Garish

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Garish

garish auf dem Heimatsound-Festival 2015
Allgemeine Informationen
Herkunft Mattersburg, Burgenland, Österreich
Genre(s) Pop
Gründung 1997
Website www.garish.at
Aktuelle Besetzung
Thomas Jarmer
Julian Schneeberger
Kurt Grath
Markus Perner
Ehemalige Mitglieder
Hammond-Orgel, Live-Effekte
Christoph Gausch (2000–2001)
E-Gitarre
Christoph Jarmer (bis 2015)

Garish (Eigenschreibweise garish) ist eine österreichische Indie-Pop-Band, die 1997 gegründet wurde und zu den bekanntesten Vertretern deutschsprachiger Musik abseits des musikalischen „Mainstreams“ zählt. Als Markenzeichen gilt, neben der oft eigenwilligen Instrumentalisierung, die lyrische Herangehensweise des Sängers Thomas Jarmer an seine Texte, die sehr oft verschlüsselt und mit Metaphern versetzt sind. Die Band veröffentlicht ihre Platten mittlerweile im gesamten deutschen Sprachgebiet.

Garish wurden insgesamt sieben Mal für den Amadeus Austrian Music Award nominiert: 2001, 2003 und 2005 jeweils in der Kategorie „FM4 Alternative Act“, 2010 für das „Beste Album“, als „Künstler des Jahres - Alternative“ und für den „FM4 Award“ sowie 2015.[1]

Die Musiker stammen ursprünglich aus der Umgebung der Stadt Mattersburg im Burgenland. Thomas Jarmer (Sänger, Texter, Komponist) ist unter anderem auch als Filmmusik-Komponist tätig[2] – etwa für Elisabeth Scharangs Weltkriegs-Drama Vielleicht in einem anderen Leben. Christoph Jarmer erreichte mit seinen Solo-Veröffentlichungen, die er seit 2008 unter dem Pseudonym „Esteban's“ herausbringt,[3] unter anderem Platz 1 der FM4-Charts (Time Bomb, 2012)[4] und eine Nominierung für den FM4 Award 2013, der im Rahmen des Amadeus Austrian Music Award verliehen wird.[5] Schlagzeuger Markus Perner wirkt als Live- und Studiomusiker an zahlreichen Produktionen in Österreich und Deutschland mit und zählt zum engeren Stamm der Band von Thees Uhlmann. Julian Schneeberger betreibt unter anderem Nebenprojekte wie „Auf Pomali“ und ist als Gitarrist auch für Bo Candy & His Broken Hearts tätig. Bassist Kurt Grath ist auch Mitglied des Haydnorchesters.[6]

2010 wurde das Schaffen der Band mit einem Preis der „Burgenlandstiftung – Theodor Kery“ gewürdigt. 2006 belegte Hörspielcrew feat. Garish mit dem Lied Vermögen den 3. Platz beim Protestsongcontest.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf Gründungsmitglieder (Thomas Jarmer, sein jüngerer Bruder Christoph, Julian Schneeberger, Kurt Grath und Markus Perner) trafen sich bereits zu Schulzeiten und musizierten teils in unterschiedlichen Besetzungen bereits gemeinsam, ehe 1997 die Gründung der Band Garish erfolgt. Bereits 1999 – immer noch im Teenager-Alter – hatte die Gruppe erste größere Festivalauftritte (u. a. Forestglade Festival) und spielten als Support für namhafte Künstler wie Lauryn Hill oder die Red Hot Chili Peppers bei Österreichauftritten.

Anfang 2000 erschien in Österreich das Debütalbum Amaurose pur (PAM Records/edel), die Gruppe fand so auch medial erste Beachtung. Der meinungsbildende Radiosender FM4 erwies sich in der Folge mit der Aufnahme des Titels Dekorativ in die Airplay-Listen als großer Förderer der Gruppe. Der deutsche Ableger des Musiksenders MTV nominierte die Band 2001 für den „MTV brand:newcomer“-Award. Beim Amadeus Austrian Music Award bekamen Garish eine Nominierung in der erstmals ausgelobten Kategorie „FM4 Alternative Act“.

Den Achtungserfolgen mit dem Debüt folgte 2002 die Veröffentlichung des Albums Wo die Nacht erzählt vom Tag (Ö: Pate Records/edel, D/CH: Tapete Records/Indigo) – erstmals auch in Deutschland und der Schweiz. Die Titel Silber und Zum Mond entwickelten sich in dieser Zeit zu Dauerbrennern im alternativen Radiosegment. Zum Song Draußen fischt im Eis erschien eine 12"-EP mit sieben Remixes und beschert der Band einen Einstieg in die österreichischen Club-Charts. Es folgen mehrere Tournee(n) und Festivalauftritte in Ungarn, den Niederlanden, der Schweiz, Deutschland und Österreich. Unter anderem wurde die Band 2003 als erste österreichische und deutschsprachige Band zum Showcase-Festival „Eurosonic“ nach Groningen (Niederlande) eingeladen.[7] Auch für das zweite Album wurde die Band für den Amadeus Austrian Music Award nominiert.

2004 folgte das Album Absender auf Achse. Der deutsche Musikexpress nannte die Platte „ein Meisterwerk“, der Rolling Stone nannte es „Musik für eine andere Wirklichkeit“. Für Die Presse war die Band „spätestens mit diesem Album kein Geheimtipp mehr“, für „Concerto“ war sie „wahrscheinlich Österreichs wichtigste Popband“. Der Titel Noch auf See erreichte die Nummer-eins-Position der FM4-Charts und ebenso die Spitze der Hitlisten von Radio Soundportal 979FM (Graz) und toxic.fm in der Schweiz. Erneut folgte eine Nominierung für einen Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie „FM4 Alternative Act“ – doch zum dritten Mal ging die Band leer aus.

Ebenfalls 2004 gründeten Thomas und Christoph Jarmer, Julian Schneeberger, Kurt Grath und Markus Perner gemeinsam mit ihren langjährigen Partnern, dem Produzenten Thomas Pronai und Manager Hannes Tschürtz das Label „Schoenwetter Schallplatten“. Die erste Veröffentlichung im August des Jahres war das Album Straight Outta Schilfgürtel von Flashbax, aus der später die Gruppe Ja, Panik hervorging. 2007 ziehen sich die Bandmitglieder als Gesellschafter aus dem Unternehmen zurück, das Label besteht unter dem Mantel des von Tschürtz betriebenen Musikunternehmens Ink Music jedoch weiter und veröffentlicht auch weiterhin die Platten der Gruppe.

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der „Jeunesse“-Konzertreihe gastierten Garish 2005 im Haydnsaal im Schloss Esterházy (Eisenstadt) und wurden dabei vom Joseph-Haydn-Orchester und Chören unterstützt. Im Zuge des "Gedankenjahres" der Republik Österreich (60 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Staatsvertrag) traten Garish im Radiokulturhaus gemeinsam mit Arik Brauer auf und interpretierten mit ihm dessen „Köpferl im Sand“ sowie eine Version von Falco's "Junge Römer"

2006 übernahm die Band die musikalische Gestaltung des Films Tintenfischalarm von Elisabeth Scharang und spielte auch live im Zuge der Filmpremiere bei der Berlinale. Im selben Jahr nahmen sie ein neues Album auf und finalisierten es in Hamburg mit Dinesh Ketelsen (Fink). Parade erscheint im März 2007 – es ist das einzige bei Universal Music erschienene Album der Band. Erstmals erreichte die Band damit auch die offiziellen österreichischen Albumcharts. Nach Abschluss der dazugehörigen Tournee widmen sich einige Bandmitglieder eigenen, musikalischen Nebenprojekten.

Nach längerer Schaffenspause fanden sich Garish 2009 wieder zusammen. Zusammen mit Thomas Pronai, der schon sämtliche Aufnahmen vor Parade künstlerisch betreut hatte, wurde das fünfte Studioalbum der Band mit dem Titel Wenn dir das meine Liebe nicht beweist aufgenommen, das im Februar 2010 erschien.[8] Der hörbare Stilbruch bei diesem Album stößt bei Kritik und Publikum auf Wohlwollen.[9][10][11] In dieser Zeit erwarb sich die Band einen deutlich differenzierteren Ruf, insbesondere als Live-Band. Davon zeugen auch die von der Band Element of Crime ausgesprochene Einladung zu einem gemeinsamen Konzert in das Wiener Burgtheater 2011 oder Auftritte bei internationalen Branchen-Festivals wie dem Spot Festival im dänischen Aarhus[12][13] und dem Reeperbahn Festival in Hamburg.[14]

Am 7. Februar 2014 erschien Trumpf, das sechste Studioalbum der Band. Angekündigt wurde es im Spätherbst 2013 mit dem Video zu Auf den Dächern von Regisseur Christoph Kuschnig. Trumpf brachte Garish erstmals eine Top-20-Platzierung in den Charts. Für das Album wurde die Band – zum insgesamt bereits siebten Mal – für einen Amadeus Award nominiert (in der Kategorie „Alternative Pop/Rock“). Im Mai 2015 gab die Band die Trennung von ihrem Gründungsmitglied und langjährigen Gitarristen Christoph Jarmer bekannt.[15]

Über den Sommer und Herbst 2016 hinweg widmete sich die Band den Aufnahmen an ihrem siebten Studioalbum, das unter dem Titel Komm schwarzer Kater im Februar 2017 veröffentlicht wurde und gleichzeitig das 20-jährige Bestehen der Band markierte.[16]

Ende 2022 veröffentlichten sie anlässlich des 25-jährigen Jubiläums eine gemeinsam mit Ina Regen und Verena Altenberger aufgenommene Version ihres Liedes Auf den Dächern.[17]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: Nominierung als „Best Alternative Act“ beim österreichischen Musikpreis „amadeus“
  • 2001: Nominierung als „MTV brand:newcomer“ (MTV Germany)
  • 2002: mehrere Auszeichnungen – etwa „FM4 Album der Woche“; Libro Journal – „Album des Monats“ u. v. a.
  • 2003: Nominierung als „Best Alternative Act“ beim österreichischen Musikpreis „amadeus“
  • 2005: Nominierung als „Best Alternative Act“ beim österreichischen Musikpreis „amadeus“
  • 2010: Preis der „Burgenlandstiftung Theodor Kery“[18]
  • 2010: Drei Nominierungen für den „Amadeus Austrian Music Award“ in den Kategorien „Bestes Album“, „Künstler des Jahres – Alternative“ und „FM4 Award“[1]
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Alternative Pop/Rock“ beim österreichischen Musikpreis „amadeus“[19]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[20]
Parade
  AT 52 16.03.2007 (1 Wo.)
Trumpf
  AT 18 21.02.2014 (3 Wo.)
Komm schwarzer Kater
  AT 11 17.02.2017 (3 Wo.)

Alben

  • 2000: amaurose pur. (P.A.M. Records, Zweitauflage 2002: Pate Records)
  • 2002: wo die nacht erzaehlt vom tag (Pate Records)
  • 2004: Absender auf Achse (Pate Records/schoenwetter Schallplatten/Tapete Records)
  • 2007: Parade (Universal Music/Tapete Records)
  • 2010: Wenn dir das meine Liebe nicht beweist (schoenwetter Schallplatten)
  • 2014: Trumpf (schoenwetter Schallplatten)
  • 2017: Komm schwarzer Kater (Ink Music)

Darüber hinaus erschienen 2005 eine limitiert aufgelegte Live-Aufnahme "zu gast im studio 2" sowie 2006 der ausschließlich von Garish bereitgestellte Original Soundtrack zum Dokumentationsfilm „Tintenfischalarm“ von Elisabeth Scharang (beides auf schoenwetter Schallplatten)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Garish – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Amadeus Awards (Memento des Originals vom 6. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amadeusawards.at
  2. Thomas Jarmer in der Filmdatenbank IMDB
  3. Tanzende Beserln in gelbem Licht, Der Standard, 19. August 2008
  4. Esteban's 'Time Bomb' auf Platz 1 der FM4-Charts
  5. FM4 Award 2013: Die Nominees 8/21
  6. Liste der Mitglieder des Haydnorchesters
  7. Programmarchiv des Eurosonic Festivals
  8. Bandbiographie (Memento des Originals vom 29. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/inkmusic.at
  9. Kritik zu 'Wenn dir das meine Liebe nicht beweist' in 'the gap' (Memento des Originals vom 4. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thegap.at
  10. Falter-Kritik zu 'Wenn dir das meine Liebe nicht beweist', 2010
  11. Kronen Zeitung-Kritik zu 'Wenn dir das meine Liebe nicht beweist'
  12. Garish am Spot Festival: Bericht auf orf.at
  13. Programm Spot Festival 2012
  14. Programm Reeperbahn Festival 2012 (Memento des Originals vom 4. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reeperbahnfestival.com
  15. Divergierende künstlerische Interessen: Garish trennt sich von Christoph Jarmer. (bvz.at [abgerufen am 5. Februar 2017]).
  16. Garish haben keine Angst vorm schwarzen Kater - The Gap. In: The Gap. 3. Februar 2017 (thegap.at [abgerufen am 5. Februar 2017]).
  17. Verena Altenberger singt jetzt auch – zum 25-Jahr-Jubiläum von Garish. In: DerStandard.at. 9. Dezember 2022, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  18. Kerystfitung
  19. Amadeus 2015
  20. Chartdiskografie Österreich