GBI-Genios

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GBI-Genios
Rechtsform GmbH
Gründung 2005
Sitz München
Leitung Werner Müller
Mitarbeiterzahl 57[1]
Website www.genios.de
Stand: 2015

GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH ist ein kommerzieller Anbieter (Host) von elektronischen Presse-, Unternehmens- und Wirtschaftsinformationen im Volltext. Die Rechercheportale richten sich vorwiegend an Bibliotheken und Unternehmen. GBI-Genios ist eine Tochtergesellschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Handelsblatt Media Group (frühere Verlagsgruppe Handelsblatt).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Datenbankhost bündelt seit der Fusion 2005 die Daten-Angebote von GBI (German Business Information) und Genios (Handelsblatt-Gruppe). Beide Unternehmen waren seit Jahrzehnten als Informations-Aggregatoren am Markt (GBI seit 1978, Genios seit 1985).[2] Zusätzlich bot GBI von Beginn an wissenschaftlich aufbereitete Informationen an (Bibliografien, Zusammenfassungen, Themendossiers) und wurde mit dem Produkt wiso schnell zum Marktführer im deutschsprachigen Hochschulbereich.[3] Genios hatte hingegen mit der Datenbank des Handelsblattes einen gleichsam „eigenen“ Inhalt, der exklusiv vermarktet werden konnte.

Am 8. April 2024 kam es zu einem Ransomeware-Angriff, woraufhin das Portal nicht mehr erreichbar war.[4][5]

Datenbanken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über ein Internetportal können Unternehmens- und Privatkunden vornehmlich deutsche Quellen recherchieren. GBI-Genios ist Partner von diversen Verlagen, Newsproduzenten und Forschungseinrichtungen. Das Spektrum der angebotenen Daten reicht daher von 300 Zeitungen im Volltext über 60 Millionen Unternehmensinformationen bis zu E-Books, Themendossiers und Arbeitshilfen für die tägliche Praxis.[6] Darüber hinaus können für die meisten Quellen auch Rechte zur Weiterverbreitung erworben werden.

Die Nutzung der gefundenen Volltext-Dokumente wird pro Artikel oder pauschal abgegolten. GBI-Genios führt einen Teil der Abgeltungssumme an die jeweiligen Urheber und Rechteinhaber ab.

Das Angebot umfasst redaktionell bearbeitete Informationen, wie sie Zeitungen und Zeitschriften bereitstellen. GBI-Genios bündelt alle near-time-Arten deutschsprachiger Wirtschaftsinformationen, ergänzt um internationale Inhalte. Die insgesamt ca. 1.000 Quellen[6] kann man grob in die Bereiche Tages- und Wochenpresse, Unternehmens-, Personen-, Branchen- und Marktinformationen, Fachpresse, Literaturnachweise und Praxistools gliedern. Schwerpunkte liegen im Unternehmensbereich und bei der Presse. Das Spektrum der Unternehmensinformationen umfasst Bonitätsauskünfte, Unternehmensprofile, Jahresabschlüsse und Bilanzen sowie Handelsregister-Bekanntmachungen, Beteiligungen, Marken und Produkte. Quellen bekannter Anbieter wie Bundesanzeiger, Creditreform, Dun & Bradstreet und Hoppenstedt werden durch Spezialanbieter wie z. B. Schutzmarkendienst und bedirect ergänzt.

Im Bereich der Tages- und Wochenpresse verfügt das Angebot von Genios über 300 Quellen, davon 180 deutsch- und 120 englischsprachige Titel (56 % aus den USA, 32 % aus Europa und 13 % aus dem Raum Asien und Afrika). Die 450 Fachpressequellen gliedern sich in 25 Branchen und elf betriebliche Funktions- sowie vier wissenschaftliche Bereiche.

Eigene Angebote wie Genios Wirtschaftswissen (Zusammenfassungen zu aktuellen Themen der Wirtschaft), die Datenbanken Genios Statistiken (Markt- und Brancheninformationen) und Bliss (betriebswirtschaftliche Literaturdatenbank) sowie Genios Branchenwissen (Berichte zu den 15 Kernbranchen der deutschen Wirtschaft) ergänzen das Angebot.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH. In: Bisnode. Firmenprofil. 28. November 2016.
  2. a b Neue Datenbank der Wirtschaft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 233, 7. Oktober 2005, S. 16.
  3. APA-DeFacto GmbH – Wichtigste Mediendatenbanken im deutschsprachigen Raum erneuern Zusammenarbeit. na news aktuell – Wirtschaft. In: presseportal.de. news aktuell GmbH, dpa-Gruppe, 17. Juli 2006, abgerufen am 11. April 2024.
  4. Genios Webseite. In: genios.de. Abgerufen am 8. April 2024: „[…] unsere Plattformen https://genios.de, https://ebib.genios.de und www.wiso-net.de sowie unsere Kunden-Solutions aufgrund unvorhergesehener technischer Schwierigkeiten vorübergehend nicht erreichbar“
  5. Anika Reckeweg: Server lahmgelegt: Datenbankanbieter Genios im Visier Cyberkrimineller. In: heise online. 9. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  6. a b Genios mit neuer Internetplattform. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 38, 15. Februar 2011, S. 12.