Fleury-devant-Douaumont

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Fleury-devant-Douaumont
Fleury-devant-Douaumont (Frankreich)
Fleury-devant-Douaumont (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meuse (55)
Arrondissement Verdun
Kanton Belleville-sur-Meuse
Gemeindeverband Grand Verdun
Koordinaten 49° 12′ N, 5° 26′ OKoordinaten: 49° 12′ N, 5° 26′ O
Höhe 227–390 m
Fläche 10,27 km²
Einwohner 0 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 0 Einw./km²
Postleitzahl 55100
INSEE-Code

Hinweistafel auf das zerstörte Dorf Fleury-devant-Douaumont

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Fleury-devant-Douaumont war bis zum Beginn der Schlacht um Verdun im Ersten Weltkrieg ein kleines französisches Bauerndorf im Département Meuse (in der Region Lothringen). Es lag im inneren Verteidigungsring Verduns und in strategisch entscheidender Lage vor Verdun zwischen dem Fort de Souville und der Ouvrage de Froideterre.

Village détruit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umgebung von Verdun 1916

Bei der Schlacht wurde das Dorf Fleury-devant-Douaumont, das im Verlauf der Kämpfe während des Jahres 1916 mehrmals den Besitzer wechselte, bis auf einzelne Steine völlig zerstört.

Es zählt heute zu den sogenannten Zerstörten Dörfern (Villages détruits), die nicht wiederaufgebaut wurden. Der ohnehin karge Boden der Maas-Höhen rund um die Gemeinde war verseucht durch Sprengstoffe, Munitionsreste, Giftgas, Leichen und Kadaver, so dass viele Bauern den Boden nicht mehr bestellen konnten. Insgesamt gibt es in Frankreich neun dieser völlig zerstörten Orte. Bei der Besichtigung des Geländes ist es immer noch ratsam, auf den Wegen zu bleiben, da weiterhin Blindgänger und anderes Kriegsgerät sowie menschliche Knochen zu finden sind.

Status[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedächtniskapelle Notre-Dame-de-l'Europe

Obwohl zerstört und ohne Einwohner, hat Fleury bis heute seinen Status als französische Gemeinde behalten. Der Ort hat eine Postleitzahl und es gibt einen Bürgermeister, der vom Präfekten des Departements Meuse bestimmt wird. Gleiches gilt für die anderen zerstörten und nicht wieder aufgebauten acht Ortschaften im ehemaligen Kampfgebiet der Zone rouge. Auf dem Platz des ehemaligen Bahnhofes des Dorfes wurde das vom Architekten Charles Legrand von 1963 bis 1967 konstruierte Mémorial de Verdun, eine Gedenkstätte mit Museum erbaut. Ende des 20. Jahrhunderts gab es den Versuch einer Neubesiedelung, die aber nach wenigen Jahren scheiterte. An der Stelle der alten Kirche wurde die Gedächtniskapelle Notre-Dame-de-l'Europe errichtet, der Zusatz de-l'Europe stammt aus dem Jahre 1979. Im selben Jahr wurde links neben dem Eingang eine Statue der Jungfrau Maria aufgestellt, deren Mantel einer europäische Flagge nachempfunden ist.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2019
Einwohner 0 5 5 4 5 0 0 0
Quellen: Cassini und INSEE

Symbol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fleury-devant-Douaumont gelangte noch einmal am 22. September 1984 durch die Begegnung von Staatspräsident Mitterrand und Bundeskanzler Kohl in die Weltpresse, als beide Hand in Hand vor dem Beinhaus von Douaumont der Toten der Schlacht um Verdun im Ersten Weltkrieg gedachten. Ihre Geste gilt als ein symbolischer Höhepunkt der deutsch-französischen Aussöhnung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fleury-devant-Douaumont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien