Filip Jícha

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Filip Jícha
Filip Jícha
Filip Jícha (2023)
Spielerinformationen
Spitzname „Pavel“, „Filda“
Geburtstag 19. April 1982 (42 Jahre)
Geburtsort Pilsen, Tschechoslowakei
Staatsbürgerschaft Tscheche tschechisch
Körpergröße 2,01 m
Spielposition Rückraum links
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
1988–1995 Tschechien Starý Plzenec (bis C-Jugend)
1995–2000 Tschechien Slavia Plzeň (bis B-Jugend)
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
2000–2000 Tschechien Kovopetrol Plzeň (für 1 Spiel)
2000–01/2003 Tschechien Dukla Prag
(2002 Lokomotiva Louny - 1. Liga Hosting)
01/2003–02/2003 Saudi-Arabien Al Ahli Jeddah
02/2003–06/2003 Katar Al Ahli Sport Club
06/2003–05/2004 Schweiz TSV St. Otmar St. Gallen
05/2004–06/2004 Katar Al Ahli Sport Club
06/2004–2005 Schweiz TSV St. Otmar St. Gallen
2005–2007 Deutschland TBV Lemgo
2007–2015 Deutschland THW Kiel
2015–2017 SpanienSpanien FC Barcelona
Nationalmannschaft
Debüt am September 2000
gegen Slowakei Slowakei in Považská Bystrica
  Spiele (Tore)
Tschechien Tschechien 158 (877)[1]
Stationen als Trainer
von – bis Station
2018–2019 Deutschland THW Kiel (Co-Trainer)
2019– Deutschland THW Kiel (Trainer)
Stand: 30. Juni 2019
Bei der Handball-EM 2010 wurde Filip Jícha (hier bei einem seiner 14 Treffer gegen Ungarn) Torschützenkönig.

Filip Jícha (* 19. April 1982 in Pilsen) ist ein tschechischer Handballtrainer und ein ehemaliger Handballnationalspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filip Jícha begann seine Karriere bei Dukla Prag und wechselte später in die Schweiz zum TSV St. Otmar St. Gallen, wo er im April 2005 einen Daumenbruch erlitt und längere Zeit pausieren musste. Ab der Saison 2005/06 spielte er beim TBV Lemgo im linken Rückraum. Am 20. Juni 2007 gab der THW Kiel bekannt, dass Jícha ab der Saison 2007/08 für den THW spielen wird. Er erhielt einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2011 und kostete Kiel ca. 400.000 Euro.[2] Zunächst wollte sein bisheriger Verein, TBV Lemgo, ihn erst zur Saison 2008/09 abgeben, doch beide Seiten einigten sich und Jícha spielte ab dem 1. Juli 2007 für den THW. 2010 gewann er mit dem THW als erster tschechischer Spieler die EHF Champions League.[3] Am 16. Juli 2012 verlängerte er seinen Vertrag, der ursprünglich bis zum 30. Juni 2014 lief, bis zum 30. Juni 2016.[4] Im August 2015 wurde der Vertrag vorzeitig aufgelöst und Jícha wechselte zum spanischen Verein FC Barcelona.[5] Im Sommer 2017 verließ er Barcelona und beendete seine Karriere.[6]

Ab September 2000 war Filip Jícha tschechischer Nationalspieler. Sein Länderspieldebüt gab er gegen die Slowakei in Považská Bystrica, wo er zwei Tore erzielte.

Sein Spitzname in Deutschland ist Pavel und in der tschechischen Nationalmannschaft Filda. Für das Nationalteam von Tschechien trug er die Trikotnummer 9.

Jícha übernahm zur Saison 2018/19 das Co-Traineramt beim THW Kiel.[7] und rückte in der Saison 2019/20 als Nachfolger von Alfreð Gíslason zum hauptverantwortlichen Trainer des THW Kiel auf.[8] In seiner, aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochenen, Premierensaison wurde er mit dem Verein Meister und von seinen Kollegen sowie den Geschäftsführern der Bundesliga zum „Trainer der Saison 2019/20“ gewählt.[9] Im Dezember 2020 gewann er mit dem THW im nachträglich ausgetragenen Final Four der EHF Champions League 2019/20 die europäische Königsklasse. Damit wurde er der erste Handballer, der sowohl als Spieler als auch als Trainer beim seit der Saison 2009/10 in Köln ausgetragenen Final Four den Titel gewann.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filip Jícha ist verheiratet. Er und seine Frau Hana haben zwei gemeinsame Kinder – eine Tochter und einen Sohn.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • FC Barcelona
    • Spanischer Meister 2016 und 2017
    • Spanischer Pokalsieger 2016 und 2017
  • THW Kiel
    • Champions-League-Sieger 2010 und 2012
    • Champions-League-Finalist 2008, 2009 und 2014
    • Deutscher Meister 2008, 2009, 2010, 2012, 2013, 2014 und 2015
    • Deutscher Pokalsieger 2008, 2009, 2011, 2012 und 2013
    • Super-Globe-Sieger 2011
    • Champions-Trophy-Sieger 2007
    • Supercup-Sieger 2007, 2008, 2011, 2012 und 2014
  • TBV Lemgo
    • EHF-Pokalsieger 2006
  • St. Otmar St. Gallen (SUI)
    • Halbfinale im Challenge Cup 2005
  • Al Ahli (QAT)
    • Qatar-Emir’s-Cup-Sieger 2002
  • Dukla Prag (CZE)
    • Tschechischer Vizemeister 2003
    • Vizeschülerweltmeister 1998 und 2000
    • Tschechischer B-Jugend-Meister
  • Tschechische Nationalmannschaft
    • Achter Platz EM 2000
    • Zehnter Platz WM 2005
    • Zwölfter Platz WM 2007
    • Torschützenkönig, All-Star Team und Wertvollster Spieler der Europameisterschaft 2010
    • Zweiter der Torjägerliste der WM 2007

Co-Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • THW Kiel
    • EHF-Pokalsieger 2019
    • Deutscher Pokalsieger 2019

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • THW Kiel
    • Deutscher Meister 2020, 2021, 2023
    • Deutscher Pokalsieger 2022
    • Champions-League-Sieger 2020
    • DHB-Supercup 2020, 2021, 2022, 2023

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesligabilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Verein Spielklasse Spiele Tore 7-Meter Feldtore
2005/06 TBV Lemgo Bundesliga 34 202 17 185
2006/07 TBV Lemgo Bundesliga 32 203 40 163
2007/08 THW Kiel Bundesliga 21 92 29 63
2008/09 THW Kiel Bundesliga 34 182 21 161
2009/10 THW Kiel Bundesliga 31 195 42 153
2010/11 THW Kiel Bundesliga 34 197 31 166
2011/12 THW Kiel Bundesliga 34 206 28 178
2012/13 THW Kiel Bundesliga 34 180 18 162
2013/14 THW Kiel Bundesliga 34 200 31 169
2014/15 THW Kiel Bundesliga 23 68 2 66
2005–2015 gesamt Bundesliga 313 1725 259 1466

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Filip Jícha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Länderspielstatistik von Filip Jícha, abgerufen am 1. November 2022
  2. Die Zeit des großen Bettelns ist vorbei. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Juli 2007.
  3. THW gewinnt die Champions-League
  4. Filip Jicha verlängert frühzeitig seinen Vertrag. Website THW Kiel, 16. Juli 2012.
  5. Vertrag aufgelöst: Filip Jicha verlässt den THW Kiel. Website THW Kiel, 18. August 2015, abgerufen am 5. September 2019.
  6. „Elis Woche“: Deutsche Meister im Sand gefunden, Jicha beendet Karriere. handball-world.news, 7. August 2017, abgerufen am 7. August 2017.
  7. handball-world.news: Rückkehr des ehemaligen Kapitäns: Filip Jicha wird Co-Trainer des THW Kiel vom 16. März 2018, abgerufen am 16. März 2018
  8. thw-handball.de: Christian Sprenger wird Assistenz-Trainer von Filip Jicha vom 19. Februar 2019, abgerufen am 30. Juni 2019
  9. handball-world.news: Filip Jicha ist „Trainer der Saison“ der Handball Bundesliga vom 29. Mai 2020, abgerufen am 29. Mai 2020
  10. www.eurohandball.com, „LEGENDARY PLAYERS ENTER THE HALL OF FAME OF EUROPEAN HANDBALL“, 26. Juni 2023, abgerufen am 27. Juni 2023
  11. www.reprezentace.chf.cz Nejlepší házenkáři České republiky - souhrn (Memento vom 8. Januar 2020 im Internet Archive) (tschechisch)