Garimpeiro

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Garimpeiro, hergeleitet von garimpo, garimpar,[1] ist die Bezeichnung in portugiesischer Sprache für zumeist illegale und informelle Goldsucher im brasilianischen Amazonasgebiet.[2] Die Bezeichnung, verächtlich als grimpeiros,[3] wird auch für unautorisierte Diamantenschürfer in Angola[4] oder Mosambik[5] verwendet.

Die informelle Extraktion von Gold und anderen Edelmetallen oder -steinen ist starken Schwankungen unterworfen, die insbesondere durch den Weltmarktpreis des Goldes bestimmt sind. Die Bevölkerung des Munizips Itaituba nahm beispielsweise aufgrund eines Goldrauschs in einem Jahr (1984) von 40.000 auf 100.000 zu. Im Jahr 1990 wurde die Zahl der Garimpeiros in Brasilien auf 400.000 geschätzt, die sich auf 2000 „Garimpos“ (Minen) verteilen.

Mit der informellen Goldextraktion gehen zum Teil gravierende soziale und ökologische Probleme einher. Insbesondere der Einsatz von Quecksilber zur Bindung des Goldes (Amalgamverfahren) führt zur Verschmutzung der Gewässer – das Metall reichert sich in der Nahrungskette an und schädigt dadurch insbesondere die Uferbewohner, die sich im Wesentlichen von Fisch ernähren. In den Siedlungen der Garimpeiros – oft weit abgelegen von gewachsenen Siedlungen – herrschen meist prekäre sanitäre Bedingungen, Krankheiten verbreiten sich sowohl unter den Garimpeiros als auch unter der traditionellen Bevölkerung in der Umgebung – oftmals indigene Völker.

Der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado hat die Situation in den Garimpos dokumentiert.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Benno Kroll, Fotos: René Burri: Garimpeiro. In: Geo-Magazin. Hamburg 1978, 5, S. 82–98. („Im brasilianischen Urwald am Rio Tapajós suchen 12000 arme Teufel Gold.“). ISSN 0342-8311.
  • Renata Carvalho, Roberto Smeraldi: Ouro na Amazônia. Retomando as velhas trilhas. In: Debate sobre políticas públicas para Amazônia na imprensa brasileira. Amigos da Terra Amazônia Brasileira, São Paulo 2003, S. 17–24 (brasilianisches Portugiesisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Garimpeiro. In: lexico.pt. Léxico, abgerufen am 30. August 2022 (europäisches Portugiesisch).
  2. Jens Glüsing: Brasilien: Der Konflikt zwischen Goldsuchern und Indigenen im Amazonasgebiet eskaliert. In: Der Spiegel. Abgerufen am 27. Mai 2021.
  3. Garimpo. In: org.br. IDM Brasil, Instituto do Desenvolvimento da Mineração, abgerufen am 30. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Filip de Boeck: Garimpeiro worlds: digging, dying and hunting for diamonds in Angola. In: Review of African Political Economy. Band 90, 2001, S. 549–562. (Digitalisat).
  5. Edson Fernandes Raso, Moisés Cachepa, Albano Amunacachuma, Kátia Gotine: Impacto sócio-económico do garimpo: Participação da mulher na exploração do ouro no Distrito de Manica - Moçambique. In: Ambiente: Gestão e Desenvolvimento. Band 14, Nr. 3, 2021, ISSN 1981-4127, S. 5–12, doi:10.24979/ambiente.v14i3.840 (edu.br).
  6. Sebastião Salgado: Gold: Serra Pelada Gold Mine. Goldmine Serra Pelada. Mine d'or Serra Pelada. Taschen, Köln 2019, ISBN 978-3-8365-7508-9.