Franz Damian Görtz

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Franz Damian Görtz

Franz Damian Görtz (* 2. Februar 1788 in Oberwesel; † 2. Februar 1865 in Trier) war von 1829 bis 1840 Landrat des Kreises Merzig[1] und 1841–1848 Oberbürgermeister und Landrat in Trier[2].

Görtz war ein Sohn des Deputierten des Obererzstiftes Johann Theodor Görtz und dessen Gattin Ludovika, geb. Artz. Er wurde zunächst durch einen Hauslehrer unterrichtet. Er besuchte das Gymnasium in Münstermaifeld und absolvierte ab 1803 das Gymnasium in Aschaffenburg. Von 1804 bis 1807 studierte er in Würzburg und Heidelberg Rechtswissenschaften. Von Juli bis August 1818 nahm er nach dem Tod von Jakob Staadt auftragsweise die Verwaltung des Kreises Saarburg wahr.[3] 1829 wurde er Landrat in Merzig, 1834/35 war er in Personalunion kommissarischer Leiter der Regierung im vormaligen Fürstentum Lichtenberg und späteren Kreis St. Wendel,[4] wenige Jahre später (1839) wurde er Landrat des Stadtkreises Trier. Zugleich wurde er kommissarischer Oberbürgermeister in Trier. Görtz war wegen seiner preußenfreundlichen Haltung bei der Bevölkerung unbeliebt. Während der Revolution von 1848 wurde in der Nacht zum 8. April ein Anschlag auf sein Wohnhaus verübt. Die Scheiben wurden eingeworfen und Görtz floh durch den Garten. Nach diesem Angriff reichte er einen Antrag auf Beurlaubung ein, der mit seiner Pensionierung im gleichen Jahr endete. Eine spätere Rückkehr ins Amt wurde unter Berufung auf sein fortgeschrittenes Alter ausgeschlossen.

Görtz, der mit Anna Maria Antonia, geb. Cardon verheiratet war, ist auf dem Trierer Hauptfriedhof bestattet; das Grab an der südlichen Außenmauer des Friedhofes ist erhalten geblieben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Bauer: Preußen an der Saarschleife. Landräte, Verwaltung und Volksvertretung im Kreis Merzig 1816–1945. Merziger Druckerei und Verlag GmbH, Merzig 1999, ISBN 3-923-754-54-X, S. 48–52.
  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 472 f.
  • Hubert Schiel: Die Umwelt des jungen Karl Marx. Ein unbekanntes Auswanderungsgesuch von Karl Marx. Lintz, Trier 1854.[5]
  • Hubert Schiel: Die Trierer Oberbürgermeister des 19. Jahrhunderts nach ihren Personalakten. In Kurtiererisches Jahrbuch. 1967, S. 100–115.
  • Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 136.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Landräte des Kreises Merzig-Wadern von 1816 bis heute
  2. Biogr. Anm. in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
  3. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 473.
  4. Johannes Naumann: 175 Jahre Landkreis St. Wendel. In: Heimatbuch des Landkreises St. Wendel 31 (2007/09), S. 123–131, S. 127.
  5. Karl Marx an Franz Damian Görtz 17. Oktober 1845 und 10. November 1845. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) Dritte Abteilung. Briefwechsel. Band 1. Karl Marx Friedrich Engels. Briefwechsel bis April 1846. Dietz Verlag, Berlin 1975, S. 278–279.