Fußball-Bundesliga 1994/95 (Frauen)

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Fußball-Bundesliga 1994/95 (Frauen)
Meister FSV Frankfurt
Absteiger FC Wacker München
Schmalfelder SV
FSV Schwarzbach
SG Wattenscheid 09
Mannschaften 20
Spiele 180
Tore 718 (ø 3,99 pro Spiel)
Torschützenkönigin Heidi Mohr (27 Tore)
Bundesliga 1993/94

Die Fußball-Bundesliga 1994/95 war die fünfte Saison der Fußball-Bundesliga der Frauen. Neun Jahre nach ihrem ersten Titelgewinn konnte der FSV Frankfurt durch einen 2:0-Sieg über Grün-Weiß Brauweiler die zweite Meisterschaft feiern.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach vier Staffelsiegen in Folge verpasste der TSV Siegen erstmals die Endrunde. Dafür konnte Grün-Weiß Brauweiler zum ersten Mal als Erster die reguläre Saison beenden. Überraschend Zweiter wurde der FC Rumeln-Kaldenhausen, die mit Maren Meinert die erfolgreichste Torschützin der Nordgruppe stellte. Siegen blieb nur der undankbare dritte Platz. Mit etwas Abstand folgten Rheine, die nach der Fusion mit der SG Eintracht Rheine erstmals unter dem Namen FC Eintracht Rheine antraten, Hannover, Aufsteiger Potsdam und Wolfsburg. Tennis Borussia Berlin musste lange um den Klassenerhalt kämpfen. Absteigen mussten Aufsteiger Wattenscheid und Schmalfeld.

Im Süden behielt der FSV Frankfurt eine weiße Weste und gewann alle 18 Spiele. Mit 92 geschossenen und nur vier kassierten Toren stellte man neue Rekordmarken auf. Birgit Prinz und Sandra Smisek waren mit zusammen 35 Toren maßgeblich am Erfolg beteiligt. Zweiter wurde erstmals der TuS Ahrbach, die durch den spektakulären Transfer von Heidi Mohr für Schlagzeilen sorgte. Ebenfalls für einen Rekord sorgte der erste deutsche Meister TuS Wörrstadt, der mit gerade mal zehn geschossenen Toren den Klassenerhalt schaffte. Die Aufsteiger Wacker München und der FSV Schwarzbach mussten sofort wieder absteigen.

Im Halbfinale setzten sich Brauweiler und der FSV Frankfurt relativ deutlich durch. Das 2:2 beim Hinspiel in Duisburg war das einzige Spiel, das der FSV nicht gewonnen hat. Im Finale sorgten Katja Bornschein und Birgit Prinz schon nach 16 Minuten für die entscheidenden Treffer.

Mit Polizei SV Rostock und Rot-Weiß Hillen konnten die Nordgruppe zwei neue Vereine begrüßen. Im Süden schaffte der SC 07 Bad Neuenahr als erster Verein zum zweiten Mal den Aufstieg. Der TSV Crailsheim konnte nach drei vergeblichen Anläufen endlich den Sprung in die Bundesliga realisieren.

Nord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine der Nordgruppe

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Grün-Weiß Brauweiler (P)  18  17  0  1 077:900 +68 34:20
 2. FC Rumeln-Kaldenhausen  18  13  3  2 060:180 +42 29:70
 3. TSV Siegen (M)  18  11  4  3 064:230 +41 26:10
 4. Eintracht Rheine  18  7  6  5 031:240  +7 20:16
 5. Fortuna Sachsenroß Hannover  18  9  1  8 041:410  ±0 19:17
 6. SSV Turbine Potsdam (N)  18  6  2  10 025:600 −35 14:22
 7. VfR Eintracht Wolfsburg  18  4  5  9 026:400 −14 13:23
 8. Tennis Borussia Berlin  18  2  7  9 016:360 −20 11:25
 9. SG Wattenscheid 09 (N)  18  3  2  13 019:700 −51 08:28
10. Schmalfelder SV  18  1  4  13 006:440 −38 06:30
  • Teilnehmer am Halbfinale
  • Absteiger in die Regional-/Oberliga
  • (M) Titelverteidiger
    (P) Pokalsieger
    (N) Aufsteiger aus der Regional-/Oberliga

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1994/95 Nord Grün-Weiß Brauweiler FCR Duisburg TSV Siegen FC Eintracht Rheine Fortuna Sachsenroß Hannover SSV Turbine Potsdam Wolf Tennis Borussia Berlin Wattenscheid 09 Schmalfelder SV
    1. Grün-Weiß Brauweiler 2:1 4:0 3:0 8:0 5:0 2:0 2:0 5:1 1:0
    2. FC Rumeln-Kaldenhausen 2:1 4:3 4:1 3:1 4:0 7:2 2:1 3:0 2:0
    3. TSV Siegen 2:3 3:3 2:2 6:1 6:0 3:0 7:1 4:0 7:0
    4. FC Eintracht Rheine 0:3 1:3 2:2 3:0 3:1 1:1 2:0 1:0 2:1
    5. Fortuna Sachsenroß Hannover 1:3 0:1 3:4 2:0 2:1 3:2 1:2 5:1 4:0
    6. SSV Turbine Potsdam 0:11 0:11 0:2 0:3 2:2 5:3 2:1 3:2 3:1
    7. VfR Eintracht Wolfsburg 1:3 0:0 0:2 0:0 3:4 3:1 0:0 1:4 1:1
    8. Tennis Borussia Berlin 1:5 1:1 0:0 1:1 0:4 1:1 3:4 2:2 0:0
    9. SG Wattenscheid 09 0:10 0:8 0:7 0:8 2:5 0:5 1:2 2:1 0:0
    10. Schmalfelder SV 0:6 2:1 0:4 1:1 0:3 0:1 0:3 0:1 0:4

    Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spielerin Verein Tore
    1. Maren Meinert FC Rumeln-Kaldenhausen 21
    2. Anja Koser Grün-Weiß Brauweiler 13
    3. Thekla Krause Fortuna Sachsenroß Hannover 12
    Michaela Kubat TSV Siegen
    Silvia Neid TSV Siegen
    Nadine Siwek TSV Siegen
    Petra Unterbrink FC Eintracht Rheine

    Süd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Vereine der Südgruppe

    Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. FSV Frankfurt  18  18  0  0 092:400 +88 36:00
     2. TuS Ahrbach  18  13  1  4 069:210 +48 27:90
     3. SG Praunheim  18  9  4  5 038:280 +10 22:14
     4. SC Klinge Seckach  18  9  4  5 029:280  +1 22:14
     5. VfL Sindelfingen  18  6  5  7 020:320 −12 17:19
     6. TuS Niederkirchen  18  7  2  9 033:340  −1 16:20
     7. VfR 09 Saarbrücken  18  5  5  8 029:530 −24 15:21
     8. TuS Wörrstadt  18  3  6  9 010:380 −28 12:24
     9. FC Wacker München (N)  18  1  7  10 017:450 −28 09:27
    10. FSV Schwarzbach (N)  18  1  2  15 016:700 −54 04:32
  • Teilnehmer am Halbfinale
  • Absteiger in die Regional-/Oberliga
  • (M) Titelverteidiger
    (P) Pokalsieger
    (N) Aufsteiger aus der Regional-/Oberliga

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1994/95 Süd FSV Frankfurt TuS Ahrbach SG Praunheim SC Klinge Seckach VfL Sindelfingen TuS Niederkirchen VfR 09 Saarbrücken FC Wacker München FSV Schwarzbach
    1. FSV Frankfurt 4:0 3:0 7:1 4:0 1:0 11:0 11:0 12:0 7:0
    2. TuS Ahrbach 1:3 5:0 3:1 2:0 4:0 7:3 4:0 3:0 9:1
    3. SG Praunheim 0:4 2:1 1:2 0:0 3:2 1:1 5:1 0:0 5:0
    4. SC Klinge Seckach 1:2 0:0 1:6 2:0 4:1 1:2 1:1 2:2 3:0
    5. VfL Sindelfingen 0:6 1:6 1:4 0:1 3:2 1:1 3:0 1:0 4:1
    6. TuS Niederkirchen 1:2 1:4 1:2 3:3 0:1 4:0 2:1 2:0 4:1
    7. VfR 09 Saarbrücken 0:3 1:5 3:2 0:2 3:3 2:4 2:1 2:1 3:4
    8. TuS Wörrstadt 0:4 1:0 1:1 0:2 0:0 0:2 1:1 0:0 2:0
    9. Wacker München 0:4 1:9 0:2 0:1 0:0 2:2 1:1 0:1 1:1
    10. FSV Schwarzbach 0:4 2:6 2:4 0:1 0:2 1:2 1:4 0:0 2:9

    Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spielerin Verein Tore
    1. Heidi Mohr TuS Ahrbach 27
    2. Melanie Lasrich TuS Ahrbach 20
    3. Birgit Prinz FSV Frankfurt 18
    4. Sandra Smisek FSV Frankfurt 17
    5. Patricia Brocker TuS Niederkirchen 14
    Britta Unsleber FSV Frankfurt

    Endrunde um die deutsche Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Spiele fanden am 30. April und 7. Mai 1995 statt. Die jeweils erstgenannte Mannschaft hatte im Hinspiel Heimrecht.

    Gesamt Hinspiel Rückspiel
    Grün-Weiß Brauweiler 9:3 TuS Ahrbach 3:2 6:1
    FC Rumeln-Kaldenhausen 3:7 FSV Frankfurt 2:2 1:5

    Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Grün-Weiß Brauweiler FSV Frankfurt
    Grün-Weiß Brauweiler
    14. Mai 1995 in Pulheim (Sportanlage am Freibad Stommeln)
    Ergebnis: 0:2 (0:2)
    Zuschauer: 1.500
    Schiedsrichterin: Gebhard (Hallstadt)
    FSV Frankfurt


    Manuela GollerAndrea Klein, Claudia Klein, Natascha Schwind, Megan Hanushek (25. Sonja Fuss) – Tünde Nagy, Anja Koser, Bettina Wiegmann, Gudrun GottschlichCarmen Lieth, Patricia Menge (46. Gyöngyi Lovász-Anton)
    Cheftrainer: Friedhelm Fröhlich
    Katja KrausAnouschka Bernhard – Anja Milke, Birgitt Austermühl, Daniela StumpfDagmar Pohlmann, Sandra Minnert, Gaby König (87. Kerstin Schlösser), Katja Bornschein (82. Kerstin Pohlmann) – Sandra Smisek, Birgit Prinz
    Cheftrainer: Jürgen Strödter
    Tor 0:1 Katja Bornschein (3.)
    Tor 0:2 Birgit Prinz (16.)

    Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Insgesamt fielen 718 Tore (Schnitt 3,99), 30 Tore weniger als im Vorjahr. In der Nordgruppe fielen 365 Tore (Schnitt 4,06), während in der Südgruppe 353 Tore (Schnitt 3,42).

    Aufstiegsrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Grün markierte Vereine schafften den Aufstieg in die Bundesliga.

    Gruppe Nord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. Polizei SV Rostock  6  5  0  1 024:600 +18 10:20
     2. Rot-Weiß Hillen  6  3  1  2 008:160  −8 07:50
     3. TV Jahn Delmenhorst  6  2  0  4 007:130  −6 04:80
     4. SpVgg Oberaußem-Fortuna  6  1  1  4 005:900  −4 03:90

    Gruppe Süd 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. SC 07 Bad Neuenahr (A)  6  4  1  1 020:700 +13 09:30
     2. SC Freiburg  6  4  0  2 007:900  −2 08:40
     3. DFC Allendorf/Eder (A)  6  2  0  4 005:120  −7 04:80
     4. DFC Eggenstein  6  1  1  4 011:150  −4 03:90

    Gruppe Süd 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
     1. TSV Crailsheim  6  5  1  0 022:700 +15 11:10
     2. SC Siegelbach  6  3  1  2 012:100  +2 07:50
     3. SpVgg Landshut  6  3  0  3 015:110  +4 06:60
     4. FC Oster Oberkirchen  6  0  0  6 002:230 −21 00:12

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 2: Bundesliga & Co. 1963 bis heute. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1, S. 247.