Flughafen Buenos Aires–Jorge Newbery

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Aeroparque Jorge Newbery
Kenndaten
ICAO-Code SABE
IATA-Code AEP
Koordinaten

34° 33′ 33″ S, 58° 24′ 56″ WKoordinaten: 34° 33′ 33″ S, 58° 24′ 56″ W

Höhe über MSL 5 m  (16 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km von Buenos Aires
Straße Av. Rafael Obligado s/n°
Nahverkehr Busse
Basisdaten
Eröffnung 1948
Betreiber Aeropuertos Argentina 2000
Fläche 138[1] ha
Terminals 1
Passagiere 13.261.437[2] (2017)
Luftfracht 2.055 t[2] (2017)
Flug-
bewegungen
123.077[2] (2017)
Start- und Landebahn
13/31 2100 m × 40 m Beton



i7 i11 i13

Der Aeroparque Jorge Newbery (IATA-Code: AEP, ICAO-Code: SABE) ist der Stadtflughafen von Buenos Aires. Er liegt im Stadtteil Palermo direkt am Ufer des Río de la Plata.

Benannt wurde der Flughafen nach dem argentinischen Flugpionier und Ingenieur Jorge Newbery (* 1875; † 1914).

Der „Aeroparque“, wie er meistens genannt wird, wird hauptsächlich für Inlandsflüge verwendet. Er hat im argentinischen Flugverkehr die Funktion der wichtigsten Drehscheibe: Viele Inlandsverbindungen sehen ein Umsteigen an diesem Flughafen vor. In die Nachbarländer werden auch internationale Flüge durchgeführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flughafen wurde nach langer Planung 1947 eröffnet, das Terminal 1951 fertig gestellt. Der Flughafen hat seit den 1980er Jahren mit einer chronischen Überlastung zu kämpfen, die nicht durch eine Erweiterung gelöst werden kann, da sich um den Flughafen wichtige Straßen sowie Wohngebiete befinden. In den 1990er-Jahren wurde daher überlegt, den Flughafen durch das Anlegen einer künstlichen Insel auf dem Río de la Plata, einer sogenannten Aeroisla, zu erweitern. Dieses Projekt verlief jedoch genauso im Sand wie der Vorschlag, den Flughafen ganz zu schließen und stattdessen den weiter außerhalb gelegenen Flughafen Ezeiza stark zu erweitern. Seit 1999 wird der Flughafen von Aeropuertos Argentina 2000 betrieben.

Ende 2010 wurde der Flughafen für mehrere Wochen geschlossen und generalüberholt. Vor allem die Start- und Landebahn ist dabei erneuert worden.[3]

Verkehrszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery – Verkehrszahlen 2001–2017[2]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht (Tonnen) Flugbewegungen
2017 13.261.437 2.055 123.077
2016 11.661.528 1.736 121.882
2015 10.825.986 7.394 120.492
2014 10.255.541 5.581 115.389
2013 9.552.504 14.562 114.282
2012 8.849.465 14.366 115.638
2011 8.250.971 18.285 113.786
2010 7.558.149 18.945 104.857
2009 6.449.344 13.700 91.676
2008 5.687.221 14.690 85.793
2007 5.665.808 14.078 81.340
2006 5.289.074 13.471 79.223
2005 5.372.195 26.415 77.742
2004 5.245.923 30.312 84.844
2003 4.608.377 39.748 79.999
2002 4.519.424 37.053 91.350
2001 5.244.257 35.757 115.673

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 11. Januar 1957 verunglückte eine Vickers Viking 1B der argentinischen Líneas Aéreas del Estado (LADE) (T-11) beim Start vom Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery. Bei Seitenwind kollidierte das Flugzeug mit Bäumen, überquerte eine Straße und krachte in den Club de Pescadores am Ufer des Rio de la Plata. Von den 32 Insassen kamen 17 ums Leben, drei Besatzungsmitglieder und 14 Passagiere. Außerdem wurde ein Fußgänger getötet.[5]
  • Am 30. Juni 1961 wurde eine Curtiss C-46A-55-CK Commando der argentinischen Transcontinental - TSA (LV-FTO) im Anflug auf den Flughafen Buenos Aires–Jorge Newbery gegen einen 8 Meter hohen Eisenbahnsignalmast geflogen, noch 1,3 Kilometer von der Landebahn entfernt. Die Maschine stürzte ab und fing Feuer. Durch diesen CFIT (Controlled flight into terrain) wurden von den 35 Insassen 24 getötet, zwei Besatzungsmitglieder und 22 Passagiere.[6]
  • Am 17. Dezember 1969 fiel an einer Curtiss C-46A-45-CU Commando der argentinischen Austral Líneas Aéreas (LV-GEB) in 90 Meter Höhe beim Start vom Flughafen Buenos Aires–Jorge Newbery das Triebwerk Nr. 1 (links) aus, da die Tankwahlschaltung falsch vorgenommen worden war. Da die Höhe nicht gehalten werden konnte, musste eine Notlandung auf einem kleinen Sportplatz vorgenommen werden. Dabei wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Beide Piloten, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[7]
  • Am 11. Mai 1975 geriet eine Vickers Viscount 769D der uruguayischen PLUNA (CX-AQO) bei der Landung auf dem Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery von der Landebahn ab und geriet in schlammigen Untergrund. Alle 57 Insassen, die fünf Besatzungsmitglieder und 52 Passagiere, überlebten den Unfall. Das Flugzeug wurde allerdings irreparabel beschädigt.[8][9]
  • Am 7. Mai 1981 stürzte eine BAC 1-11-529FR der argentinischen Austral Líneas Aéreas (LV-LOX) im Landeanflug auf den Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery in den Río de la Plata, wobei keine der 31 Personen an Bord den Unfall überlebte. In der Nähe eines heftigen Gewitters hatten die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug verloren.[10]
  • Am 31. August 1999 verunglückte eine Boeing 737-200 der argentinischen Líneas Aéreas Privadas Argentinas (LV-WRZ) beim Start vom Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery. Die Flugbesatzung übersah aufgrund ihres allgemein disziplinlosen Verhaltens im Cockpit, dass sie vergessen hatte, die Auftriebshilfen für den Start auszufahren. Obwohl beim Beschleunigen ein schrilles Warnsignal ertönte, das die Besatzung auf ihren Fehler aufmerksam machte, brach diese den Startvorgang nicht ab. Die Maschine hob kaum vom Boden ab, schoss über das Startbahnende hinaus, riss mit dem Triebwerk einen vorbeifahrenden PKW mit und raste in eine Industriegasanlage, die daraufhin explodierte. Von den 103 Insassen der Maschine kamen 63 ums Leben, ebenso die beiden Personen im Auto (siehe auch LAPA-Flug 3142).[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aeroparque Jorge Newbery – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aeroparque. AA2000.com.ar, abgerufen am 27. Juni 2018 (englisch).
  2. a b c d e Estadísticas. ORSNA.gob.ar, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. November 2018; abgerufen am 27. Juni 2018 (spanisch).
  3. History. AA2000.com.ar, abgerufen am 27. Juni 2018 (englisch).
  4. Flugunfalldaten und -bericht Viking 1B T-4 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022.
  5. Flugunfalldaten und -bericht Viking 1B T-11 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022.
  6. Flugunfalldaten und -bericht C-46 LV-FTO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Oktober 2023.
  7. Flugunfalldaten und -bericht C-46 LV-GEB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. Januar 2024.
  8. Flugunfalldaten und -bericht Viscount 769D CX-AQO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. März 2021.
  9. Rayner G. C. Kittle: The Vickers Viscount. Air-Britain (Historians), Staplefield 2008, ISBN 978-0-85130-401-4, S. 307.
  10. Unfallbericht BAC-111-500 LV-LOX, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Februar 2019.
  11. Unfallbericht B-737-200 LV-WRZ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2019.