Franz Fortunat von Isselbach

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Franz Fortunat von Isselbach, gestochen von Peter Schenk dem Älteren

Franz Fortunat von Isselbach (* 13. Februar 1663; † 19. August 1734 in Mannheim) war ein Freiherr sowie Generalfeldzeugmeister der kurpfälzischen und der Kaiserlichen Armee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über seine Herkunft und sein Leben ist wenig bekannt. Als Oberstleutnant im Herbersteinschen Regiment nahm ihn Kaiser Leopold I. am 19. November 1698, unter Berufung auf den angeblich althergebrachten Freiherrenenstand, in diese Adelsklasse auf.[1] Im Dreißigjährigen Krieg tritt ein Georg Friedrich von Isselbach als Hofrat in bayerischen Diensten auf, bei dem es sich vermutlich um seinen Vorfahren handelt.[2]

Am 8. Oktober 1704 avancierte Franz Fortunat von Isselbach zum kaiserlichen Generalfeldwachtmeister, dann zum kurpfälzischen Generalleutnant. Im Spanischen Erbfolgekrieg focht er unter Prinz Eugen von Savoyen auf dem italienischen Kriegsschauplatz, wobei er sich im September 1706, in der Schlacht bei Turin hervortat[3] und im November des Jahres die belagerte Stadt Tortona einnahm.[4] In diesem Krieg wurde er Feldmarschallleutnant. 1706–1714 amtierte Isselbach als Militärgouverneur von Heidelberg.[5] Franz Fortunat von Isselbach erhielt am 19. August 1717 die Ernennung zum kaiserlichen, bald darauf auch zum kurpfälzischen Generalfeldzeugmeister sowie zum Gouverneur von Mannheim. Ab 1721 fungierte er als Oberbefehlshaber der Kurpfälzischen Armee.

Um 1714 erwarb Isselbach die Burg zu Bertoldsheim und ließ sie 1717–1730 durch den Baumeister Gabriel de Gabrieli zu einem repräsentativen Barockschloss umbauen, das bis heute existiert.[6] Außerdem besaß er die Ortschaften Trugenhofen und Natterholz. Pachtweise gehörte ihm von 1728 bis 1733 auch der Dienheimer Hof in Bad Kreuznach.[7][8]

General von Isselbach starb am 19. August 1734 zu Mannheim; der zeitgenössische Nachruf von Michael Ranft bezeichnet ihn als den „vornehmsten General in kurpfälzischen Diensten“. Sein Grab mit Epitaph befand sich in der nicht mehr existenten Kapuzinerkirche Mannheim, die Epitaphinschrift wird im „Thesaurus Palatinus“ des Johann Franz Capellini von Wickenburg überliefert.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Ranft: Der genealogische Archivarius, IX. Teil, Leipzig, 1734, S. 482–483 (Digitalscan)
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 4, S. 598, Leipzig, 1863 (Digitalscan)
  • Johann Matthias Steudlin: Lettres et memoires du Baron de Pollnitz, Frankfurt, 1738 (Digitalscan)
  • Mannheimer Geschichtsblätter: Monatschrift für die Geschichte, Altertums- und Volkskunde Mannheims und der Pfalz, Neue Folge, Band 1, 1994, S. 144 (Ausschnittscan)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich, Band 2, S. 254, Schloss Senftenegg, Niederösterreich, 1970; (Ausschnittscan)
  2. Webseite zu Georg Friedrich von Isselbach
  3. Johann Christian Herchenhahn: Geschichte der Regierung Kaiser Josephs, des Ersten, Crusius Verlag, Leipzig, 1786, S. 745 u. 746; (Digitalscan)
  4. Geschichte des k.k. Infanterie-Regiments Leopold II., König der Belgier, Nr. 27 von dessen Errichtung 1682 bis 1882, 1882, S. 121; (Ausschnittscan)
  5. Webseite des Heidelberger Geschichtsvereins
  6. Webseite zu Schloss Bertoldsheim
  7. Walther Zimmermann: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach, Neuauflage, Deutscher Kunstverlag, 1972, S. 98, ISBN 3-422-00540-4; (Ausschnittscan)
  8. Ansicht des Dienheimer Hofes in Bad Kreuznach (Memento des Originals vom 14. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreuznacher-altstadt.de
  9. Digitalscan aus dem Thesaurus Palatinus