Friedrichswalde

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Wappen Deutschlandkarte
Friedrichswalde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Friedrichswalde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 2′ N, 13° 43′ OKoordinaten: 53° 2′ N, 13° 43′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Barnim
Amt: Joachimsthal (Schorfheide)
Höhe: 75 m ü. NHN
Fläche: 45,08 km2
Einwohner: 830 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16247
Vorwahl: 033367
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 068
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Joachimsplatz 1–3
16247 Joachimsthal
Website: www.amt-joachimsthal.de
Bürgermeister: Bernhard Ströbele
Lage der Gemeinde Friedrichswalde im Landkreis Barnim
KarteAhrensfeldeAlthüttendorfBernau bei BerlinBiesenthalBreydinBritz (bei Eberswalde)ChorinEberswaldeFriedrichswaldeHohenfinowJoachimsthalLiepeLunow-StolzenhagenMarienwerderMelchowNiederfinowOderbergPanketalParsteinseeRüdnitzSchorfheideSydower FließWandlitzWerneuchenZiethenBrandenburg
Karte

Friedrichswalde ist eine Gemeinde nördlich der Stadt Joachimsthal im brandenburgischen Landkreis Barnim. Sie wird vom Amt Joachimsthal (Schorfheide) verwaltet. Seit dem 24. Juli 2013 führt die Gemeinde offiziell, auch auf den Ortseingangsschildern, die Zusatzbezeichnung Holzschuhmacherdorf.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrichswalde liegt am östlichen Rand der Schorfheide im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Friedrichswalde besteht aus den beiden Ortsteilen Friedrichswalde und Parlow-Glambeck. Wohnplätze sind Glambeck, Parlow, Pehlenbruch, Redernswalde und Schmelze.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1748 auf Erlass des preußischen Königs Friedrich II. gegründet, dem es seinen Namen verdankt. Er veranlasste auch, dass sich 30 Bauernfamilien aus der Kurpfalz und Rheinhessen hier ansiedelten, die gegen persönliche Erleichterungen die durch den Dreißigjährigen Krieg verwaisten Ländereien in Bearbeitung nahmen. Dazu kamen bis 1768 weitere 22 Büdner-Familien. Aus den von Friedrich II. gewährten Privilegien resultierte eine gewisse Sonderstellung zu den Bewohnern der Nachbarorte, was ziemlich lange einen speziellen Ruf der Friedrichswalder mit sich brachte, wie der Ortschronik zu entnehmen ist. Mit den Kolonisten wurde auch die Kenntnis für die Fertigung von Holzschuhen nach Friedrichswalde gebracht. Obwohl von Friedrich II. verboten, stellte schon nach wenigen Jahren jede zweite Familie in Friedrichswalde Holzschuhe her, die bis Mitte der 1950er Jahre hier produziert wurden. Daraus entstand die Bezeichnung als größtes Holzschuhmacherdorf Deutschlands. An diese Tradition knüpft die seit 2009 bestehende historische Holzschuhmacher-Werkstatt auf dem Pfarrhof an. Die 1776–1783 entstandene Reformiertenkirche, ein Fachwerkbau, wurde 1890 mit Backstein umbaut und erhielt ihre heutige Gestalt. Vor der Kirche befindet sich ein großer Granitstein, der den 30 Erstsiedlerfamilien gewidmet ist und Auskunft über ihre Ankunft in der Mark Brandenburg 1748 gibt.[4]

Friedrichswalde gehörte seit 1817 zum Kreis Angermünde in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Eberswalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Barnim.

Parlow-Glambeck wurde am 1. Februar 2002 nach Friedrichswalde eingemeindet.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 1 126
1890 1 074
1910 1 182
1925 1 116
1933 1 116
1939 1 121
Jahr Einwohner
1946 1 401
1950 1 416
1964 1 074
1971 0992
1981 0884
1985 0806
Jahr Einwohner
1990 754
1995 714
2000 756
2005 965
2010 888
2015 807
Jahr Einwohner
2020 809
2021 808
2022 830

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Friedrichswalde besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergemeinschaft für die Gemeinde Friedrichswalde 35,4 % 3
Einzelbewerber Bernhard Ströbele 33,0 % 1
Wählergruppe Parlow-Glambeck 2019 12,0 % 1
Einzelbewerberin Judith Schädler 07,2 % 1
Einzelbewerberin Jutta Senften 07,0 % 1
Einzelbewerber Peter Westphal 05,5 % 1

Der Stimmenanteil von Bernhard Ströbele entspricht drei Sitzen. Daher bleiben nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[10] zwei Sitze in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 1998: Bernhard Ströbele[11]

Ströbele wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 89,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Friedrichswalde
Wappen von Friedrichswalde
Blasonierung: „Von Gold und Schwarz geteilt, oben ein durchgehender schwarzer Flechtzaun, unten ein linksgewendeter goldener Holzschuh.“[14]

Das Wappen wurde am 12. November 1997 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinden Esselborn und Friedrichswalde vereinbarten im Oktober 1999 eine Partnerschaft.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Friedrichswalde und in der Liste der Bodendenkmale in Friedrichswalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Kulturdenkmale.

Sehenswert sind die Dorfkirche und der Taubenturm im Ortsteil Glambeck.

Naturdenkmale

Siehe Liste der Naturdenkmale in Friedrichswalde

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrichswalde liegt an der Landesstraße L 23 von Templin nach Eberswalde.

Die Anbindung von Friedrichswalde an die Eisenbahn erfolgte 1898. Der Bahnhof Friedrichswalde (b Eberswalde) liegt an der Bahnstrecke Britz–Fürstenberg, die – zum Regionalnetz Ostbrandenburg der DB Netz AG gehörig – von Zügen der NEB Betriebsgesellschaft befahren wird. Die Strecke war von 2006 bis Dezember 2018 zwischen Joachimsthal und Templin außer Betrieb und wurde nur gelegentlich für den Güterverkehr genutzt. Es verkehren Züge der Regionalbahnlinie RB 63 zwischen Eberswalde und Templin.

Durch den Ortsteil Glambeck-Parlow verläuft der Fernradweg Berlin–Usedom.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Friedrichswalde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrichswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Mitteilung des Innenministeriums Brandenburg (Memento des Originals vom 10. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mi.brandenburg.de
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Friedrichswalde
  4. Heimatverein Pfälzer Erbe e.V.
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 14–17
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 48
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Barnim (Memento des Originals vom 30. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  12. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  14. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg