Franz Josef Czernin

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Franz Josef Czernin (2013)

Franz Josef Czernin (* 7. Jänner 1952 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller. Er entstammt dem böhmischen Uradelsgeschlecht Czernin von Chudenitz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Czernin legte 1971 die Matura ab und studierte von 1971 bis 1973 an der Indiana University. Danach lebte er an verschiedenen Orten Österreichs, seit 1980 hauptsächlich in Rettenegg (Steiermark).

Czernin schrieb Aphorismen, Prosa (auch theoretische und kritische Werke), am Rande auch dramatische Werke, vor allem aber experimentelle, von der Wiener Gruppe beeinflusste Lyrik. Er beschäftigte sich auch mit traditionellen Gedichtformen wie Sonetten, Terzinen oder Sestinen.

1987 veröffentlichte er zusammen mit Ferdinand Schmatz im Residenz Verlag einen Band, für den die beiden absichtlich schlechte Gedichte schrieben, wie sie im direkt darauf folgenden Enthüllungsbuch darlegten. Sie taten das, um die Urteilskriterien des Verlags und den österreichischen Literaturbetrieb in Frage zu stellen.

Seit 2008 ist Czernin Mitglied der Darmstädter Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In Österreich gehört er der Künstlervereinigung MAERZ an.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ossa und pelion (1979)
  • die kunst des sonetts (1985)
  • Die Reisen. In achtzig Gedichten um die ganze Welt (1987, mit Ferdinand Schmatz)
  • Die Reise. In achtzig flachen Hunden in die ganze tiefe Grube (1987, mit Ferdinand Schmatz)
  • ganganbuch 6. jahrbuch 1989 für zeitgenössische literatur (1988, Hrsg. zus. m. Ferdinand Schmatz)
  • das stück. ein theater (1991)
  • Sechs tote Dichter (Hausmann, Kafka, Kraus, Musil, Trakl, Priessnitz) (1992)
  • die aphorismen. eine einführung in die mechanik. (1992)
  • gedichte (1992)
  • die kunst des sonetts, 2. teil. die kunst des sonetts, 3. teil (1993)
  • TERZINEN (1994)
  • Marcel Reich-Ranicki. Eine Kritik (1995)
  • natur-gedichte (1996)
  • Die Schreibhand: zu Reinhard Priessnitz’ Gedicht Heldin. Sonderzahl, Wien 1997, ISBN 3-85449-119-0.
  • Anna und Franz. Sechzehn Arabesken (1998)
  • William Shakespeare: Sonnets (Übersetzungen, 1999)
  • Kühlschrankpoesie. 480 Wortmagnete (1999)
  • Apfelessen mit Swedenborg. Essays zur Literatur (2000)
  • elemente, sonette (2002)
  • Briefe zu Gedichten (2003, mit Hans-Jost Frey)
  • das labyrinth erst erfindet den roten faden. Einführung in die Organik (2005)
  • Der Himmel ist blau. Aufsätze zur Dichtung (2007)
  • Zur Metapher. Die Metapher in Philosophie, Wissenschaft und Literatur (2007, Hrsg. zus. m. Thomas Eder)
  • staub.gefässe. gesammelte gedichte. Carl Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23068-2.
  • Das telepathische Lamm: Essays und andere Legenden. Klever, Wien 2011, ISBN 978-3-902665-27-0.
  • Metamorphosen. Die kleine Kosmologie. Droschl, Graz 2012, ISBN 978-3-85420-798-6.
  • zungenenglisch. visionen, varianten. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, München 2014, ISBN 978-3-446-24470-2.
  • Das andere Schloss. Matthes & Seitz Berlin, 2018, ISBN 978-3-95757-561-6
  • Der goldene Schlüssel und andere Verwandlungen. Matthes & Seitz Berlin, 2018, ISBN 978-3-95757-542-5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Franz Josef Czernin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Meid: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. 2. Aufl., Reclam, Stuttgart 2006 [2001], S. 168f.
  2. Welttag des Buches: Bundesminister Ostermayer vergibt Literaturpreise 2015. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 30. April 2015.