The Fillmore

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The Fillmore, 2010

The Fillmore war der Name von drei Musiktheatern des Konzertveranstalters Bill Graham in den Vereinigten Staaten: Fillmore East in New York City und Fillmore West als Nachfolger des Fillmore Auditorium in San Francisco.

Die Adresse ist 1805 Geary Boulevard in San Francisco.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das spätere Fillmore wurde 1912 als Tanzhalle und Tanzschule (Majestic Hall, Majestic Academy of Dancing) eröffnet und in italienischem Stil von den Architekten James und Merritt Reid entworfen. Als Ort für Tanzveranstaltungen wurde es unter verschiedenen Namen bis in die 1930er Jahre fortgeführt (Get Acquainted Society, Ambassador Dance Hall) und war in den 1940er Jahren eine Rollschuhbahn. Ab 1952 ließ der Konzertveranstalter Charles Sullivan hier führende afroamerikanische Musiker wie Ike und Tina Turner und James Brown auftreten.

The Fillmore Auditorium (1965–1968)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bill Graham (um 1990)

1965 eröffnete Bill Graham den Rock-Tanzpalast namens The Fillmore Auditorium in San Francisco, an der Kreuzung Fillmore Street/Geary Boulevard. Das Stadtviertel Fillmore, nach dem der Club benannt wurde, ist ein nicht genau eingegrenztes Gebiet zwischen den Stadtteilen Western Addition und den Pacific Heights. Im Fillmore Auditorium traten, ebenso wie im Avalon Ballroom und im Winterland, das ebenfalls von Bill Graham betrieben wurde, oft in San Francisco ansässige Psychedelic-Rock-Bands wie Grateful Dead, Jefferson Airplane und Quicksilver Messenger Service auf. Bemerkenswert sind auch die für diese Konzerte entstandenen Plakate als psychedelische Kunstwerke.

1968 zog der Club in einen anderen Stadtteil (siehe unten), während die Räumlichkeiten in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren weiter für Konzertveranstaltungen genutzt wurden. Unter dem Namen The Elite Club fanden hier hauptsächlich Punkrock-Konzerte statt, unter anderem von Bad Religion[1], Black Flag, Bad Brains, Flipper, Dead Kennedys, TSOL, Gang of Four und Public Image Ltd.

Erst Mitte der 1980er-Jahre begann Graham wieder Konzerte im originalen Fillmore Auditorium zu veranstalten. Nachdem die Räumlichkeiten durch das Loma-Prieta-Erdbeben 1989 beschädigt wurden, musste das Fillmore im Oktober 1989 erneut geschlossen werden.

The Fillmore West (1968–1971)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund von Problemen in der Nachbarschaft und der bescheidenen Kapazität des Saales zog das Fillmore Auditorium im Juli 1968 in den ehemaligen Carousel Ballroom an der Market Street, Ecke South Van Ness Avenue und nannte sich fortan, zur Unterscheidung zum mittlerweile gegründeten Fillmore East, Fillmore West.

Anlässlich der Schließung des Fillmore West am 4. Juli 1971 gab es eine Abschlussveranstaltung mit Bands wie Santana, Creedence Clearwater Revival sowie mit einer Lesung von Allen Ginsberg. 1972 wurden ein Dokumentarfilm namens Fillmore über die letzten Konzerte und ein 3-LP-Album mit dem Titel Fillmore: The Last Days veröffentlicht.

The Fillmore East (1968–1971)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude des ehem. Fillmore East: der rote Backsteinbau in der Mitte

Am 8. März 1968 nahm das Fillmore East an der Ecke 2nd Ave / East 6th Street im Stadtbezirk Manhattan, New York City seinen Betrieb auf und wurde wegen des ebenso hochkarätigen wie hochfrequentierten Programms schnell als „The Church of Rock and Roll“ bekannt.

Als die Gagenforderungen der Künstler und Bands immer weiter stiegen, schloss Bill Graham das Fillmore East am 27. Juni 1971 und später im gleichen Jahr das Fillmore West. Das Fillmore East wurde nicht wiedereröffnet. Im Gebäude der ehemaligen Church of Rock and Roll befindet sich heute eine Bank.[2]

The Fillmore (San Francisco) seit 1994[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tode Grahams bei einem Hubschrauberabsturz 1991 wurde das Gebäude des Fillmore Auditorium an der Ecke Geary Boulevard/Fillmore Street saniert und 1994 unter dem alten Namen The Fillmore wiedereröffnet. Es ist heute wieder eine der populärsten Konzertstätten San Franciscos. Besonders beeindruckend sind die mit Original-Konzertpostern aus vier Jahrzehnten Rockmusik geschmückten Wände an vielen Stellen des Clubs.

Das Stadtviertel Fillmore legt besonderen Wert auf seine Musik-Szene. So findet jährlich das Fillmore Jazz Festival als größtes kostenloses Jazz-Festival an der amerikanischen Westküste statt.[3]

Musikgeschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Fillmore Clubs wurden an mehreren Nächten pro Woche üblicherweise zwei Konzerte pro Abend veranstaltet. So haben fast alle Bands Verträge für Liveshows um 20 Uhr und 23 Uhr unterschrieben.

Über mehrere Jahre hinweg trat die Elite der amerikanischen Rock-Szene, aber auch Größen des Jazz und Jazzrock in den Fillmore-Clubs auf. Dabei buchte Graham die Bands regelmäßig nacheinander in beide Konzertstätten, die an der Ostküste und die an der Westküste.

Im The Fillmore East und im The Fillmore West traten unter anderem folgende Bands und Musiker auf: Al Kooper und Michael Bloomfield, Albert King, Aretha Franklin, Carlos Santana, Charles Lloyd, Chuck Berry, Country Joe and the Fish, John Mayall, Cream, Crosby, Stills, Nash & Young, Derek and the Dominos, Don Ellis, Frank Zappa, H. P. Lovecraft, Humble Pie, Jimi Hendrix, Johnny Winter, Miles Davis, Muddy Waters, Neil Young, Procol Harum, Prince, Stevie Ray Vaughan, Ten Years After, The Allman Brothers Band, The Byrds, The Doors, The Who, Tommy Castro und Tower of Power.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gayle Lemke: The Art of the Fillmore, 1966–1971. Acid Test Productions, Petaluma, CA 1997, ISBN 1-888358-09-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Fillmore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bad Religion Internetseite - siehe: Fotos von Konzertplakaten; erneut abgerufen am 27. April 2013.
  2. Foto des Gebäudes in der Wikimedia - siehe: der rote Backsteinbau in der Mitte. Abgerufen am 27. April 2013.
  3. Fillmore Jazz Festival: Geschichte Erneut abgerufen am 27. April 2013.