Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg

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Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg
Neubau des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg
Schulform Sprachliches und Humanistisches Gymnasium
Schulnummer 0032[1]
Gründung 1890
Adresse

Franz-Ludwig-Straße 13
96047 Bamberg

Ort Bamberg
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 53′ 35″ N, 10° 53′ 43″ OKoordinaten: 49° 53′ 35″ N, 10° 53′ 43″ O
Träger Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg
Schüler 728 (Stand 2022/23)[1]
Lehrkräfte 63 (Stand 2022/23)[1]
Leitung Saskia Hofmeister[2]
Website www.franz-ludwig-gymnasium.de

Das staatliche Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg (FLG), ehemals Neues Gymnasium Bamberg (NG) ist ein sprachliches und humanistisches Gymnasium in Bamberg, Oberfranken. Es ist benannt nach dem Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal, der sich im 18. Jahrhundert als Bildungs- und Sozialreformer auszeichnete.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neues Gymnasium, 1891

Am 1. Oktober 1890 wurde die Schule als zweites Bamberger Gymnasium unter dem Namen Neues Gymnasium eröffnet. Während das Alte Gymnasium nur für katholische Jungen zugänglich blieb, wurde mit Verfügung des Kultusministeriums das Neue Gymnasium auch für Mädchen sowie evangelische und jüdische Schüler geöffnet.

1938, als die Nationalsozialisten die Gymnasien in „Deutsche Oberschulen“ umwandelten, konnte die Schule als einziges Gymnasium in Oberfranken die Tradition des Humanistischen Gymnasiums mit den Fächern Griechisch und Latein weiterführen, so dass nach 1945 keine grundsätzliche Änderung nötig war.

Nach Fertigstellung des Neubaus zwischen Haupt- und Rückgebäude 1963 führte die Schule neben dem humanistischen auch einen neusprachlichen Zweig mit der Sprachenfolge Latein, Englisch, Französisch ein.

1965 erhielt die Schule den Namen Franz-Ludwig-Gymnasium nach dem vorletzten Bamberger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1730–1795), der sich als Sozialreformer und Förderer von Schule und Wissenschaft besondere Verdienste erworben hat.

Mit Beginn des Schuljahres 1974 wurde das Kollegstufenmodell in der 11. Jahrgangsstufe eingeführt.

Februar 1979 wurde an der Schule ein pädagogisches Seminar für die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde eingerichtet. Später kamen die Fächer katholische Religionslehre, Englisch, Mathematik, Physik und zuletzt Geografie hinzu. Die Lehrerausbildung in katholischer Religionslehre wurde mittlerweile am Franz-Ludwig-Gymnasium wieder eingestellt.

1998 richtete die Schule einen neuen Zweig mit Englisch als erster Fremdsprache ein. Die beiden anderen Zweige blieben bestehen. Die Schülerzahl stieg in den folgenden Jahren an.

2005 wurde der Neubau an der Luisenstraße eingeweiht.

Nach dem Abriss des alten Zwischenbaus begann 2007 der Neubau einer Zweifach-Turnhalle, die im Oktober 2008 fertiggestellt wurde.

Neben dem Sprachunterricht in Latein, Englisch, Französisch, Altgriechisch und Spanisch gab es auch schon Wahlunterricht in Russisch, Italienisch und Chinesisch.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf das Dach des Franz-Ludwig-Gymnasiums und den Turm der Erlöserkirche am gegenüberliegenden Ufer des Main-Donau-Kanals

Das Franz-Ludwig-Gymnasium liegt in der Bamberger Innenstadt zwischen Zentralem Omnibusbahnhof und Gericht, direkt am Main-Donau-Kanal (Heinrichsdamm).

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Schließung des Erzbischöflichen Knabenseminars Ottonianum im Jahr 1999 war das Franz-Ludwig-Gymnasium die Schule der „Ottonianer“.

Ebenfalls bis 1999 waren seit Gründung des Gymnasiums alle Schulleiter Altphilologen (zuletzt Alfons Neudecker).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1890–1907: Andreas Schmitt[3]
  • 1907–1923: Eugen Brand[3]
  • 1923–1930: Heinrich Januel[3]
  • 1930–1940: Wilhelm Schäfer[3]
  • 1940–1945: Julius Andreae[3]
  • 1945–1948: Wilhelm Schäfer[3]
  • 1948–1951: Valentin Wiesner (zugleich Absolvent des Gymnasiums)[3]
  • 1951–1959: Karl Full[3]
  • 1959–1967: Eugen Liesering[3]
  • 1967–1982: Anton Fichtl[3]
  • 1982–1994: Franz Bauer[3]
  • 1994–1999: Alfons Neudecker (zugleich Absolvent des Gymnasiums)[3]
  • 1999–2008: Hans Göldel[3]
  • 2008–2012: Heinz Pfuhlmann[3]
  • 2012–2017: Martin Rohde
  • 2017–2022: Rainer Herzing
  • Seit 2022: Saskia Hofmeister

Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gotthold Sabel (1852–1909), kgl. bayerischer Kirchenrat und Heraldiker
  • Adolf Eckstein (1857–1935), Stadtrabbiner von Bamberg, seit der Gründung 1890 verantwortlich für den israelitischen Religionsunterricht
  • Adam Senger (1860–1935), ehemaliger Weihbischof im Erzbistum Bamberg
  • Sebastian Schlittenbauer (1874–1936), Politiker (BVP), von 1911 bis 1913 Lehrer für die philologisch-historischen Fächer
  • Joseph Otto Kolb (1881–1955), ehemaliger Erzbischof von Bamberg (zugleich Absolvent des Gymnasiums)
  • Peter Schneider (1882–1958), fränkischer Heimatforscher und Lehrer für Alte Sprachen, Germanistik, Geschichte und Geographie
  • Hans Fiedler (1891–1989), Kunsthistoriker
  • Gottfried Diener (1907–1987), Altphilologe und Goetheforscher (zugleich Schüler des Gymnasiums)
  • Günter Wojaczek (1932–1997), Altphilologe und Fachdidaktiker der Alten Sprachen, war an dieser Schule Fachbetreuer für Alte Sprachen und Kollegstufenbetreuer (zugleich Absolvent des Gymnasiums)
  • Hubert Sowa (* 1954), Kunstpädagoge und Kunstdidaktiker; emeritierter Professor für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
  • Ulrike Stadler-Altmann (* 1968), Bildungswissenschaftlerin

Absolventen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eugen Brand: Die ersten 25 Jahre des Neuen Gymnasiums Bamberg : (1890–1915), Gärtner, Bamberg 1915 (Digitalisat)
  • 50 Jahre Neues Gymnasium Bamberg 1890-1940: Festschrift anläßlich des 50jährigen Bestehens der Anstalt (1. Oktober 1940), Hrsg. v. Studiendirektor Julius Andreae, St.-Otto-Verlag Schrödter, Bamberg 1940.
  • Elmar Büttner: Chronik des Neuen Gymnasiums Bamberg von 1890-1965, Bamberg 1965
  • Neues Gymnasium Bamberg. Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg. 1890-1990. Festschrift, Hrsg. v. Einwich, Friedrich/Schmitt, Alfred, Fränkischer Tag, Bamberg 1990.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. Januar 2024.
  2. Direktorat – FLG. Abgerufen am 27. Januar 2024 (deutsch).
  3. a b c d e f g h i j k l m n Ehemalige Schulleiter des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg