Fraser River

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Fraser River

Karte

Daten
Lage Kanada Kanada
Flusssystem Fraser River
Quellgebiet Mount Robson Provincial Park in den Rocky Mountains
52° 31′ 6″ N, 118° 19′ 0″ W
Quellhöhe ca. 1950 m
Mündung Straße von Georgia bei VancouverKoordinaten: 49° 7′ 7″ N, 123° 11′ 27″ W
49° 7′ 7″ N, 123° 11′ 27″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied ca. 1950 m
Sohlgefälle ca. 1,4 ‰
Länge 1375 km
Einzugsgebiet 248.035 km²
Abfluss MQ
3550 m³/s
Linke Nebenflüsse Bowron River, Goat River, Quesnel River, Thompson River, Willow River, Anderson River, Williams Lake River, Coquihalla River
Rechte Nebenflüsse Nechako River, Bridge River, Seton River, Harrison River, Chilcotin River, Stein River, West Road (Blackwater) River, McGregor River, Salmon River, Pitt River
Großstädte Vancouver
Mittelstädte New Westminster, Prince George
Kleinstädte Hope
Gemeinden Lillooet, Lytton
Canadian Heritage River, British Columbia Heritage River
Fraser River bei Lillooet

Fraser River bei Lillooet

Karte des Fraser River und der wichtigsten Zuflüsse

Karte des Fraser River und der wichtigsten Zuflüsse

Zusammenfluss von Thompson und Fraser River bei Lytton

Zusammenfluss von Thompson und Fraser River bei Lytton

Der Fraser River ist der längste ganz in der kanadischen Provinz British Columbia gelegene Fluss.

Flusslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fraser River entspringt in der Nähe des Mount Robson in den Rocky Mountains und mündet nach etwa 1375 km südlich der Stadt Vancouver in den Pazifik.

Der Fluss entwässert ein Gebiet von 248.035 km². Die Quelle liegt am Mount Edith Cavell. Zuerst fließt der Fraser in Richtung Nordwesten am Mount Robson vorbei. Bei 54°N macht er eine scharfe Biegung in Richtung Süden und fließt dann fast bis zur Grenze der Vereinigten Staaten. Die Coast Mountains durchquert er in einem tiefen Canyon, dem Fraser Canyon. Hier findet sich auch eine extreme Engstelle, bei Hells Gate. Anschließend biegt der Fluss bei Hope, an der Einmündung des Coquihalla River, scharf in Richtung Westen ab und passiert später Chilliwack. Wenige Kilometer südlich von Vancouver bildet er ein Delta und mündet in die Straße von Georgia zwischen dem Festland und Vancouver Island. An der Mündung beträgt die jährliche Wassermenge 112 Kubikkilometer (durchschnittlich etwa 3550 m³/s), und es werden 20 Millionen Tonnen Sedimente in den Ozean getragen.[1]

Das Flussdelta ist besonders im Bereich der Boundary Bay ein wichtiger Rastplatz während des Vogelzugs von Regenpfeifern.[2] Im Mai 1982 wurde im Delta, mit einer Fläche von 20.682 ha, das Ramsar-Feuchtgebiet „Fraser River Delta“ ausgewiesen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. Juni 1792 fuhren die spanischen Entdecker Dionisio Alcalá Galiano und Cayetano Valdés als erste Europäer in den nördlichen Mündungsarm des Fraser Rivers ein.[4]

Der Oberlauf des Fraser River wurde durch Alexander MacKenzie im Jahr 1793 erforscht. Simon Fraser bereiste 1808 den Fluss auf seiner gesamten Länge und bestätigte, dass er nicht mit dem Columbia River verbunden ist.

Die Entwicklung der Provinz British Columbia ist eng mit dem Fluss verbunden, da dieser nach der Abtretung der Gebiete südlich des 49. Breitengrades an die Vereinigten Staaten mit dem Oregon-Vertrag 1846 die Hauptreiseroute zwischen dem Landesinnern und der Küste darstellte.[5] Dies war insbesondere ab 1858 der Fall, als das Flusssystem zum Schauplatz der Fraser-Canyon-Goldrauschs wurde.

Zwischen 1865 und 1885 entstand die Cariboo Road (auch Cariboo Wagon Road oder Great North Road genannt), welche abschnittsweise auch dem Flussverlauf folgte. Dem Verlauf des Flusses folgte dann ab 1880 auch die Streckenführung der transkontinentalen Strecke der Canadian Pacific Railway bzw. ab 1911 einer zweite transkontinentale Strecke der Canadian Northern Railway.

Seit 1998 ist der Fluss ein Canadian Heritage River.[6]

Ein großer Erdrutsch mit Felssturz in einem als „Big Bar“ bezeichneten Flussabschnitt hat ca. 2019 einen Damm mit einem etwa fünf Meter hohen Wasserfall neu gebildet. In dem unwegsamen Canyon des Fraser River oberhalb von Lillooet, nördlich der Einmündung des Seton River, war er in der zweiten Junihälfte 2019 entdeckt worden. Analysen von Satellitenaufnahmen zeigten jetzt an, dass sich der Erdrutsch bereits im November 2018 ereignet haben könnte. Die 5-m-Höhe können nur wenige Lachse überwinden, um auf diese Weise ihre Laichplätze oberhalb zu erreichen. Für die Lachse muss eine schnelle Lösung gefunden werden. In die Diskussion um Hilfe für die Lachse haben sich sowohl die Provinz- als auch die Bundesregierung Kanadas eingeklinkt, sogar der Premierminister Kanadas ist engagiert. Unterschiedliche Maßnahmen werden geprüft, denn das Wirtschaften mehrerer First Nations hängt davon ab, dass die Fische weiter flussaufwärts gelangen und dort rechtzeitig laichen können.[7]

Straßenbrücke Pattullo Bridge und geöffnete Eisenbahn-Drehbrücke New Westminster Bridge über den Fraser River zwischen New Westminster und Surrey

Größere Nebenflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Mündung des Fraser River bis zur Einmündung des Coquihalla River in diesen folgt ein Abschnitt des insgesamt 18.078 Kilometer langen Trans Canada Trails dem Fluss mehr oder weniger dicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fraser River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cannings, Richard and Sidney. British Columbia: A Natural History. S. 41. Greystone Books. Vancouver. 1996
  2. Reifel Bird Sanctuary. Abgerufen am 8. Januar 2010 (englisch).
  3. Fraser River Delta. In: Ramsar Sites Information Service. 1. Januar 2001, abgerufen am 15. November 2022 (englisch).
  4. Derek Hayes: Historical Atlas of the Pacific Northwest: Maps of exploration and Discovery. Sasquatch Books, 1999, ISBN 1-57061-215-3.
  5. Fraser River. Canadian Geographic Education, abgerufen am 23. April 2021 (englisch).
  6. Canadian Rivers. In: env.gov.bc.ca. Conservation – BC Parks – British Columbia Heritage Rivers Program Canadian Heritage Rivers System (CHRS), abgerufen am 23. März 2019 (englisch).
  7. Gerd Braune: Hilfe für die Lachse im Fraser River fr.de, Frankfurter Rundschau, 26. Juli 2019, abgerufen 8. Mai 2022.