Flughafen Sitten

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Aéroport de Sion
Flughafen Sitten
Sitten (Kanton Wallis)
Sitten (Kanton Wallis)
Sitten
Lokalisierung von Kanton Wallis in Schweiz
Kenndaten
ICAO-Code LSGS / LSMS
IATA-Code SIR
Koordinaten

46° 13′ 9″ N, 7° 19′ 37″ OKoordinaten: 46° 13′ 9″ N, 7° 19′ 37″ O

Höhe über MSL 482 m (1.582 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 3 km von Sion
Strasse Autobahn A9
Basisdaten
Eröffnung Juni 1935[1]
Betreiber Aéroport de Sion
Terminals 1
Passagiere 35'929 (2022)[2]
Flug-
bewegungen
43'586 (2022)[2]
Kapazität
(PAX pro Jahr)
2600 pro Tag (2007)
Beschäftigte 39
Start- und Landebahnen
07/25 2000 m × 40 m Asphalt
07/25 GRASS 660 m × 30 m Gras
Webseite
sionaeroport.ch



i7 i11 i13

Der Flughafen Sitten (französisch Aéroport de Sion, IATA-Code: SIR, ICAO-Code: LSGS) ist ein Regionalflughafen und ehemaliger Reduitflugplatz der Schweizer Luftwaffe in Sitten (Schweiz). Die wichtigste Fluggesellschaft am Flughafen ist die schweizerische Air-Glaciers. Sie ist im Kanton Wallis neben Air Zermatt auch für die Luftrettung zuständig. Daneben bieten mehrere Anbieter touristische Alpenrundflüge mit Kleinflugzeugen oder Helikoptern an.[3] Ein Grossteil der Flüge sind nicht kommerzieller Art, etwa die von Flugschulen. Auf dem Flughafen können maximal eine Boeing 737 oder ein Airbus A320 (von der Grösse des Flugzeuges her) landen und zu einem Zeitpunkt abgefertigt werden.

Fluggesellschaften und Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1996 und 2005 gab es in Sitten auch Linienverkehr.[4] In den Jahren 2018 und 2019 nahm die Swiss saisonal gewisse Flüge nach Zürich und London Heathrow auf, diese werden von Helvetic Airways durchgeführt.

Es waren weitere Linienflüge geplant: Ab dem Winterflugplan 2017 wollte die virtuelle irische Fluggesellschaft PowdAir sechs Destinationen im Vereinigten Königreich sowie den Flughafen Hamburg und Flughafen Antwerpen von ihrer geplanten Basis am Flughafen Sitten aus bedienen.[5][6] Aufgrund finanzieller Engpässe wurde die Aufnahme von Flügen Anfang Dezember 2017 auf unbestimmte Zeit verschoben.[7] Die Fluggesellschaft wurde nie gestartet.[8] Ihre Flüge sollten von der dänischen Fluggesellschaft Backbone durchgeführt werden. Diese stellte im Januar 2018 den Geschäftsbetrieb ein und eröffnete das Insolvenzverfahren.[9]

Im Sommer 2022 stellte sich die Situation so dar:[10]

Fluggesellschaft Ziele
Helvetic Airways (Charter) Palma de Mallorca

(saisonal)[11]

Aero London Farnborough (saisonal)
Air Mountain Calvi (saisonal)
Air Mountain Figari (saisonal)
Air Mountain St. Tropez (saisonal)
Air Mountain[12] Rom (saisonal)

Zahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2020 zählte der Flughafen 21'701 Passagiere (2015 waren es 32'544) und 37'348 Flugbewegungen (2015 waren dies 40'242).[2]

Für An- und Abflüge stehen in Sitten eine befeuerte Hartbelagpiste von 2000 m Länge und eine Graspiste von 660 m Länge zur Verfügung. Der Flughafen könne bis zu 2600 Passagiere pro Tag abfertigen (Angabe aus 2007).

«Air Shows» in Sitten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. und 15. Juni 1986 fand eine Airshow statt, die ca. hunderttausend Zuschauer besucht haben dürften. Bei dieser Gelegenheit landete eine Airbus A310 der Swissair in Sitten.[13]

Weitere Airshows fanden 1997 und 2011 statt.[14]

Vom 15. bis 17. September 2017 fand die vorerst letzte Airshow statt. Die Besucherzahl wurde auf über 50'000 geschätzt.[15]

Eine für 2021 geplante weitere Airshow wurde im März 2019 abgesagt, weil einerseits ein Defizit von rund 100'000 Franken für die letzte Ausgabe entstanden war und auch logistische Probleme die Vorbereitung erschwerten.[16]

Militärische Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schweizer Luftwaffe nutzte Sitten als einen ihrer vier Jetflugplätze neben Payerne, Meiringen und Emmen. Es handelte sich dabei um das Flugplatzkommando 14 Sion. Nebst den Propellerflugzeugen Pilatus PC-6, Pilatus PC-7, Pilatus PC-9, Pilatus PC-21 und Hubschraubern wurde er von den Kampfjets F/A-18 und F-5 Tiger genutzt. Er war die Heimatbasis der Milizpilotenstaffeln Fliegerstaffel 19 Swans mit F-5E. Sitten ist mit einer Kabelfanganlage für Fanghakenlandungen der F/A-18 ausgerüstet. Die Autobahn A9 wurde so gebaut, dass sie bei Bedarf als Start- und Landepiste für Militärflugzeuge genutzt werden konnte.[17] Mit dem Stationierungskonzept der Armee war vorgesehen, dass sich die Luftwaffe nach 2018 von Sitten zurückzieht und dieses nur noch als rein ziviler Flugplatz betrieben wird, jedoch als Ausweichflugplatz für die Kampfjets nutzbar bleibt. Die Luftwaffe hatte im Spätherbst 2016 die Piste nochmals saniert.[18]

Mehrere F5-Tiger der Schweizer Luftwaffe in Sitten

Ab 1. Januar 2022 soll der Flughafen in zivile Verantwortung übergeben werden, eine entsprechende Vereinbarung wurde 2017 unterzeichnet. Bis Ende 2021 hat das VBS die Flugplatzinfrastrukturen weiter unterhalten. Sitten bleibt gegen Zahlung einer jährlichen Pauschale von 300'000 Franken Ausweichflugplatz bei Notfällen. Die Lernwerkstätte für Polymechaniker blieb bestehen (bis 2029).[19]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standorte der 11 Schweizer Regionalflughäfen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flughafen Sitten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte des Flughafens Sion. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 1. Juni 2023.
  2. a b c Kennzahlen und Karte. In: sionaeroport.ch. Sion Flughafen, abgerufen am 7. Februar 2023.
  3. Air Taxi auf sionaeroport.ch
  4. BAZL – Schweizerische Zivilluftfahrt 2007 (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)
  5. Powdair delays ticket sales, confirms winter 2017 start date. CH-Aviation, 14. Mai 2017.
  6. PowdAir verbindet Hamburg neu mit Sitten/Sion in der Schweiz. Flughafen Hamburg, 13. Juni 2017.
  7. Powdair hebt nicht ab. Aero Telegraph, 4. Dezember 2017.
  8. Not Launched auf ch-aviation.com
  9. Powdair-Aus zwingt Backbone zum Grounding. Aero Telegraph, 19. Januar 2018
  10. aeroport-sion.ch – Destinationen, abgerufen am 6. Januar 2020
  11. Julian Witschi: Berner Fluggesellschaft FlyBAIR führt 2021 keine Flüge durch. In: Berner Zeitung. 4. März 2021, abgerufen am 30. März 2021.
  12. Air Mountain. Abgerufen am 14. September 2022.
  13. Air Show Sion 86
  14. Breitling Sion Airshow 2011 auf swiss-wings.ch vom 15. September 2011
  15. A400M kommt nach Sion. Fliegerweb, abgerufen am 5. September 2017
  16. Keine Airshow 2021 1815.ch vom 24. März 2019
  17. Uno Zero Zero – Ein Jahrhundert Schweizer Luftwaffe. Aeropublications, Teufen/ZH 2013, ISBN 978-3-9524239-0-5, S. 230.
  18. «L'aviation militaire à Sion après 2017? Pas exclu», 20Minuten, 17. September 2015
  19. Militärflugplatz Sitten: Weichen für den Übergang in zivile Hände sind gestellt vtg.admin.ch vom 7. Dezember 2016