Göhl (Fluss)

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Göhl
Die Göhl bei Strabeek in der Gemeinde Valkenburg aan de Geul, Niederlande.

Die Göhl bei Strabeek in der Gemeinde Valkenburg aan de Geul, Niederlande.

Daten
Lage Belgien

Niederlande

Flusssystem Rhein
Abfluss über Maas → Hollands Diep → Nordsee
Flussgebietseinheit Maas
Mündung in die Maas bei MeerssenKoordinaten: 50° 53′ 49″ N, 5° 43′ 4″ O
50° 53′ 49″ N, 5° 43′ 4″ O

Länge 58 km
Abfluss MQ
1,5 m³/s
Linke Nebenflüsse Gulp
Rechte Nebenflüsse Senserbach

Die Göhl (niederländisch Geul, französisch Gueule) ist ein Fluss in Belgien und den Niederlanden.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprung des Namens Göhl ist das germanische Wort Galia, das „enger, kurvenreicher Fluss“ bedeutet.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Göhl entspringt auf belgischem Gebiet an der Grenze zu Deutschland bei Aachen, in Eynatten-Lichtenbusch, überquert nach etwa 20 km die Grenze zu den Niederlanden und mündet in der Nähe des Weilers Voulwames (Meerssen) nördlich von Maastricht in die Maas.

Die Gesamtlänge beträgt 58 km, der Höhenunterschied zwischen Quelle und Mündung etwa 250 m.

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größten durchquerten Orte sind Kelmis und Plombières (Belgien) sowie Gulpen, Valkenburg und Meerssen.

Natur und Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserqualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund des ehemaligen Bergbaus ist insbesondere das Sediment der Göhl stark mit Schwermetallen belastet und liefert den größten Einzelbeitrag zur Belastung der Maas mit Blei (10 %), Zink (8 %) und Cadmium (5 %) unterhalb von Maastricht.[2] Weiterhin verursacht ungereinigtes Abwasser aus Belgien eine große Belastung von Bakterien, Nitraten und Phosphaten. Deswegen ist das Baden im Fluss offiziell nicht erlaubt.

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den schwermetallhaltigen Böden im Göhltal findet sich die einzigartige Galmeiflora.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einem Tunnel wurde eine Flussschleife der Göhl abgekürzt, um für ein Bergwerk Platz zu machen.

Vom 14. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Göhltal bei Kelmis (mundartlich für Galmei) und Plombières (deutsch: Bleiberg) Blei- und Zinkerzvorkommen ausgebeutet.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbahn-Viadukt über das Göhltal bei Moresnet (Plombières)

Eine bekannte Sehenswürdigkeit war die alte Hammerbrücke, ein zweistöckiger Eisenbahnviadukt über das Göhltal auf belgischem Gebiet zwischen Hauset und Hergenrath. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später durch eine neue Brücke ersetzt. Eine moderne, für Hochgeschwindigkeitszüge befahrbare Brücke wurde 1999 in Betrieb genommen.

Einige Kilometer flussabwärts erhebt sich bei Moresnet mit einer Länge von 1153 m und 22 Feldern bei Regelstützweiten von 49 m sowie einer maximalen Höhe von 52 m die lange Zeit größte Eisenbahnbrücke Belgiens, der Göhltalviadukt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Umgebung rechts und links der Göhl, zwischen Epen (Gulpen-Wittem) und Valkenburg, befindet sich eines der besterschlossenen touristischen Gebiete der Niederlande, das Mergelland, auch Heuvelland genannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Göhl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.grenzrouten.eu/pdf/3_-_Bleyberg.pdf
  2. Henk Leenaers: The dispersal of metal mining wastes in the catchment of the river Geul (Belgium – The Netherlands). Dissertation, Universität Utrecht 1989. Archivlink (Memento vom 7. Dezember 2007 im Internet Archive)