Friedl Behn-Grund

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Behn-Grund an einer Debrie Super Parvo während eines Besuches von Adolf Hitler und Joseph Goebbels bei der UFA in den Studios Babelsberg, vor 1940.

Friedl Behn-Grund (* 26. August 1906 als Karl Friedrich Behn in Bad Polzin, Kreis Belgard; † 2. August 1989 in Berlin) war ein deutscher Kameramann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Theaterintendanten Otto Gottschalk und der Schauspielerin Emmy Behn wuchs bei seiner Mutter an wechselnden Orten in Deutschland auf. 1918 kamen sie nach Berlin; bereits im darauffolgenden Jahr hatte er seinen ersten Filmauftritt als Kinderdarsteller.

1924 nahm er eine Assistententätigkeit beim Ufa-Kameramann Erich Waschneck auf, der ihn als zweiten Kameramann beschäftigte. Waschneck betraute ihn 1925 bei seinem Film Kampf um die Scholle erstmals mit selbständiger Kameraführung. Er nannte ihn im Filmvorspann Friedl und Behn-Grund behielt diese Namensform fortan für alle weiteren Produktionen. Die Namensanfügung Grund hatte er bereits zuvor von einer Liebschaft seiner Mutter übernommen.

1929 drehte er für die Prometheus Film Leo Mittlers Jenseits der Straße. Die zeitgenössische Kritik lobte die realistischen Bilder Behn-Grunds in einem ansonsten melodramatischen Film. Behn-Grund war zu jener Zeit auch für Terra Film und Nero-Film tätig. Bei letzterer kam er auch zum ersten Mal mit dem Tonfilm in Berührung, so in Richard Oswalds Wien, du Stadt der Lieder (1930). Anfang der 1930er Jahre arbeitete er mehrfach mit Oswald.

Von 1936 bis 1945 war Friedl Behn-Grund bei Tobis angestellt. Neben zahlreichen Unterhaltungsfilmen drehte er auch die Propagandafilme Ich klage an und den aufwendigen Katastrophenfilm Titanic. Am letzten Kriegstag wurde er durch eine Granate verletzt und verlor ein Bein.

In den Anfangsjahren der DEFA war er für die Aufnahmen wichtiger Filme wie Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns sowie Ehe im Schatten und Der Rat der Götter von Kurt Maetzig verantwortlich. Ab 1950 arbeitete Behn-Grund als freischaffender Kameramann in Westdeutschland, wo er unter anderem Das fliegende Klassenzimmer, Gerhard Lamprechts Erfolgsfilm Meines Vaters Pferde I. Teil Lena und Nicoline und Meines Vaters Pferde II. Teil Seine dritte Frau und die Thomas-Mann-Verfilmungen Buddenbrooks und Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull fotografierte. Sein letzter Kinofilm entstand 1966, danach war er für das Fernsehen tätig, zuletzt drehte er 1970/71 medizinische Lehrfilme.

Friedl Behn-Grund war seit dem 12. April 1933 mit Babi Mayer-Seebohm verheiratet. Er war Ehrenmitglied des Bundesverbandes Kamera (BVK). 1974 wurde er mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]