Franz Rudolf Frisching

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Franz Rudolf Frisching in der Uniform eines Obersten der Berner Jäger mit seinem Berner Laufhund, gemalt von Jean Preudhomme (1785).

Franz Rudolf Frisching (* 1733 in Bern; † 1807 in Hofstetten) war ein Berner Offizier, Magistrat und Industrieller aus der Patrizierfamilie Frisching.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Rudolf Frisching war der Sohn von Vinzenz Frisching (1689–1764), Herr zu Schlosswil (auf Schloss Wil), Schultheiss zu Thun und Hauptmann in piemontesischen Diensten, und Juliana Rosina von Erlach. Frisching war Oberst in der Schweizergarde in Holland.[1] Ab 1764 gehörte er dem bernischen Grossen Rat an. 1770 wurde er Landvogt im Maggiatal, 1780 Landvogt zu St. Johannsen und 1793 Kastlan in Wimmis.[2] Frisching war Oberstleutnant des Jägerkorps von Bern.[3]

Frisching war Mitgründer und Hauptinhaber der Fayence-Manufaktur Frisching in der Lorraine in Bern.[4]

Zwischen 1753 und 1754 heiratete Franz Rudolf Frisching die aus Holland stammende Anne Madeleine van Back (geboren ca. 1738), Tochter von Johannes van Back, Statthalter zu Oranien, und Anna Henriette van Schinnen. Dieser Ehe entstammte der Sohn Johann Rudolf sowie die Tochter Anna Adrienne Margarethe (1755–1800). Anne Madeleine Frisching starb am 4. August 1763 im Kindbett in der Église royale et Collégiale Saint-Hippolyte de Poligny.[5] Die Beerdigung fand am 8. August 1763 in der Kirche von Les Verrières statt. In zweiter Ehe war Franz Rudolf Frisching ab dem 7. September 1764 mit Armanda Gross (1743–1829) verheiratet, Tochter von Karl Ludwig Gross und Armanda Wurstemberger. Die Ehe wurde später wieder geschieden. Dieser zweiten Ehe entstammten die Töchter Maria Emilie (17. Januar – 27. Februar 1767) sowie die Tochter Julia Armanda (1768–1807).[6]

Franz Rudolf Frisching musste am 10. August 1764 der Freimaurerei abschwören.[7]

Ab 1750 bis 1777 gehörte der Familie Frisching das Lorraine-Gut in Bern.[8] Franz Rudolf Frisching musste nach dem Franzoseneinfall 1798 keine Kriegskontribution bezahlen.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Braun-Bucher: Frisching [von]. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Walter A. Staehelin: Keramische Forschungen aus bernischen Archiven in: Keramikfreunde der Schweiz, Mitteilungsblatt Nr. 81 (1970), S. 3–34.
  • Robert L. Wyss: Kachelöfen. In: Bern und die bildenden Künste, in: Illustrierte Berner Enzyklopädie, Bd. IV. Kunst und Kultur im Kanton Bern, Bern 1987, S. 107–109.
  • Historisches Museum Bern: Geschirr für Stadt und Land – Berner Töpferei seit dem 16. Jahrhundert. Bern 2007, 2. 22–25. ISBN 978-3-9523573-8-5 (BHM)
  • André Holenstein: Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt, Bern 2008, S. 112.
  • Karl J. Lüthi-Tschanz: Die Freimaurerei im Freistaat Bern (1739-1803) [Fortsetzung]. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde. Band 15. Bern 1919, S. 55–71, doi:10.5169/seals-183648.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burgerbibliothek Bern, FA von Tscharner A 126 (16). Ernennungsurkunde für Franz Rudolf Frisching de Wyl, Aufnahme in die Schweizergarde im Rang eines Leutnants. Datiert: Denstage den 7 July 1748, gezeichnet: Prince d'Orange & Nassau, Ter Ordonnantie van Zyne Hoogheid
  2. Staatsarchiv Bern, HBLS Bd. 3, S. 341
  3. Schreibkalender samt dem Regimentsbüchlein beinhaltend die weltliche und geistliche Verfassung der Stadt und Republik Bern auf das Jahr 1775
  4. Historisches Museum Bern: Geschirr für Stadt und Land – Berner Töpferei seit dem 16. Jahrhundert, Bern 2007, S. 22
  5. Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h. XXXIV.154 (5). Handschriftlicher Brief, gezeichnet: Marmier, Chanoine de l'Eglise royale et Collégiale Saint-Hippolyte, Poligny
  6. Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h. XXXIV.154 (5)
  7. Lüthi-Tschanz 1919, S. 60.
  8. Adolf Hebeisen: Die Lorraine in Bern. Verlag Paul Haupt, Bern 1952, S. 13
  9. Erwin Schwarz: Die bernische Kriegskontribution von 1798, Bern 1912 (Tabelle im Anhang)