Filmmuseum

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Ein Filmmuseum ist eine Institution, die sich der Geschichte und Technik des Mediums Film verschrieben hat.

In der Regel handelt es sich um ein Museum, das seinen Gegenstand durch Ausstellungen erläutert – von den optischen Geräten (zum Beispiel die Laterna magica, die als Vorläufer der bewegten Bilder gilt), über Gegenstände und Requisiten, die direkt oder indirekt der Herstellung von Filmen entstammen, bis zur Dokumentation der Personen, die an der Herstellung von Filmen beteiligt sind. Im Fall des Filmmuseums München bezeichnet das Wort allerdings einen Teil des Münchner Stadtmuseums, in dem Filme gezeigt werden – die kuratorische und restauratorische Hauptarbeit ist dem Auge des Publikums weitgehend entzogen.

Liste von Filmmuseen im deutschsprachigen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Filmmuseum München (Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum; seit 1963). Kinemathek mit internationalem Ruf. Kontinuierliches Filmprogramm, der starke Austausch mit internationalen Archiven ermöglicht Zugang zu seltenen Filmen. Gelegentlich Ausstellungen.
  • Filmmuseum Potsdam (seit 1981). Als „Filmmuseum der DDR“ eröffnet, widmet sich die Dauerausstellung der Geschichte der DEFA, des zentralen Filmstudios der DDR. Deren Filme entstanden vielfach auf dem Gelände der nahen Babelsberger Studios, wie auch die der vorherigen Produktionsgesellschaft UFA (bis 1945), die ebenfalls ausführlich gewürdigt werden. Sonderausstellungen, eigenes Kino mit historischer Kinoorgel.
  • Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main (seit 1984). Neben der Dauerausstellung zur Vor-/Früh-/Geschichte des Films zahlreiche Sonderausstellungen, die thematisch vom im selben Haus befindlichen Kino (einem Kommunalen Kino, besitzt auch eine Kinoorgel) ergänzt werden.
  • Filmmuseum Düsseldorf (seit 1993). Setzt als "Schule des Sehens" starke Akzente auf Filminhalte, ohne die Technik auszulassen. Sonderausstellungen. Im Haus befindet sich das Kino Black Box mit einer Kinoorgel von 1929.
  • Filmmuseum Berlin (seit 2001, seit der Eröffnung der Ständigen Ausstellung Fernsehen umbenannt in Museum für Film und Fernsehen). Präsentiert Teile der Sammlung der Stiftung Deutsche Kinemathek (seit 1963) im Filmhaus am Potsdamer Platz, in dem auch das „Arsenal – Institut für Film und Videokunst e. V.“, die jeweils angeschlossenen Verleihe, die DFFB (Berliner Filmhochschule) und eine umfangreiche Filmbibliothek zu finden sind. Statt technischer Grundlagen der Projektion (die folgerichtig im Technikmuseum Berlin zu sehen ist) starker Bezug auf Inhalte und Menschen (Schwerpunkt der Dauerausstellung ist der Marlene-Dietrich-Nachlass) mit Schlenker zum Filmtrick (Bereich zum Stop-Motion-Spezialisten Ray Harryhausen), zahlreiche Sonderausstellungen.
  • Filmmuseum Bendestorf. Das Museum befindet sich auf dem historischen Filmgelände Bendestorf, auf dem von 1947 bis 2005 knapp 100 abendfüllende Spielfilme und Filmserien entstanden.
  • Filmmuseum Schloss Ballenstedt. Das 2002 eröffnete Museum zeigt auf Schloss Ballenstedt Exponate aus über 130 Jahren Filmgeschichte.
  • MuMa-Forum. Im Januar 2022 wurde in Bielefeld das MuMa-Forum eröffnet, ein Filmmuseum, das den in Bielefeld geborenen Filmpionieren Friedrich Murnau und Joseph Massolle gewidmet ist.
  • Industrie- und Filmmuseum in Wolfen. Das Museum beschäftigt sich nicht mit dem (Kino)film, sondern dem Fotografischen Film. Die ehemalige Filmproduktionsstätte der Agfa legt den Schwerpunkt auf die Präsentation des Prozesses der Rohfilmherstellung für Fotoapparate.

Daneben gibt es in vielen städtischen Technikmuseen Ausstellungsbereiche zum Thema Foto- und Filmtechnik. Auch einige private Sammler stellen ihre Geräte aus.

Filmmuseen in anderen Ländern (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephan Ahrens: Mit Wolkenkratzer und Handtasche. Eine Geschichte des Filmmuseums, edition text + kritik, München 2024.
  • Rolf Aurich und Ralf Forster (Hg.): Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland. edition text + kritik, München 2015. (v. a. der Teil "Filmausstellungen", S. 97–135)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]