Göhren-Lebbin

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Wappen Deutschlandkarte
Göhren-Lebbin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Göhren-Lebbin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 29′ N, 12° 31′ OKoordinaten: 53° 29′ N, 12° 31′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Malchow
Höhe: 74 m ü. NHN
Fläche: 41,59 km2
Einwohner: 966 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17213
Vorwahl: 039932
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 043
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Alter Markt 1
17213 Malchow
Website: www.luftkurort-malchow.de
Bürgermeister: Torsten Zillmer
Lage der Gemeinde Göhren-Lebbin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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Karte

Göhren-Lebbin ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Malchow verwaltet. Göhren-Lebbin ist seit Dezember 2003 staatlich anerkannter Erholungsort.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Göhren-Lebbin in der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich in einem leicht hügeligen und seenreichen Gebiet, das maximal 90 m ü. NN erreicht. Die Gemeinde liegt am Fleesensee und Kölpinsee, zwei der Mecklenburgischen Oberseen, ein weiterer, deutlich kleinerer See ist der Poppentiner See. Die Stadt Malchow ist etwa sechs Kilometer entfernt.

Zu Göhren-Lebbin gehören die Ortsteile:

  • Kisserow
  • Penkow
  • Poppentin
  • Roez
  • Untergöhren
  • Wendhof

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Orte, außer Untergöhren, wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Von 1843 bis 1914 hießen Gut und Dorf Blücher. Aus dieser Zeit stammt das Herrenhaus Schloss Blücher, später Schloss Lebbin, das heute als Hotel genutzt wird und von einem Park umgeben ist.

Nachweislich weit vor 1505[2] bis Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich das Gut Lebbin im Besitz der Familie von Below, dann der Familie von Gamm auf Göhren, später der Familie von Grape. Im Jahre 1822 erwarb Graf Ludwig von Blücher das Gut. Sein Sohn Graf Ludwig II. ließ 1842 außerhalb der Gutsanlage ein neues Herrenhaus erbauen, musste das Gut 1871 aber an Hubert Freiherr von Tiele-Winckler (1823–1893)[3] veräußern. Im Jahre 1912 brannte das Herrenhaus vollständig aus. Auf den Grundmauern entstand das heutige neobarocke Herrenhaus mit den beiden markanten Türmen. Ab 1926 wurden Herrenhaus und Gut verpachtet. Zum gesamten Gutskomplex Göhren-Lebbin gehörten 1928 die Lehngüter Lebbin mit 720 ha, Göhren mit 1333 ha. Hinzu kam das kleine Gut Wendhof mit 255 ha. Göhren und Lebbin waren ein Familienfideikommiss. Die Verwaltung lief zentral über das herrschaftliche Rentamt Lebbin, den Gutsbetrieb wiederum leiteten Verwalter und ein Oberinspektor.[4] Das Herrenhaus wurde 1934 an Herrn Barfurth verkauft.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile des Herrenhauses als Schule genutzt, ein geringerer Teil als Wohnung. Nach 1945 diente es als Konsum, Gaststätte, Arztpraxis, Kindergarten und Sitz der Gemeindeverwaltung, 1974 wurde es saniert und dann als Ferienheim genutzt. Nach 1990 entstand in Göhren-Lebbin eine Ferien- und Freizeitanlage Land Fleesensee, deren Mittelpunkt das Herrenhaus bildet.

Das Gutshaus Roez entstand Anfang des 18. Jahrhunderts und wurde Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut.

Am 1. Januar 2024 wurde die Gemeinde Penkow nach Göhren-Lebbin eingemeindet.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus acht Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[6]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
Freie Wähler Gemeinde Göhren-Lebbin 65,93 5
CDU 29,96 3

Bürgermeister der Gemeinde ist Torsten Zillmer, er wurde mit 86,83 % der Stimmen gewählt.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Göhren-Lebbin
Wappen von Göhren-Lebbin
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein silberner Schlüssel mit rechtsgewendetem Bart; hinten in Gold ein schwebender blauer Turm mit geschweifter Haube und goldenem Knauf, zwei betagleuchteten Rundbogenfenstern und einem schwarzen Eulenloch im oberen Turmsegment.“[8]
Wappenbegründung: In dem Wappen entstammt der Schlüssel dem Wappen der Grafen von Blücher auf Fincken, das im fünfteiligen Schild im ersten und im vierten Feld in Rot zwei silberne Schlüssel mit abgewendeten Bärten zeigt. Damit wird der Bezug hergestellt zu den Besitzern der Güter im 19. Jh. Der Turm steht für das unter Denkmalschutz stehende Schloss.

Das Wappen wurde von dem Röbeler Grafiker Werner Schinko gestaltet. Es wurde am 22. Februar 2000 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 204 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[9]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE GÖHREN-LEBBIN“.[9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentrum liegt das Schloss Lebbin, das ursprünglich 1842 erbaut wurde und eine wechselhafte Geschichte hat. Es wurde mehrfach stark verändert und beherbergt heute das Hotel Schloss Blücher. Nördlich von Göhren-Lebbin liegt das Naturschutzgebiet Blüchersches Bruch und Mittelplan, das 164 Hektar bewaldeten Moorgebietes umfasst und Lebensraum für ungefähr 100 Vogelarten sowie den Fischotter bietet. Die Überreste der Wallburg Kleiner Eschhorst und der Alten Burg, zwei Burgställe von wahrscheinlich slawischen Befestigungen aus dem 8./9. Jahrhundert, liegen nördlich und nordwestlich der Ortschaft.

Bei Wendhof befindet sich das Großsteingrab Wendhof, eine Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tourismus hat entscheidende Bedeutung für die Wirtschaft in der Gemeinde. Durch die Ferienanlage am Fleesensee mit dem Robinson Club, einem Day-SPA sowie mehreren Hotels in der Anlage und im Ort hat sich Göhren-Lebbin zu einem Reiseziel entwickelt. In den letzten Jahren entstanden rund um diese Ferienanlagen ca. 120 Ferienhäuser und -wohnungen.

Unter dem Namen „Fleesensee-Shuttle“ betreibt die Gemeinde saisonal einen eigenen Ortsbusverkehr zwischen Golfanlage, den Ortsteilen und dem Strand bzw. Hafen. Die Mitfahrt ist für Gäste mit Kurkarte kostenfrei.[10] Verbindungen in die nahegelegenen Städte Waren (Müritz) und Malchow stellen die ganzjährig verkehrenden Linienbusse der MVVG (Linie 022) sicher.[11]

Im Ortsteil Untergöhren bedient die „Weiße Flotte Müritz“ eine Anlegestelle an ihrer saisonalen Linienschifffahrt Malchow – Untergöhren – Waren. Darüber hinaus werden ab Untergöhren auch Ausflugsfahrten zu Wasser angeboten.[12]

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Göhren-Lebbin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. C. G. J. von Kamptz: Die Familie von C. G. J. Kamptz. In: Familien-Chronik. Als Manuskript gedruckt Auflage. I. Die ersten diplomatisch sicheren Mitglieder der Familie und die ältere Hauptlinie. Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1871, S. 63–237 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Januar 2022]).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha", veröffentlicht bis 1942. Vorgänger des GHdA. 3. Jahrgang. Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Tiele und Tiele-Winckler. Justus Perthes, Gotha 9. November 1901, S. 831–833 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Januar 2022]).
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: 4. (letzte) Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1928, S. 196–214 (g-h-h.de [abgerufen am 24. Januar 2022]).
  5. Deshalb wird dieses Ortsschild bald Geschichte sein. In: Nordkurier. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  6. Wahlergebnisse auf www.amt-malchow.de
  7. Wahlergebnisse auf www.amt-malchow.de
  8. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 311/312.
  9. a b Hauptsatzung § 1 (PDF; 336 kB).
  10. Informationen zum „Fleesensee-Shuttle“ http://www.goehren-lebbin.de/de/115709-fleesenseeshuttle
  11. Busfahrplan der MVVG unter http://mvvg-bus.de/fahrplan/
  12. Schiffsfahrplan Weisse Flotte Müritz http://www.mueritzschiffahrt.de/#fahrplaene