standort Hohe Wurzel schrittweise DVB-T im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendestandorten. Bis 29. Mai 2006, als die restlichen Gebiete Hessens auf DVB-T umgestellt wurden, war dieses Gleichwellennetz auf hessischem Gebiet das Erste seiner Art. Am 29. März 2017 wurde DVB-T an diesem Standort zugunsten des neueren Standards DVB-T2 HD abgeschaltet.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
22 482 ZDFmobil 100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel, Rimberg (Knüll)
34 578 RTL Group Hessen 100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
37 602 ARD Digital (hr) 100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Taunus bei Wiesbaden), Würzberg (Odenwald)
39 618 ARD regional (hr) Rhein-Main 100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
52 722 Gemischt privat Rhein-Main 
(Media Broadcast, BetaDigital [Tele 5])
100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
54 738 ProSiebenSat.1 Media Hessen 100 D (120°-140°) V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel

Seit der Frequenzauktion 2010 für LTE ist der Bereich über Kanal 60 für andere Dienste reserviert, siehe Digitale Dividende.

Zusätzlich sind im Rhein-Main Gebiet je nach Lage weitere DVB-T Standorte empfangbar.

DVB-T2 HD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Mai 2016 wurde mit der Ausstrahlung des hochauflösenden DVB-T2 HD auf der Hohen Wurzel begonnen. Seit diesem Zeitpunkt können in HD Das Erste, Pro Sieben, Sat 1, RTL, Vox und das ZDF über Antenne auf Kanal 59 von der Hohen Wurzel empfangen werden. Die Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg sowie dem Europaturm in Frankfurt am Main strahlen ebenfalls auf Kanal 59 das HD-Signal ab.[2] Am 29. März 2017 ist der Regelbetrieb von DVB-T2 gestartet.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
22 482 ZDFmobil 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
1/2 19/128 21,50 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel, Rimberg (Knüll)
34 578 ARD regional (hr) Rhein-Main 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
1/2 19/128 21,65 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
37 602 RTL Group
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,50 Großer Feldberg (Taunus), Europaturm (Frankfurt), Fernmeldeturm Hohe Wurzel (Taunus bei Wiesbaden), Würzberg (Odenwald)
39 618 ARD Digital (hr) 50 ND V 64-QAM 
(16-k-Modus)
1/2 19/128 18,00 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
54 738 ProSiebenSat.1 Media
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 27,80 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel
59 778 Gemischt privat Rhein-Main 
Media Broadcast, freenet TV
50 ND V 64-QAM 
(32-k-Modus)
2/3 1/16 26,40 Großer Feldberg, Europaturm, Fernmeldeturm Hohe Wurzel

Amateurfunkdienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Fernmeldeturm befindet sich ferner auf ca. 710 Meter ü. NHN ein Amateurfunkdienstrelais.

Relaistyp Rufzeichen Band Sonstiges
FM-Relais DB0VA 70/23 cm FM 439,325 MHz / FM 1298,600 MHz / DMR 438,1875 MHz / DSTAR 438,325 MHz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urteil vom 14. Mai 1986 (VIII E 318/86), ZUM 1986, 489 = MP-Dokumentation 1986, 114
  2. Empfangsgebiete von DVB-T2 HD – Erste Stufe ab 31. Mai 2016 als PDF-Datei