Florence Kiplagat

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Florence Kiplagat beim Berlin-Marathon 2011

Florence Jebet Kiplagat (* 27. Februar 1987 in Kapkitony, Distrikt Keiyo) ist eine kenianische Langstreckenläuferin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie begann nach der Mittelschule mit dem Laufen in der Hoffnung, ein Stipendium für die Vereinigten Staaten zu bekommen. Dieses kam zwar nicht zustande, dafür aber wurde sie für die Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2006 in Peking nominiert, wo sie Silber im 5000-Meter-Lauf gewann.

Im Jahr darauf wurde sie bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Mombasa Fünfte und gewann mit dem kenianischen Team die Silbermedaille. Aus einer erfolgreichen Bahnsaison, in der sie ihre 5000-Meter-Zeit auf 14:40,74 min verbesserte, zog sie sich wegen einer Schwangerschaft zurück. Nachdem sie im März 2008 eine Tochter zur Welt gebracht hatte, meldete sie sich in der Crosslauf-Saison 2008/09 zurück. Einem Sieg beim kenianischen Ausscheidungsrennen für die Weltmeisterschaften folgte die Goldmedaille bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Amman, wo sie sich am letzten Anstieg gegen ihre Landsfrau Linet Chepkwemoi Masai durchsetzte.[1] Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin wurde sie Zwölfte im 10.000-Meter-Lauf.

2010 gewann sie bei ihrem Debüt über diese Distanz den Lille-Halbmarathon.[2] Gut einen Monat später errang sie den Titel bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Nanning[3][4] 2011 startete sie beim Boston-Marathon erstmals über die 42,195-km-Distanz, musste aber aufgeben. Nach Triumphen beim Sapporo-Halbmarathon[5] und dem Halbmarathon Kärnten läuft[6] lief sie beim Berlin-Marathon einen Start-Ziel-Sieg heraus und bezwang dabei Irina Mikitenko und Weltrekordhalterin Paula Radcliffe.[7]

2013 gewann sie in 2:21:13 h zum zweiten Mal nach 2011 den Berlin-Marathon. Am 16. Februar 2014 gelang Kiplagat der bisher größte Erfolg, als sie beim Barcelona-Halbmarathon in 1:05:12 h, den bisherigen Halbmarathon-Weltrekord um 38 Sekunden verbesserte.[8]

Am 11. Oktober 2015 gewann sie den Chicago-Marathon in 2:23:33 h.

Florence Kiplagat ist 1,55 m groß und wiegt 42 kg. Sie ist seit 2007 mit ihrem Läuferkollegen Moses Cheruiyot Mosop verheiratet. Sie ist seit 2007 bei der kenianischen Polizei angestellt und wechselte 2008 zu Manager Gianni Demadonna und Trainer Renato Canova, nachdem sie zuvor von Jos Hermens’ Firma Global Sports betreut worden war. Ihr Onkel William Kiplagat ist ein erfolgreicher Marathonläufer.[9]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Veranstaltung Ort Disziplin Zeit (h) Platz
24. März 2007 Crosslauf-Weltmeisterschaften 2007 Kenia Mombasa 8 Kilometer 0:27:26 5
28. März 2009 Crosslauf-Weltmeisterschaften 2009 Jordanien Amman 8 Kilometer 0:26:13 1
4. Sep. 2010 Lille-Halbmarathon Frankreich Lille Halbmarathon 1:07:40 1
16. Okt. 2010 Halbmarathon-Weltmeisterschaften 2010 China Volksrepublik Nanning Halbmarathon 1:08:24 1
21. Aug. 2011 Kärnten läuft Osterreich Klagenfurt am Wörthersee Halbmarathon 1:08:02 1
25. Sep. 2011 Berlin-Marathon 2011 Deutschland Berlin Marathon 2:19:44 1
26. Feb. 2012 Roma – Ostia Italien Rom & Ostia (Rom) Halbmarathon 1:06:38 1
22. Apr. 2012 London-Marathon 2012 Vereinigtes Konigreich London Marathon 2:20:57 4
15. Feb. 2013 RAK-Halbmarathon Vereinigte Arabische Emirate Ra’s al-Chaima Halbmarathon 1:07:13 5
29. Sep. 2013 Berlin-Marathon 2013 Berlin Marathon 2:21:13 1
16. Feb. 2014 Barcelona-Halbmarathon Spanien Barcelona Halbmarathon 1:05:12 WR 1
13. Apr. 2014 London-Marathon 2014 London Marathon 2:20:24 2
15. Feb. 2015 Barcelona-Halbmarathon Barcelona Halbmarathon 1:05:09 WR 1
11. Okt. 2015 Chicago-Marathon 2015 Vereinigte Staaten Chicago Marathon 2:23:33 1
14. Feb. 2016 Barcelona-Halbmarathon Barcelona Halbmarathon 1:09:19 1
24. Apr. 2016 London-Marathon 2016 London Marathon 2:23:39 3
9. Okt. 2016 Chicago-Marathon 2016 Chicago Marathon 2:21:23 1

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1500 m: 4:09,0 min, 16. Juni 2007, Nairobi
  • 3000 m: 8:40,72 min, 8. Juli 2010, Lausanne
  • 5000 m: 14:40,14 min, 3. Juni 2009, Oslo
  • 10.000 m: 30:11,53 min, 14. Juni 2009, Utrecht (kenianischer Rekord)
  • 10-km-Straßenlauf: 31:02 min, 15. Februar 2015, Barcelona (Zwischenzeit)
  • 15-km-Straßenlauf: 46:14 min, 15. Februar 2015, Barcelona (Zwischenzeit)
  • 20-km-Straßenlauf: 1:01:54 h, 15. Februar 2015, Barcelona (Zwischenzeit)
  • Halbmarathon: 1:05:09 h, 15. Februar 2015, Barcelona
  • 25-km-Straßenlauf: 1:22:56 h, 29. September 2013, Berlin
  • 30-km-Straßenlauf: 1:39:11 h, 13. April 2014, London
  • Marathon: 2:19:44 h, 25. September 2011, Berlin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Florence Kiplagat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IAAF: Kiplagat commands the heights – Amman 2009 (Memento vom 31. März 2009 im Internet Archive). 29. März 2009
  2. IAAF: Fast Half Marathon debut for F. Kiplagat in Lille (Memento vom 10. September 2010 im Internet Archive). 6. September 2010
  3. IAAF: Kiplagat kicks to gold – Women’s Race – Nanning 2010 (Memento vom 18. Oktober 2010 im Internet Archive). 16. Oktober 2010
  4. IAAF: Kiprop and Kiplagat take home rare double Half Marathon champs victory – Nanning 2010 (Memento vom 18. Oktober 2010 im Internet Archive). 16. Oktober 2010
  5. IAAF: Njui and Kiplagat win in Sapporo (Memento vom 5. Juli 2011 im Internet Archive). 3. Juli 2011
  6. Kleine Zeitung: In Österreich lief noch keine Frau so schnell (Memento vom 3. Oktober 2011 im Internet Archive). 22. August 2011
  7. Frank Bachner: Berlin-Marathon: Aus Versehen gewonnen. In: Der Tagesspiegel. 25. September 2011
  8. HDsports.at: Wahnsinn: Kenianerin pulverisiert Halbmarathon-Weltrekord. 16. Februar 2014
  9. IAAF: A runner by default, Kiplagat now targets the ultimate prize – Amman 2009 (Memento vom 27. März 2009 im Internet Archive). 25. März 2009