Frank Wisner

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Frank G. Wisner

Frank George Wisner (auch Frank G. Wisner II; * 1938 in New York City) ist ein US-amerikanischer Diplomat.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abschluss in Princeton 1961 begann Wisner seine Karriere im diplomatischen Dienst. Nach einem Arabisch-Kurs wurde er in Algier eingesetzt. Für seinen nächsten Dienstposten wurde er 1964 zur USAID nach Vietnam abgeordnet.

Ab 1968 war Wisner im Außenministerium für Tunesien zuständig. 1971 wurde er an die US-amerikanische Botschaft in Tunis entsandt. Nach einer kurzen Tätigkeit an der US-Botschaft in Dhaka kehrte Wisner nach Washington zurück. Während der Amtszeit von Außenminister Cyrus Vance stieg Wisner zum Abteilungsleiter auf.[1] Er war Botschafter der USA in Sambia (1979–82), in Ägypten (1986–91), auf den Philippinen (1991–92) und in Indien (1994–97). Zwischenzeitlich war er Staatssekretär im Außenministerium für internationale Sicherheitsfragen (Under Secretary of State for International Security Affairs) von 1992 bis 1993 sowie Staatssekretär im Verteidigungsministerium für politische Angelegenheiten (Under Secretary of Defense for Policy) von 1993 bis 1994. Im Jahr 2005 wurde er zudem als Special Representative für die Verhandlungen über den Kosovo bestellt.[2]

Seit seinem Ausscheiden aus dem Öffentlichen Dienst war Wisner in verschiedenen Beraterfunktionen tätig, darunter auch in einer Kanzlei, die für die ägyptische Regierung arbeitete.[3]

Laut New York Times gilt Wisner als persönlicher Freund von Husni Mubarak.[4] Er war während der Revolution in Ägypten 2011 Sonderbotschafter der US-Regierung in Kairo.[1] Am 5. Februar 2011, nach seiner Rückkehr in die USA, distanzierte sich die US-Regierung von Aussagen Wisners über den vorläufigen Verbleib Mubaraks an der Macht.[5] Frank Wisner ist Angestellter[6] der New Yorker und Washingtoner Anwaltskanzlei Patton Boggs, welche angibt „to advise the Egyptian military, the Egyptian Economic Development Agency, and has handled arbitrations and litigation on the [Mubarak] government's behalf in Europe and the US“.[7]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Wisner war mit Christine de Ganay, der Stiefmutter von Nicolas Sarkozy, französischer Präsidenten von 2007 bis 2012, verheiratet.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Matthias Rüb: Obamas Mann in Kairo. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. Februar 2011, abgerufen am 4. Februar 2011.
  2. Department Of State: Appointment of Ambassador Frank G. Wisner As The Special Representative of the Secretary of State to the Kosovo Status Talks. 19. Dezember 2005, abgerufen am 6. Januar 2020 (englisch).
  3. Robert Fisk: US envoy's business link to Egypt. In: The Independent. Abgerufen am 9. Februar 2011.
  4. Dorothea Hahn: Die Wende von Washington. In: die tageszeitung. 2. Februar 2011, abgerufen am 4. Februar 2011.
  5. USA distanzieren sich vom Sondergesandten. In: Frankfurter Rundschau. 5. Februar 2011, abgerufen am 7. Februar 2011.
  6. Ambassador Frank G. Wisner Foreign Affairs Advisor. In: www.pattonboggs.com. 2011, archiviert vom Original am 8. Februar 2011; abgerufen am 11. Februar 2011 (englisch).
  7. US envoy's business link to Egypt. In: The Independent. 7. Februar 2011, abgerufen am 11. Februar 2011.
  8. Frank G. Wisner. (Biography) Wharton Global Business Forum, archiviert vom Original am 21. Mai 2012; (englisch).