Fuldabrück

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Wappen Deutschlandkarte
Fuldabrück
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Fuldabrück hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 51° 15′ N, 9° 29′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 186 m ü. NHN
Fläche: 17,86 km2
Einwohner: 8953 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 501 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34277
Vorwahlen: 0561, 05665
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 008
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 2
34277 Fuldabrück
Website: www.fuldabrueck.de
Bürgermeister: Andreas Damm (parteilos)
Lage der Gemeinde Fuldabrück im Landkreis Kassel
KarteBad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKassel
Karte
Kirche in Fuldabrück-Dennhausen

Fuldabrück ist eine Gemeinde im Süden des nordhessischen Landkreises Kassel.

Ortsbild Dörnhagen mit Maibaum 2023

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuldabrück liegt südlich bis südsüdöstlich der nordhessischen Großstadt Kassel. Es befindet sich am Nordwesthang der Söhre, auf der Teile des in das Gemeindegebiet reichenden Geo-Naturparks Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) liegen. Die Fulda fließt, abwärts betrachtet, direkt an den Ortsteilen Dittershausen, Dennhausen und Bergshausen vorbei; in diesen Weser-Quellfluss mündet bei Dennhausen der aus Richtung des Ortsteils Dörnhagen kommende Rummelsbach.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuldabrück ist von insgesamt fünf Nachbargemeinden umgeben: Kassel im Nordwesten bis Norden (zum Großteil jenseits der Fulda), Lohfelden im Nordosten, Söhrewald im Osten, Guxhagen im Süden und Baunatal im Westen (jenseits der Fulda).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Bergshausen, Dennhausen/Dittershausen und Dörnhagen, wo sich das Rathaus befindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuldabrück entstand aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Dennhausen und Dittershausen am 1. Juli 1967. Die damaligen Gemeindevertreter wählten als neuen Gemeindenamen „Fuldabrück“.

Am 1. August 1972 wurden im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die Gemeinden Bergshausen und Dörnhagen der Gemeinde Fuldabrück angegliedert und bildeten dadurch die neue Großgemeinde Fuldabrück.[2][3] Die Gemeinde hatte 1972 eine Gesamtbevölkerung von 5676 Einwohnern.

Tischbein-Gemälde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Westen der Gemeinde Fuldabrück liegende Gemarkung Gut Freienhagen[4] wurde auf einem Ölgemälde von Johann Heinrich Tischbein des Älteren festgehalten. Das 1766 geschaffene Bild (heute im Schloss Fasanerie bei Fulda) stellt eine barocke Maifeier des Landgrafen von Hessen-Kassel dar. Im Mittelgrund sind der Fluss Fulda und die Kirche von Bergshausen sowie im Hintergrund die Residenzstadt Kassel zu erkennen.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 56,4 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
51,2
(−9,3)
25,7
(+0,5)
12,5
(n. k.)
7,7
(+0,9)
2,9
(n. k.)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Unabhängige Bürger Fuldabrück
Sitzverteilung
    
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 51,2 12 60,5 16 59,2 16 62,7 19 62,4 19
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,7 6 25,2 7 24,8 7 32,6 10 35,9 11
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 12,5 3 11,3 3 1,7 1 1,7 1
UBF Unabhängige Bürger Fuldabrück[10] 7,7 2 6,8 2
FDP Freie Demokratische Partei 2,9 0,5
AfD Alternative für Deutschland 7,6 2
Linke Die Linke 4,1 1 3,0 1
Gesamt 100,0 23 100,0 27 100,0 27 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 56,3 58,9 55,4 49,5 57,0
Fuldabrücker Heimatfest 2012 – Die Gemeindevertretung
40 Jahre Fuldabrück – Festwagen der FSV Dörnhagen

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Fuldabrück neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 12. Juli 2023 der parteiunabhängig angetretene Andreas Damm, der in der Kommunalpolitik bis dahin Fraktionsvorsitzender der CDU war.[12] Er wurde als Nachfolger von Dieter Lengemann (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[13] am 26. März 2023 in einer Stichwahl bei 55,07 Prozent Wahlbeteiligung mit 56,55 Prozent der Stimmen gewählt.[14]

Amtszeiten der Bürgermeister[15]
  • 2023–2030 Andreas Damm[12]
  • 2005–2023 Dieter Lengemann (SPD) (* 1959)[13]
  • 1982–2005 Wilhelm Müller (SPD)
  • 1967–1982 Heinz Bialecki (SPD) (1940–2005)[16]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Fuldabrück
Wappen von Fuldabrück
Blasonierung: „Im roten Schild einen silbernen, schrägrechten Wellenbalken, das Ganze überdeckt von einem silbernen, mit vier grünen Kleeblättern belegten Schräglinksbalken.“[17]

Das Wappen wurde am 22. Dezember 1978 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.

Partnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl der Arbeitsplätze wurde in den vergangenen 20 Jahren von 1500 auf 3500 gesteigert. (Stand 2017)

Im Dreieck Fuldabrück-Bergshausen, Kassel-Waldau und Lohfelden befindet sich das 80 Hektar große Güterverkehrszentrum (GVZ) Kassel, dessen Herzstück ein Umschlagterminal der Deutschen Bahn AG mit zwei zuglangen Gleisen ist und welches von der DB Intermodal angemietet ist. Von der Gesamtfläche des GVZ Kassel befinden sich mehr als zwei Drittel im Gemarkungsbereich der Gemeinde Fuldabrück.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuldabrück liegt an den Autobahnen Bundesautobahn 7 und Bundesautobahn 44. Die Bundesautobahn 44 überquert Fuldabrück mittels der Fuldatalbrücke Bergshausen. Südöstlich von Fuldabrück treffen sich beide Autobahnen am Südkreuz Kassel. Die Gemeinde kann über die A-7-Anschlussstellen Guxhagen und Kassel, aber auch über die Landesstraße 3460 (früher Bundesstraße 83; Kassel–Bergshausen–Dörnhagen), die direkt am Ortsteil Bergshausen vorbei sowie durch Dörnhagen führt, erreicht werden.

Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg führt, unter anderem mit der Fuldatalbrücke Fuldabrück, durch das Gemeindegebiet; der nächstgelegene Haltepunkt an dieser Strecke ist der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe.

Durch das Gemeindegebiet führen folgende Radwanderwege: Der Fulda-Radweg (Hessischer Radfernweg R1) verläuft auf 260 km Länge von den Höhen der Rhön entlang der Fulda bis Bad Karlshafen an die Weser. Die D-Route 9 (Weser-Romantische Straße) führt auf 1197 km Länge von der Nordsee durch Bremen, Kassel, Fulda und das Taubertal nach Füssen im Allgäu.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnhaus in rotem Backstein und mit schmuckvollem Zwerchhaus, Bergshausen

In den Ortsteilen Bergshausen, Dennhausen, Dittershausen und Dörnhagen gibt es zahlreiche Kulturdenkmäler.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Sinning (1822–1900), Gutsbesitzer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Nikolaus Hubach (1825–1886), Bürgermeister und Abgeordneter des Kurhessischen Kommunallandtages
  • Carl Sinning (1850–1923), Gutsbesitzer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Franz Arnold Sinning (1858–1902), Gutsbesitzer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Herbert Günther (1929–2013), Jurist und Politiker
  • Ludwig Müller (1932–2022), Leichtathlet

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fuldabrück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 3 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 401.
  4. Gut Freienhagen (Memento vom 16. September 2021 im Internet Archive)
  5. Maifest in Gut Freienhagen bei Kassel 1766. In: lagis-hessen.de. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen, 19. März 2007, abgerufen am 15. September 2021 (Mit Abbildung).
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  10. Hessische/Niedersächsische Allgemeine vom 29. Februar 2016: CDU wirft Unabhängigen Betrug am Wähler vor. Streit über „Etikettenschwindel“ der LINKEN mit der UBF
  11. Gemeindevorstand
  12. a b HNA, 27. März 2023: Wahl in Fuldabrück: Andreas Damm wird neuer Bürgermeister; „Das Ergebnis ist historisch. Noch nie gab es in Fuldabrück einen Rathauschef, der nicht Sozialdemokrat war.“
  13. a b HNA, 11. Juli 2023: Nach 18 Jahren ist für Dieter Lengemann jetzt Schluss: „hat er auch heute, an seinem allerletzten Arbeitstag, noch bis in den Nachmittag hinein Termine.“
  14. Votemanager: Bürgermeisterstichwahl Gemeinde Fuldabrück 2023
  15. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Fuldabrück (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  16. HNA, 23. Februar 2023: Bürgermeisterwahl Fuldabrück: So schlugen sich die drei Bewerber beim HNA-Lesertreff; „Wie alt war der erste Bürgermeister bei Amtsantritt? Heinz Bialecki war 27 Jahre jung.“ - Interview von Bernd Sautter mit Jonas Schulte über sein Buch „Fußballheimat Hessen“, 6. Dezember 2021: Hessen zwischen Oberrad und Willofs: „Besonders tragisch endete die Geschichte, als Bürgermeister Heinz Bialecki und der Bauunternehmer Erich Herbst die FSV Bergshausen, vor den Toren von Kassel, nach oben hiefen wollten.“ - Landtags-Drucksache 9/1693, 30. Oktober 1979: Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage: „Bürgermeister Bialecki wurde mit Verfügung vom 14. Sept. 1979 vorläufig des Dienstes enthoben.“ (nach ersten Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft)
  17. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Fuldabrück, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 15. Januar 1979. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 3, S. 118, Punkt 68 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).