Flexdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flexdorf
Kreisfreie Stadt Fürth
Koordinaten: 49° 31′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 49° 30′ 42″ N, 10° 57′ 19″ O
Höhe: 295 m ü. NHN
Einwohner: 97 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90768
Vorwahl: 0911
Flexdorf Luftaufnahme (2020)
Flexdorf Luftaufnahme (2020)
Flexdorfer Straße 30: Bauernhof

Flexdorf (fränkisch: Flegs-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im nördlichen Stadtgebiet am linken Ufer der Zenn. Der Main-Donau-Kanal führt am östlichen Ortsrand vorbei. Am Nordwesten grenzt das Flurgebiet Steingäßlein an. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Vach zur Kreisstraße FÜs 1 (0,7 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Ritzmannshof (1,4 km östlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Vach (1,4 km nördlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1276 als „Flechsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens kann das althochdeutsche Wort „flëch“ (Landstrich, Platz, Stelle) sein oder aber auch der Familienname Fleck.[5] 1326 verkauften die Herren von Hohenlohe-Brauneck mit der Herrschaft Gründlach auch die Flexdorfer Mühle an die Nürnberger Burggrafen. Ab 1342 gelangte das Dorf in den Besitz von Nürnberger Bürgern und Stiftungen, darunter das Heilig-Geist-Spital und das Landalmosenamt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Flexdorf 7 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Grundherren waren die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Hof, 1 Mühle), Spitalamt (2 Höfe) und die Nürnberger Eigenherren von Haller (1 Gut), von Kreß (1 Gut) und von Oelhafen (1 Gut). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die Grundherren im Wechsel.[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Flexdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Vach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Vach zugeordnet.[7]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Flexdorf am 1. Juli 1972 ein Gemeindeteil der Stadt Fürth.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flexdorfer Straße 30: Bauernhof
  • Flexdorfer Straße 34: Stall und Scheune

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 69 58 57 53 56 48 48 73 62 74 97
Häuser[8] 6 7 6 8 7 10 12 29
Quelle [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trogbrücke des Main-Donau-Kanales über die Zenn (2010)

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Matthäus (Vach) gepfarrt.[6][17] Die Katholiken sind nach Herz Jesu (Mannhof) gepfarrt.[19]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flexdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 36. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „flegsdoʳf“.
  3. Gemeinde Fürth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 36f.
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 114.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 210 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1194, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1124 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1192 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  19. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 21. Juli 2023.